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Im ersten Spiel dieser Saison gegen Jahn Regensburg hat sich Klaus Gjasula noch die quasi obligatorische Gelbe Karte abgeholt. Doch in den vier Pflichtspielen danach ist der Albaner ohne Verwarnung geblieben. Das ist ausgesprochen bemerkenswert für einen Spieler, der mit 17 Gelben Karten in einer Saison den Bundesliga-Rekord hält. Und kein Zufall.

„Ich glaube schon, dass es auch mit seiner Position zusammenhängt“, sagt Trainer Torsten Lieberknecht. Der hatte nach dem ersten Spieltag von einer Vierer-Abwehrkette auf eine Dreierkette umgestellt. Gjasula zog er dafür zurück aus dem defensiven Mittelfeld in die zentrale Position in der Abwehrkette.

Lieberknecht sieht Gjasula in weniger 50:50-Situationen

Auf dieser Position sei Gjasula nicht mehr so oft im offenen Feld. Mit seinen 32 Jahren lese er das Spiel gut, komme im Zweikampf nicht mehr so oft in 50:50-Situationen, „wo er vielleicht mal einen Schritt zu spät kommt oder der Schiedsrichter ihm auch einfach nur eine Gelbe Karte gibt, weil er eben der Klaus Gjasula ist, obwohl er die gar nicht verdient hätte“. Denn aus Lieberknechts Sicht sind die Schiedsrichter ruhiger, wenn es um die Bewertung der Zweikämpfe von Abwehrspielern gehe.

Seinem Spieler wünscht er in dieser Saison eine neue Bestleistung. Allerdings soll Gjasula seine bisherige, ziemlich fragwürdige Marke weder einstellen noch überbieten. Ganz im Gegenteil: „Ich hoffe, dass er dieses Jahr den Rekord einstellt und die wenigsten Gelben Karten in einer Saison bekommt, seit er Fußball-Profi ist“, sagt Lieberknecht schmunzelnd.

Die System-Flexibilität der Lilien

Vergangene Saison hatten die Lilien noch größtenteils sehr erfolgreich mit einem 4-4-2-System gespielt. Dass man verstärkt die Dreierkette mit einem 3-5-2-System trainierte, war auch dem Umstand geschuldet, dass in der Vorbereitung mehrere Flügelspieler ausfielen. Nun hat man daran festgehalten. „Die Jungs haben gemerkt, dass sie sich darin sehr wohlfühlen“, sagt Lieberknecht.

Die zentralen Mittelfeldspieler – Tobias Kempe, Marvin Mehlem und Fabian Schnellhardt – fänden darin ihren Platz. Und trotz der Ausfälle von Thomas Isherwood und Clemens Riedel verfüge man noch über genügend Innenverteidiger, mit denen man das System spielen könne. Zuletzt saß deswegen gegen Rostock sogar der letztjährige Stammspieler Patric Pfeiffer nur auf der Bank.

Grundsätzlich sei ein 3-5-2-System sehr offensiv, sagte Lieberknecht. Ob man in der erwarteten Abwehrschlacht beim Hamburger SV mit diesem System antreten wird, lässt der Coach aber offen. Man könne jedes System auch unterschiedlich interpretieren. „Alles, was man macht, muss mit Leben gefüllt werden“, sagt er. „Diese Bereitschaft ist das, was mir an meiner Mannschaft gefällt.“

Bildquellen

  • SVD-FCH-Rostock-2022-23-blog-0002c: Arthur Schönbein

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