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Der Schuh des Manu

Braydon Manu, SV Darmstadt 98

Braydon Manu, SV Darmstadt 98

In Socken und mit zwei paar Schuhen in der Hand hatte Braydon Manu die Fragen der Journalisten nach dem 2:2 des SV Darmstadt 98 gegen den 1. FC Heidenheim geduldig beantwortet. Die Gesprächsrunde war eigentlich schon zu Ende, als der Lilienblog den Schützen des ersten Lilien-Tores auf die Schuhe ansprach.

Das deutlich größere Paar gehörte seinem Mitspieler Magnus Warming: „Ich habe die nur mitgenommen, die lagen da“, sagte der Lilien-Angreifer fast entschuldigend über die Schuhe seines Mitspielers. In Manus goldenem Paar befand sich eine Schaumstoffplatte mit einigen mit einem Edding-Stift geschriebenen Worten. „Das ist einfach nur mein Schienbeinschoner“, erklärte Manu.

„Durch, Durch, Durch, zeig dein Gegner entweder er oder DU. Let’s go. In God I trust“, war darauf zu lesen. Das habe er sich vor dem Spiel selbst darauf geschrieben, sagte der gläubige Christ. Vor jedem Spiel beschrifte er seine Schienbeinschoner neu.

„Ich glaube, der Schiri hat mich vergessen“

Gegen Heidenheim hatten die Motivationssprüche geholfen. Erneut bot der gelernte Außenspieler eine gute Partie als zweite Sturmspitze neben Phillip Tietz und erzielte dabei in sehenswerter Manier seinen zweiten Saisontreffer. „Ich habe einfach gemacht“, sagte er lachend. „Schnelle (Fabian Schnellhardt) hat den Pass gespielt, Marv (Marvin Mehlem) wollte ihn annehmen. Aber ich habe geschrien, dass er ihn durchlassen soll. Und dann wusste ich schon, was ich mache. Ich wollte den Abschluss suchen. Und das ist halt gelungen.“

Die Position als zweite Spitze komme seinem Spiel grundsätzlich entgegen. „Ich kann mich da frei entfalten“, sagte er. „Ich bin nicht berechenbar für die gegnerischen Verteidiger. Ich fühle mich da echt wohl. Das ist wirklich eine gute Position.“

Nicht verhindern konnte Manu den Ausgleichstreffer zum 1:1. Kurz zuvor hatte er wegen einer Behandlung das Feld verlassen müssen. Der Schiedsrichter ließ ihn länger warten, so dass Heidenheim bei dem Eckball in Überzahl war. „Er hat sich echt Zeit gelassen. Ich glaube, der Schiri hat mich vergessen“, sagte er. Ob er den Heidenheimer Kopfballtreffer verhindert hätte? Natürlich sei er mit seinen 1,70 Metern nicht das Kopfball-Ungeheuer. Aber er hätte womöglich bei der Flanke einschreiten können.

Manu und die Wadenkrämpfe

Danach musste Manu vorzeitig vom Platz. Nichts Ernstes zum Glück. „Es waren mal wieder Wadenkrämpfe“, sagte er. Seit er im Sommer 2019 zu den Lilien kam, hat er noch kein einziges Pflichtspiel über die volle Distanz bestritten. Das hängt auch mit seinem aufwendigen, laufintensiven Spielstil zusammen. Aber Manu gibt sich auch selbstkritisch mit Blick auf die Krämpfe: „Dagegen muss ich etwas machen.“

Bildquellen

  • Manu_Schienbeinschoner: Stephan Köhnlein
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