Christoph Zimmermann hat sich in den vergangenen Jahren viel mit Verletzungen herumgeschlagen und häufig gefehlt. „Man braucht Zutrauen in seinen Körper“, sagt der 29 Jahre alte Innenverteidiger. Sonst gerate man, gerade wenn man länger fehle, in eine Negativspirale, achte übersensibel auf seinen Körper und gewöhne sich auch daran, wenig zu spielen. „Aber das ist als Fußballer der falsche Weg.“
Vergangene Saison hat er für Norwich City ganze drei Premier-League-Partien bestritten, davon keine über die gesamte Distanz. Seit seinem Wechsel zum SV Darmstadt 98 hat er nur ein Spiel komplett verpasst – gegen den Hamburger SV wegen der Geburt seines zweiten Sohnes. Gegen Nürnberg wurde er spät eingewechselt, sonst stand er zuletzt immer in der Startformation und spielte durch.
„Mein Werdegang war nicht immer der einfachste“
„Es ist schön, jetzt wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt er. Mit zunehmenden Einsatzzeiten verschwinde dann auch der Gedanke, dass etwas passieren könne. „Dann macht man das, was eigentlich das einfachste der Welt ist und wofür man den Beruf ausübt.“
Zimmermann spielt zum ersten Mal in einer deutschen Profi-Liga. Die vergangenen Jahre war er in der ersten und zweiten englischen Liga für Norwich am Ball. Davor spielte er für die zweiten Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund dritt- und viertklassig. „Mein Werdegang war nicht immer der einfachste und der, der immer nur steil bergauf ging“, sagte er. „Ich bin froh, dass es geklappt hat mit der Profikarriere.“ Über seinen Werdegang als Sportler hatte er im vergangenen Mai sogar einen Vortrag an der Universität in Norwich gehalten.
Wieso Christoph Zimmermann nicht mehr studieren will
Wenn es mit dem Fußball nicht geklappt hätte, wäre Zimmermann Lehrer geworden. Eineinhalb Semester hatte er auf Lehramt studiert, zunächst für das Gymnasium, dann für die Grundschule. Für die Zeit nach der Karriere ist das aber keine Option mehr, wie er sagt. „Ich sehe nicht so ganz, mich als zweifacher Familienvater noch mal fünf Jahre in die Uni zu setzen“, sagt er. „Ich glaube, der Zug ist langsam abgefahren.“
Nun gilt sein Fokus der Partie gegen den Karlsruher SC. Ob die Lilien wieder wie gegen Düsseldorf mit Vierer-Abwehr oder wie zuvor mit Dreierkette auflaufen, habe Trainer Torsten Lieberknecht noch nicht durchblicken lassen. Natürlich müsse man die anderen Abstände beim Verschieben und beim Stellungsspiel beachten, sagt er. Aber für einen erfahrenen Spieler wie Zimmermann ist das natürlich kein Problem – erst recht, wenn das Zutrauen wieder zurück ist.
Was Christoph Zimmermann über das Wiedersehen im DFB-Pokal mit seinem Ex-Verein Mönchengladbach und mit seinem langjährigen Coach Daniel Farke sagt, lest Ihr am Sonntag im Lilienblog.
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- SVD-dsc-2022-23 BLOG-0018: Arthur Schönbein