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Trotzig und stolz – die Lilien nach dem verpassten Aufstieg

SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04

SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04

Bei der Suche nach dem richtigen Ausdruck für den Tabellenplatz kam der Präsident des SV Darmstadt 98 verbal ein wenig ins Schlingern: „Wie heißt der vierte Platz? Porzellan-Platz? Oder so ähnlich?“, fragte Rüdiger Fritsch nach dem Abpfiff der Partie gegen Paderborn.

Auch wenn das Happy End ausgeblieben sei: Der Verein könne mit dem Saisonverlauf zufrieden sein, die Mannschaft habe sich auch am letzten Spieltag „wahnsinnig präsentiert“, das Spiel in die Hand genommen und alles gegeben. „Man kann jetzt fünf Minuten traurig sein und ansonsten sehr viel Kraft für die neue Saison ziehen.“

Der SV Darmstadt 98 als gefühlter erster Zweitligist

Schließlich sei der SV Darmstadt 98 gefühlter Erster hinter Vereinen wie Schalke, Bremen und dem Hamburger SV, die für ihn nicht wirklich Zweitligisten seien, sagte Fritsch weiter. All das habe man „mit kleinsten Mitteln, ohne sechsstellige Millionenschulden und ohne Wechsel auf die Zukunft“ erreicht. „Darauf können wir mächtig stolz sein.“

Begeistert und lautstark hatten die Fans den SV Darmstadt 98 über 90 Minuten gegen Paderborn nach vorne gepeitscht. Als die Spieler nach Abpfiff auf dem Platz auf positive Nachrichten aus Rostock vom Spiel des Hamburger SV hofften, schwoll der Lärm nochmals an. Und die Lautstärke ließ auch nicht nach, als schließlich feststand, dass es nicht für den Aufstieg reichte und bei einigen auf dem Platz und auf den Rängen Tränen flossen.

„Wir sind immer wieder aufgestanden“

Während die Spieler noch enttäuscht und betroffen auf dem Platz verharrten, fasste sich Trainer Torsten Lieberknecht als erster ein Herz. Er setzte zu einer Ehrenrunde an, um sich für den überwältigenden Support zu bedanken. „Es war für uns heute noch einmal wichtig, uns so zu präsentieren, wie wir uns die gesamte Saison zu präsentieren“, sagte der Coach später.

Mit 60 Punkten habe der Verein die beste Zweitliga-Saison der Geschichte gespielt. Für den Aufstieg habe es trotzdem nicht ganz gereicht, obwohl die Mannschaft sicher würdig gewesen wäre, in die Fußstapfen der Aufstiegsmannschaft von 2015 zu treten. „Wenn wir die Enttäuschung verdaut haben, freue ich mich jetzt schon auf die Vorbereitung und das, was kommt.“

Auf dem Platz war Marcel Schuhen der erste Spieler gewesen, der wieder Worte fand und sich per Mikrofon an die Fans wandte: „Unglaublich dankbar“ sei man den Anhängern, sagte der Keeper. „Wir haben am Anfang auf die Fresse gekriegt. Wir sind immer wieder aufgestanden und stehen auch jetzt wieder auf.“

Bildquellen

  • SVD-S04-2021-22-blog-0004a: Arthur Schönbein
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