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Drei Kritikpunkte und ein Grund für Zufriedenheit

SV Darmstadt 98 - Arminia Bielefeld

SV Darmstadt 98 - Arminia Bielefeld

Mehr vom Spiel, die Schlussphase in Überzahl und in Führung bis zur 94. Minute – wie konnte der SV Darmstadt 98 den Sieg gegen Arminia Bielefeld noch aus der Hand geben? Es waren vor allem drei Gründe, warum die Lilien sich am Ende mit einem Punkt zufrieden geben mussten. Und es gibt mindestens einen Grund, warum die Lilien trotzdem nicht unzufrieden sein müssen.

Die Wechsel

Ab der 86. Minute waren die Lilien in Überzahl, weil Bielefeld nach der Verletzung von Fabian Klos sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte. In der Nachspielzeit wechselte Torsten Lieberknecht nochmals aus, brachte für Mittelfeldspieler Marvin Mehlem und Angreifer Phillip Tietz die Stürmer Aaron Seydel und Fabio Torsiello. Der 17 Jahre alte Torsiello hätte bei seinem Zweitliga-Debüt wenige Augenblicke später alles klar machen können. Doch sein Schuss wurde geblockt. Im Gegenzug ließen sich die Lilien auskontern und kassierten den Ausgleich.

Hätte Lieberknecht nicht lieber einen der beiden Innenverteidiger Clemens Riedel oder Thomas Isherwood bringen sollen, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen? Lieberknecht sah das nicht so. Isherwood und Riedel seien gerade erst aus mehrwöchigen Verletzungspausen in den Kader zurückgekehrt. Man habe zudem nicht signalisieren wollen, dass man das Ergebnis einfach nur über die Bühne bringen und sich hinten einmauern wolle. Die Einwechslungen seien nicht entscheidend gewesen.

Gjasula im Dilemma

Beim Konter vor dem Ausgleich musste Klaus Gjasula als letzter Mann in den Zweikampf mit dem Bielefelder Verteidiger Frederik Jäckel gehen. Der 32 Jahre alte Albaner, der gerade erst seine Gelb-Rot-Sperre aus dem HSV-Spiel abgesessen hatte, hielt sich zurück.

Ein Foulspiel hätte ihm mit großer Wahrscheinlichkeit die Rote Karte wegen einer Notbremse eingebracht. So konnte Jäckel den Ball auf Robin Hack vorlegen, der sehenswert zum Ausgleich verwandelte. Ein Dilemma für den Spieler, der wegen seiner häufigen Hinausstellungen zuletzt in der Kritik stand.

Hätte Klaus Gjasula vor dem Ausgleich eine Rote Karte in Kauf nehmen sollen?

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Das versäumte zweite Tor

Lieberknecht sah vor allem einen Grund für die verlorenen zwei Punkte: „Es hat heute tatsächlich das 2:0 gefehlt, um den Deckel draufzumachen“, sagte er. Beim Stand von 1:0 rutsche eben auch mal ein Ball durch.

Es war zwar nicht so, dass die Lilien Chancen ohne Ende hatten, weil Bielefeld gerade im zweiten Durchgang gut verteidigte. Aber aus der deutliche Überlegenheit (mehr Ballbesitz, eine bessere Passquote und mehr gewonnene Zweikämpfe) hätte am Ende mehr herausspringen müssen.

Kein zweites Tor – und am Ende stand es trotz Überlegenheit 1:1

Und wieso der SV Darmstadt 98 trotzdem zufrieden sein kann

Nach der Auftaktniederlage in Regensburg ist der SV Darmstadt 98 in sieben Pflichtspielen (inklusive Pokal) unbesiegt. Auch wenn sowohl gegen Heidenheim als auch gegen Bielefeld mehr als nur ein Unentschieden möglich gewesen wäre – die Gegner waren zwei starke Teams, die wahrscheinlich um den Aufstieg mitspielen werden. Wenn jemand vorher gesagt hätte, dass man gegen beide Teams unbesiegt bleibt – das hätte man durchaus unterschreiben können. Die Partie am kommenden Sonntag beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wird nun eine echte Standortbestimmung.

Bildquellen

  • SVD-dsc-2022-23 BLOG-0025a: Arthur Schönbein
  • SVD-dsc-2022-23 BLOG-0032: Arthur Schönbein
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