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Klaus Gjasula analysiert die Niederlage gegen Schalke, blickt trotz Gelbsperre für den Coach positiv nach vorn und sieht im Endspurt keinen Druck auf den Lilien. Der Lilienblog dokumentiert die wichtigsten Aussagen aus dem Mediengespräch vom Dienstag.

Klaus, mit etwas Distanz: Woran lag es, dass das Spiel gegen Schalke mit 2:5 so deutlich verloren ging?

Eine Niederlage hängt immer mit vielen Faktoren zusammen. Das hat schon weh getan. So wie die erste Halbzeit gelaufen ist, hatten wir es nicht verdient, mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Schalke war einfach brutal effektiv. Das muss man anerkennen. Und in der Defensivarbeit waren sie ein bisschen resoluter als wir. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben.

Du hast die Defensivarbeit angesprochen. Hat da in der Defensive mit Patric Pfeiffer, Thomas Isherwood und Morten Behrens im Tor bei so einem wichtigen Spiel möglicherweise auch etwas die Erfahrung gefehlt? 

Das würde ich nicht unbedingt sagen. Egal, mit welcher Defensive wir aufgelaufen sind – wir haben diese Saison immer hervorragende Spiele gemacht. Wenn ich Defensive sage, muss sich die ganze Mannschaft das anhören und auch ankreiden lassen – nicht nur die Abwehrspieler oder der Torwart. Vor allem nicht der Torwart, der erstmals seit längerem wieder sein erstes Spiel gemacht hat. Da sind wir alle verantwortlich. Wir müssen jetzt positiv nach vorne schauen.

Was heißt „positiv nach vorne schauen“ für das Spiel beim FC St. Pauli?

Von der Leidenschaft und vom Willen her kann uns niemand etwas absprechen – auch nicht gegen Schalke. Wir müssen mit dem gleichen Engagement in Hamburg auftreten und alles geben.

Klaus Gjasula, SV Darmstadt 98 - FC St. Pauli

Klaus Gjasula beim 4:0-Sieg im Hinspiel gegen den FC St. Pauli

In der Hinrunde habt Ihr gegen Spitzenteams immer sehr gut ausgesehen und in der Regel gewonnen. In der Rückrunde klappt das nicht mehr. Hast Du eine Erklärung dafür?

Das ist schwer zu sagen. Natürlich hatten diese Gegner alle ihre Qualität. Aber es ist auch nicht so, dass wir sie nicht schlagen können. Es hat zuletzt einfach immer ein bisschen was gefehlt. Aber das bedeutet nichts. Du kannst gegen jede Mannschaft gewinnen und gegen jede Mannschaft verlieren.

„Es ist für jede Mannschaft der Welt komisch, wenn der Trainer nicht da ist“

Torsten Lieberknecht fehlt wegen einer Gelbsperre. Er hat danach etwas geklagt, dass er für sein Gefühl besonders schnell Gelb sieht. Eine ähnliche Situation wie bei Dir?

(lacht) Keine Ahnung. Ich weiß, dass der Torsten ein emotionaler Typ ist, was uns natürlich auf hilft. Aber ich achte nicht darauf, welche Trainer eine Gelbe Karte sehen und welche keine sehen.

Aber den Zweikampf gegen Fabian Holland vor dem Ausgleich, über den er sich so aufgeregt hat, hast Du auch gesehen?

Ich habe ihn gesehen. Aber was willst Du jetzt machen? Wir können das nicht mehr rückgängig machen. Ich kann den Trainer absolut verstehen, wenn er sich darüber aufregt.

Was macht das für einen Unterschied für eine Mannschaft, wenn der Trainer nicht auf der Bank sitzt?

Es ist für jede Mannschaft der Welt komisch, wenn der Trainer nicht da ist. Aber Torsten ist ja die ganze Woche bei uns und wird uns trotzdem helfen. Und der Ovid (Hajou) und der Kai (Peter Schmitz) werden das auch hervorragend machen. Es ist eine Situation für ein Spiel. Aber ich glaube, wir werden das ganz gut hinbekommen.

Wo Klaus Gjasula einen Vorteil vor der Konkurrenz sieht

Du bist mit Paderborn in die Bundesliga aufgestiegen. Was kannst Du der Mannschaft in der aktuellen Situation aus Deinen Erfahrungen mitgeben?

Wir fahren gut damit, wenn wir Ruhe bewahren, uns auf uns konzentrieren und so wie die ganze Saison versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Wir müssen uns nicht an irgendwelche Topspiele oder Sechs-Punkte-Partien klammern und sagen: Das ist unsere letzte oder vorletzte Chance. Das bringt überhaupt nichts. Wir sind weder der HSV noch Bremen oder Schalke, die unbedingt aufsteigen müssen. Natürlich sind wir froh, dass wir momentan in diesem Kreis dabei sind. Wir trauen uns alles zu. Aber wir müssen jetzt auch nicht auf Teufel komm raus irgendwelche Ansagen machen. Auch wenn die letzten Ergebnisse nicht optimal waren: Die Mannschaft ist intakt. Die Mannschaft lebt.

Bildquellen

  • SVD-FCSP-2021-22-blog-020: Arthur Schönbein
  • SVD-SVS-2021-22-blog-0011: Arthur Schönbein

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