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Fünf Jahre spielte Christoph Zimmermann zuletzt bei Norwich City in der ersten und zweiten englischen Liga. Nun soll der 29-Jährige die Innenverteidigung des SV Darmstadt 98 stabilisieren. In seiner ersten Medienrunde in Darmstadt spricht er über die Umstände seines Wechsels und tritt Bedenken über Verletzungsanfälligkeit und mangelnde Spielpraxis entgegen. Sein Engagement bei den Lilien sieht er langfristig. 

Herzliche willkommen in Darmstadt, Christoph. Erzähl doch mal, was dich nach fünf Jahren dazu gebracht, hat Norwich City zu verlassen?

Die vergangenen zwei Jahre in Norwich sind sicher nicht so optimal für mich gelaufen. Das fing eigentlich schon vor drei Jahren mit einigen Verletzungen an, mit denen ich aber zum Teil noch weiter gespielt habe. In der letzten Saison habe ich mich dann einer Sprunggelenkoperation unterziehen müssen. Als ich wieder auf dem Platz stand, war Mitte Januar. Da war schon viel von der Saison vorbei. So kam ich auf nur zwei Startelf-Einsätze, die auch nicht optimal liefen. Es war für mich klar, dass es schwer werden würde, auf viel Spielzeit zu kommen. Deswegen habe ich signalisiert, dass ich für eine Veränderung offen bin.

Wie lief dann der Wechsel nach Darmstadt?

In der Woche vor dem ersten Spiel von Darmstadt kam der Kontakt auf. Ich war sehr positiv überrascht, wie intensiv das Interesse war. Zudem hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit Torsten Lieberknecht. Ich habe unter anderem Mario Vrancic angeschrieben, der hier eine gute und erfolgreiche Zeit hatte, bevor er nach Norwich kam. Egal, mit wem ich gesprochen habe, das Feedback auf Darmstadt war durchweg positiv. Da wurde das für mich konkreter. Denn obwohl ich Spielpraxis wollte und offen für eine Veränderung war, waren meine Familie und ich in Norwich sehr gesettelt. Das wollte ich nicht für irgendetwas Neues aufgeben, wo ich nicht dahinterstehe. Aber das Gesamtbild hier hat sich gut zusammengefügt. Und dann ist es sehr zügig gegangen.

Du hast es selbst erwähnt: Du warst häufig verletzt und hast zuletzt wenig gespielt. Wie weit bist du körperlich und mit Blick auf die Spielpraxis?

Seit Mitte Januar habe ich viel trainiert und bin gut im Rhythmus. Die Sommerpause habe ich auch gut genutzt und die gesamte Vorbereitung bei Norwich mitgemacht. Es war jetzt eigentlich ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel, weil jeder Spieler in der Vorbereitung seine Einsatzminuten bekommt. Ich stehe gut im Saft. Aber es ging natürlich alles sehr schnell. Das war schon etwas surreal. Am Donnerstag habe ich noch ein Testspiel mit Norwich in Marseille bestritten und bin am Sonntag nach England zurückgekommen. Eigentlich sollte ich dann am Montag hier ankommen, doch wegen der Absage des Fluges wurde es Dienstag. Am Mittwoch und Donnerstag habe ich mit der Mannschaft trainiert und am Freitag schon gespielt. Am Ende war es dann doch etwas mehr Spielzeit als zunächst gedacht. Aber ich war sehr froh, dass ich mein Debüt geben konnte, wir gewonnen haben und ich die ganze Atmosphäre hier mal erleben konnte.

Du hast einen Dreijahresvertrag unterschrieben, der Verein und du setzen also auf eine längere Perspektive. Was sind deine Ziele in Darmstadt?

Die Vertragsdauer war ein positiver Faktor bei dem Wechsel. Ich bin jetzt 29 Jahre alt, war fünf Jahre im Ausland. Aber in Deutschland habe ich noch nicht so hoch gespielt. Irgendwo habe ich gelesen, dass es hier meine erste richtige Profistation ist, weil die Zweitvertretungen von Bundesligisten mal so und mal so betrachtet werden (Anmerkung: Zimmermann spielte für Dortmund II und Mönchengladbach II). Das sehe ich ähnlich. Ich habe die jüngere Entwicklung von Darmstadt verfolgt und gesehen, was hier auf dem Vereinsgelände passiert. Das ist ein Verein, der sich entwickelt. Ich hoffe, dass ich hier längerfristig eine gute Rolle spiele. Wenn man sich meine Engagements anguckt, dann waren die alle längerfristig. Ich bin nicht der Typ, der mal ein halbes Jahr hier und ein halbes Jahr dort spielt. Das ist mir alles zu stressig.

Wie der Privatmensch Christoph Zimmermann tickt, lest ihr morgen hier im Lilienblog.

Bildquellen

  • SVD-SSV-2022-23-blog-0033: Arthur Schönbein

3 Kommentare

  • Frank Hofmann sagt:

    Ob er’s drauf hat werden wir am Montag ja sehen.

  • Frank Hofmann sagt:

    Presseschau: Patric Pfeiffer bleibt bis Sommer 2023 eine Lilie wie er jetzt in einem Vereinsinterview mitteilte. Hier die Meldung vom HR dazu. Warum ist der Lilienblog nicht zuerst mit Stift und Papier dran? Naja nu isses ja raus. Ich hatte mir geanu das erhofft: schnellstmöglich KLARHEIT und Einsicht noch 1 Ausbildungsjahr dranzuhängen. BuLi Niveau hat er. Liegt jetzt an ihm es zu zeigen. Wehlmann / Eilers haben jetzt Planungssicherheit, das gesamte Team zunächst einen weiteren Fels in der Brandung. Ingolstadt kann kommen!
    https://www.hessenschau.de/sport/fussball/darmstadt-98/patric-pfeiffer-bleibt-noch-mindestens-ein-jahr-eine-lilie,pfeiffer-bleibt-100.html

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Lieber Frank Hofmann, nix für ungut, aber als treuer Lilienblog-Leser hast Du ja sicher hier die ausführliche Berichterstattung über Patric Pfeiffer verfolgt. Die heutige News ist, dass sich nach Verein und Pfeiffers Beratern (beides teilweise exklusiv im Lilienblog) nun auch der Spieler geäußert hat. Dabei ist aber auch zu beachten, dass eine Spieleräußerung auf der Homepage des Vereins primär eine Vereinsäußerung ist, weil der Verein dort natürlich nichts verbreiten würde, was nicht in seinem Sinn ist. Einen neuen Sachstand über das, was der Lilienblog die vergangenen Wochen berichtet hat (Pfeiffer bleibt vorerst), gibt es nicht. Die einzige Leistung, die der HR vollbracht hat, ist, die Vereinsmeldung abzuschreiben. Kann man von einem gebührenfinanzierten Medium als Grundversorgung vielleicht auch erwarten. Das Kostenlos-Medium Lilienblog ist leider nicht gebührenfinanziert und legt seine sehr begrenzten Kapazitäten deswegen lieber auf die Dinge, die nicht jeder auf der Vereins-Homepage nachlesen kann. Und zum Thema Planungssicherheit hieß es aus dem Umfeld von Pfeiffer: Wir wissen nicht, was passiert, wenn ein Verein doch noch vier oder fünf Millionen Euro für den Spieler bieten würde.

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