Vor zwei Jahren galt Magnus Warming als eines der vielversprechendsten Offensivtalente Dänemarks. Doch die vergangene Saison beim italienischen Erstligisten FC Turin warf ihn zurück. Vier Kurzeinsätze in der Liga und ein weiterer im Pokal waren einfach zu wenig. Als Leihspieler beim SV Darmstadt 98 hat er jetzt zwar bereits nach einem Viertel der Saison doppelt so viel Einsätze und Spielminuten wie im ganzen Jahr in Italien. Doch einen Stammplatz konnte sich der 22-Jährige noch nicht erspielen. Bislang reichte es nicht einmal für einen Platz in der Startelf. Da überrascht die Einschätzung von Trainer Torsten Lieberknecht ein wenig, wenn er sagt: „Ich glaube, dass er wirklich total zufrieden ist, so wie es läuft.“
Natürlich sei klar, dass der ehemalige dänische U21-Nationalspieler mehr Spielzeit und Startelfeinsätze möchte. Doch Warming wisse, dass er noch ein Rhythmus-Problem aus der vergangenen Saison in Italien habe, die für ihn eigentlich keine Saison gewesen sei. Da gehe es ihm ähnlich wie Lilien-Mittelfeldspieler Marvin Mehlem, der nach einer langen Verletzung bis weit in die vergangene Spielzeit hinein erst mal wieder ein Rhythmus-Gefühl für eine lange Saison bekommen müsse.
Hinzu kamen körperliche Defizite bei Warming. „Wir hatten eine unregelmäßige Vorbereitung bei Magnus, der mit der Intensität Probleme hatte“, sagt Lieberknecht. „Aber man merkt, dass das besser wird und dass er sich an die Intensität langsam gewöhnt.“
Und dann seien da noch die sprachlichen Hürden für den Dänen, der bislang nur wenig Deutsch spricht. Menschlich habe sich Warming schnell eingefügt, sei voll integriert in die Mannschaft, sagt Lieberknecht. „Aber auf dem Platz, wenn es schnell und hektisch wird und wir gegen den Ball viel Stress bereiteten, braucht er noch Zeit, um sich zurechtzufinden.“
Wieso Magnus Warming für Lieberknecht manchmal noch „zu brachial“ ist
Das Tor im Testspiel gegen Wehen Wiesbaden habe Warming auch gutgetan. Zuvor hatte er als Joker bereits im Pokalspiel gegen Ingolstadt getroffen. Und auch in anderen Partien, wie zum Beispiel gegen Jahn Regensburg, ließ er sein Können aufblitzen. Für seine Leistung wurde er gleich zum Saisonauftakt zum Lilien-Spieler des Spieltags gewählt.
„Man merkt, dass er nicht unzufrieden ist“, sagte Lieberknecht. Manchmal wolle Warming noch zu viel und gehe die Dinge zu brachial an, um zu zeigen, was man in Darmstadt in ihm sehe. „Aber auch da bleibe ich mit ihm zusammen ruhig und entspannt“, sagt der Lilien-Coach weiter. „Die Saison ist noch lang. Da wird er noch seine Einsätze bekommen.“ Zumindest gegen Paderborn ist ein Startelfeinsatz aber unwahrscheinlich. Auf den Flügeln sind Matthias Bader und Fabian Holland gesetzt, gleiches gilt im Sturm für Braydon Manu und Phillip Tietz.
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Bildquellen
- SVD-FCN-2022-23-blog-0031: Arthur Schönbein
- HSV-SVD-2022-23-blog-0003c: Arthur Schönbein