Bei der Aufstellung lässt sich Torsten Lieberknecht – wie die meisten seiner Kollegen – nicht gerne in die Karten gucken. „Man könnte vieles“, sagte der Coach des SV Darmstadt 98 am Donnerstag lapidar auf die Frage, ob er angesichts des gedrängten Programms in den kommenden Tagen im anstehenden Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (Samstag, 13 Uhr) nicht mal dem einen oder anderen Spieler von der Bank eine Chance in der Startelf geben könnte.
„Ich könnte ja auch mal den Schuh draußen lassen“, scherzte er. Aber gerade auf der Torhüterposition hat er neben Stammkeeper Marcel Schuhen im Moment keine besonders große Auswahl. Alexander Brunst hat seine Corona-Infektion gerade erst überwunden, dafür hat sich nun in Steve Kroll der andere Ersatztorwart infiziert. Deswegen holte man zuletzt im Training U19-Torhüter Max Wendt dazu.
Nicht nur Warming brennt auf Startelfeinsatz
Auf anderen Positionen hat Lieberknecht dagegen mehr Auswahl. Braydon Manu spielte zuletzt gegen Düsseldorf unglücklich, dafür wartet Leihgabe Magnus Warming weiter auf seinen ersten Startelfeinsatz in der Liga. Yassin Ben Balla hatte nach seiner Einwechslung gegen Düsseldorf ein paar gute Szenen und ist eine Option im Mittelfeld. Er könnte für Frank Ronstadt oder auch für Marvin Mehlem zum Einsatz kommen. Hinzu kommen Emir Karic, Clemens Riedel oder auch Thomas Isherwood, die alle schon ihre Liga-Tauglichkeit bewiesen haben.
Es gehe darum, die beste Elf gegen Karlsruhe zu finden, sagte der Lilien-Coach. „Keine Schonung, wir ziehen das Spiel durch und schauen dann, was danach kommt.“ Allerdings ließ er durchblicken, dass er das Wechselkontingent von fünf Spielern pro Partie komplett ausschöpfen könne.
Bereits drei Tage nach dem KSC-Spiel steigt kommenden Dienstag am Böllenfalltor das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Weitere drei Tage später empfangen die Lilien dann Holstein Kiel. „Der Spielplan ist kernig gelegt worden“, sagte Lieberknecht. „Aber das können wir nicht ändern.“
Auch bei der Taktik blieb der Coach ausweichend. Auf die Frage, was gegen den KSC für eine Viererabwehr wie im Düsseldorf-Spiel spreche und was für eine Dreierkette wie in den Spielen davor, antwortete er nur grinsend: „Es spricht viel für unsere Flexibilität. Von daher lassen wir uns überraschen.“
Honsak fehlt dem SV Darmstadt 98 lange
Schlechte Nachrichten gibt es von Mathias Honsak. Der Österreicher leidet weiter an Rückenproblemen, hat deswegen noch kein Spiel in dieser Saison bestritten und wird auch dieses Jahr wohl auch nicht mehr zum Einsatz kommen. Nach einer längeren Reha war der Flügelspieler in der Länderspielpause beim Testspiel gegen Wehen Wiesbaden zum Einsatz gekommen und hatte zwei Tore erzielt.
Doch danach erlitt er einen Rückschlag. „Wir haben jetzt von ärztlicher Seite die Nachricht bekommen, dass wir mit ihm in der Vorrunde höchstwahrscheinlich nicht mehr rechnen können“, sagte Lieberknecht. Dann müsse man die weitere Entwicklung abwarten.
Lichtblick bei Vilhelmsson
Weiter fehlen auch Klaus Gjasula (Muskelbündelriss) und Fabian Schnellhardt (Knieverletzung). Gleiches gilt für André Leipold. Der Angreifer hatte im Düsseldorf-Spiel wegen eines grippalen Infekts nicht im Kader gestanden. Nun muss er mit Patellasehnen-Problemen pausieren.
Einen kleinen Lichtblick gibt es aber auch: Der Schwede Oscar Vilhelmsson, der seit Ende August wegen einer Kapselverletzung und eines Infekts kein Pflichtspiel mehr für den SV Darmstadt 98 bestritten hat, absolvierte wieder Teile des Trainings mit der Mannschaft. Man müsse ihn aber sehr behutsam aufbauen, sagte Lieberknecht über den 19-jährigen Angreifer, sagte der Coach.
Bildquellen
- SVD-F95-2022-23-blog-0021: Arthur Schönbein
- SGD-SVD-2021-22-blog-0040: Arthur Schönbein
- Lieberknecht_KSC: Stephan Köhnlein
Das Lilienfahrrad fährt auf den Felgen in die Winterpause…
Das Wort Arbeitsmarktsichtung sollte man ernst nehmen….