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Lilienblog-Autor Frank Horneff zum Unentschieden des SV Darmstadt 98 auf dem Betzenberg:

Ein bisschen war es so wie früher: Die Lilien führen bis zur 73. Minute beim 1.FC Kaiserslautern, keine Viertelstunde später steht es 3:2 für die Roten Teufel: Der Betze bebt – und das zurecht. Ungläubiges Staunen, Entsetzen gar beim Lilien-Anhang. Und eine Erinnerung: „Schreibt uns erst ab, wenn wir unter der Dusche stehen“ – ein Satz, geprägt vom einstigen Lilien-Erfolgstrainer Dirk Schuster, der heute für den FCK an der Seitenlinie steht.

Mit dem SV Darmstadt 98 ist zu rechnen

Dirk Schuster ist in Darmstadt Geschichte, sein Satz von einst stimmt noch immer. Zwar ist es ärgerlich, die 2:0-Führung nicht über die Zeit gebracht zu haben. Es bleibt aber immerhin ein Auswärtspunkt beim starken Aufsteiger. Das mag auf den ersten Blick nur schwach trösten, doch dahinter steckt mehr: Mit dem SV 98 ist zu rechnen.

Das kann schiefgehen, wie im vorangegangenen Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld, wo es am Böllenfalltor in der Nachspielzeit kurz vor Schluss noch den unglücklichen 1:1-Ausgleich gab. Das kann aber auch so laufen wie jetzt auf dem Betzenberg. Geblieben ist ein Auswärtspunkt. Es mag Zeiten gegeben haben, da wäre dieses Spiel wie das am Sonntag in Lautern für die Lilien noch verloren gegangen.

Der unbedingte Willen

Es kam anders – und das ist gut so. Weil es zeigt, dass das Team von Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht aus dem Heimspiel-Schock vom vergangenen Sonntag gelernt hat und wach geblieben ist bis zum Schluss, eindrucksvoll bewiesen mit dem Treffer zum 3:3 durch Aaron Seydel.  Der groß gewachsene Unruheherd war da erst drei Minuten auf dem Platz und hat in diesen 180 Sekunden aus der Drehung heraus den unbedingten Willen der Lilien sichtbar gemacht, den Betzenberg nicht als Verlierer verlassen zu wollen: Treffer!

Das ist das Fundament für diese Spielzeit für ein Team, mit dem sicher zu rechnen sein wird: Bis zum Schluss. Beim nächsten Gegner des SV 98, beim Club in Nürnberg, wird das finale Spektakel während der vergangenen beiden Lilien-Spiele mit großer Aufmerksamkeit registriert worden sein.

Bildquellen

  • SVD-SVS-2021-22-blog-0018: Arthur Schönbein

3 Kommentare

  • K.K. sagt:

    Auf dem Betzenberg muss man kämpfen, rennen, beißen und kratzen bis der Schiedsrichter das Spiel abpfeift. Nur so kann man auf Deutschlands höchstem Fußballberg bestehen. Wer meint ein 2:0 würde reichen, der kennt den Mythos Betzenberg nicht, was man eigentlich kennen sollte, schon aus der Vergangenheit.
    Wer versucht ab der 50. Minute zu verwalten, hat schon den ersten Fehler begangen. Fehler 2, man macht Lautern stark, indem man nicht mehr konsequent spielt. Der Anschlusstreffer war dann der Startschuss für Mannschaft und Betzenberg. Was man im Fernsehen oft nicht mitbekommt, die Lautstärke nach den Toren ist gigantisch und ist immer beeindruckend für die gegnerischen Spieler. Du wirst quasi erdrückt. Das Tollhaus und Mythos Betzenberg schlug in der 87. Minute zu und drehte in einem typischen „Betzespiel“ die Partie, wenn nicht in der Nachspielzeit der glückliche aber sehr schöne Treffer von Seydel gefallen wäre.
    Insgesamt geht das Remis aber in Ordnung.
    Für mich persönlich ein toller Tag auf dem Betzenberg mit meinen beiden Herzvereinen, 6 Tore, bei keinem aber gejubelt aus Respekt zur anderen Mannschaft, ein geiles Spiel gesehen, Dramatik pur und den typischen Betze-Betze-Mythos wieder mal live erlebt zu haben, schee woars. Was will das Fußballerherz mehr??

  • Peter Gebauer sagt:

    Konzentration? Kondition? Was isses? Seit dem 2. Spieltag kein einziges Gegentor mehr (!) bis eine gute Viertelstunde vor Schluss. Aber SIEBEN Gegentore in der Schlussviertelstunde. Daran hab ich zu knabbern. Bin ich der einzige, dem das auffällt???

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