Website-Icon Lilienblog

Torloser Marvin Mehlem: Irgendwann reicht’s

Marvin Mehlem, FC St. Pauli - SV Darmstadt 98

Marvin Mehlem, FC St. Pauli - SV Darmstadt 98

So richtig zufrieden ist Marvin Mehlem mit seiner persönlichen Saisonbilanz noch nicht. Nach einer schweren Knieverletzung verpasste er einen großen Teil der Hinrunde, räumt selbst ein, dass er noch ein bisschen brauche bis zur kompletten alten Stärke. „So einen Saisonverlauf habe ich bisher nicht gekannt“, sagt er über seine eigene Situation. Und dann kommt noch dazu, dass der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler bei seinen bislang 17 Einsätzen noch ohne Tor ist. Gegen St. Pauli scheiterte er aus kurzer Distanz am gegnerischen Keeper, gegen Kiel traf er nur den Pfosten. „Irgendwann reicht’s: Ich hoffe, gegen Aue bin ich dran“, sagt er kämpferisch.

Zugleich warnt er aber davor, im Heimspiel am Böllenfalltor (Samstag, 20.30 Uhr) die dann womöglich schon abgestiegenen Sachsen zu unterschätzen. Aue sei immer ein kampfstarker, ekliger Gegner gewesen. „Es gibt keinen einzigen Gegner in der Liga, von dem man sagen könnte: Die hauen wir schnell weg“, sagt er. Auch über die Tabellenkonstellation insgesamt will er nicht gerne reden. „Ich schaue erstmal auf Aue und nicht auf die Tabelle“, sagt er.

„So einen Saisonverlauf habe ich bisher nicht gekannt.“ Nach langer Verletzung sieht sich Mehlem noch nicht bei 100 Prozent.

Marvin Mehlem lobt die Breite des Kaders

Seit fast fünf Jahren spielt Mehlem am Böllenfalltor, hat in dieser Zeit verschiedene Trainer und Mannschaften erlebt. In dieser Saison sei vor allem die Breite des Kaders extrem gut. „Wir können von der Bank nachlegen, ohne dass die Leistung sinkt“, sagt er. Hinzu komme der Zusammenhalt in der Mannschaft: „Da ist keiner sauer, wenn er mal nicht spielt, ausgewechselt wird oder mal nicht dabei ist.“

Bestes Beispiel: Der dritte Keeper Steve Kroll und der gesperrte Flügelspieler Braydon Manu waren nach Hamburg mitgereist, obwohl sie nicht im Kader standen. Beide feierten nach dem Abpfiff mit den Teamkameraden, wobei Manu mit Anglerhut, schicken Schuhen und schwarzer Hose fast von den Ordnern abgeführt worden wäre. „Der Style von Braydon hat mir gefallen. Gegen den kann ich absolut nichts sagen“, sagt Mehlem lachend, der während des Gesprächs selbst die Baseball-Kappe seiner Freundin trägt.

Manu auf den Spuren eines ganz Großen

Auch Manus Vollsprint zur Mannschaft sei beeindruckend gewesen. „Wobei ich glaube, dass sich ein paar aus der Mannschaft zunächst gewundert haben, welcher Verrückte da angesprintet kommt. Aber nach ein paar Sekunden haben alle erkannt, dass es unser Braydon war.“ Mehlem erinnerte die Szene an das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Da hatte eine englische Ordnerin den italienischen Verteidiger Leonardo Bonucci zunächst nicht mehr auf den Platz lassen wollen, weil sie ihn für einen Fan gehalten hatte.

Auf den Spuren von Bonucci? Braydon Manu nach dem Abpfiff

Bildquellen

  • FCSP-SVD–2021-22-blog-0035: Arthur Schönbein
  • FCSP-SVD–2021-22-blog-0060: Arthur Schönbein
  • FCSP-SVD–2021-22-blog-0033: Arthur Schönbein
Die mobile Version verlassen