Am Dienstag hat der ghanaische Nationaltrainer Otto Addo den 29-Mann-Kader für die beiden Testspiele in der Länderspielpause Ende September bekannt gegeben. Im Aufgebot für die letzten beiden Partien vor der Nominierung der Spieler für die WM in Katar sind auch drei Akteure, die bei deutschen Vereinen am Ball sind. Die beiden Lilien-Spieler Patric Pfeiffer und Braydon Manu fehlen allerdings, obwohl sie sich durchaus Hoffnungen für eine Nominierung machen konnten. Addo berief den Freiburger Daniel-Kofi Kyereh, den Karlsruher Stephan Ambrosius und den Hamburger Ransford-Yeboah Königsdörffer.
Manu ist in Itzehoe geboren, Pfeiffer in Hamburg. Beide haben ghanaische Wurzeln. Der ghanaische Fußball-Verband GFA hatte Anfang Juli mitgeteilt, dass der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler Pfeiffer sowie die bisherigen U21-Nationalspieler Königsdörffer und Ambrosius von sofort an für die Nationalmannschaft von Ghana, die Black Stars, spielberechtigt seien.
Innenverteidiger Pfeiffer konnte nun jedoch wegen Komplikationen mit dem Pass nicht nominiert werden, wie sein Berater dem Lilienblog sagte. Dieser Umstand erhöhe die Chancen auf eine Teilnahme natürlich nicht. Aber bis zur WM könne noch vieles passieren. Pfeiffers Qualitäten seien unbestritten, seine Eigenschaften habe die Nationalmannschaft nicht.
Offensivmann Manu hatte bereits vor ziemlich genau einem Jahr zum Kader der Black Stars gehört, kam beim 0:1 gegen Südafrika allerdings nicht zum Einsatz. In dieser Saison spielt der quirlige Flügelspieler stark auf, hat bislang schon drei Tore erzielt. Dass sich Nationalcoach Addo, gebürtiger Hamburger, früherer HSV-Profi und später Jugendtrainer, für Königsdörffer entschied (der im Spiel gegen Darmstadt wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war), hat sicher seine Gründe. Immerhin hat der HSV-Offensivspieler in bislang fünf Einsätzen (inklusive Pokal) schon vier Tore erzielt.
Sich mit Top-Leistungen auf Vereinsebene doch noch für WM empfehlen
Auch wenn man beim SV Darmstadt 98 natürlich den Spielern eine WM-Teilnahme gönnt – die aktuelle Nicht-Berücksichtigung ist für die Lilien nicht unbedingt negativ. Zum einen bleibt den Spielern zunächst eine mehr oder wenige strapaziöse Länderspielreise erspart. Zum anderen ist mit Blick auf den WM-Zug noch nichts verloren. Mit weiterhin starken Vorstellungen besteht vielleicht doch noch eine Chance – oder wie Pfeiffers Berater sagt: „Bis zur WM kann noch viel passieren. Die nächsten Wochen muss er sich auf Vereinsebene mit Top-Leistung beweisen.“
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- SVD-dsc-2022-23 BLOG-0014: Arthur Schönbein
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