Wenn Torsten Lieberknecht an den Pokalgegner Borussia Mönchengladbach denkt, fällt ihm spontan ein Ereignis ein, das mittlerweile gut neun Jahre zurückliegt: Als Trainer sollte er mit Eintracht Braunschweig in einem Freitagspiel am 20. September 2013 in Gladbach antreten. Dabei stand dort auch ein Wiedersehen mit Rainer Bonhof an. Der frühere Gladbacher Spieler und Weltmeister von 1974 war einst Trainer von Lieberknecht in der U20-Nationalmannschaft gewesen (übrigens auch vom heutigen Lilien-Torwarttrainer Dimo Wache). Bonhof habe sich an dem Abend sehr darauf gefreut, Lieberknecht als Trainer wiederzusehen. Doch das wäre fast nicht zustande gekommen.
„Unser Busfahrer hatte wohl schon an den Europapokal gedacht, ist an Gladbach vorbeigefahren und stand dann kurz vor Lüttich“, erinnert sich Lieberknecht. Am Ende sei man dann ziemlich spät in Gladbach angekommen. Bonhof habe den Grund für die Verspätung wissen wollen. „Da haben wir gesagt: Das ist normal bei uns. Wir wollen nur kurz vorbeischauen, am besten siegen und dann wieder nach Hause fahren.“
Doch Hochmut kommt vor dem Fall. „Wir haben zwar nur kurz vorbeigeschaut, aber leider nicht gewonnen“, sagt der heutige Lilien-Coach. Mit 1:4 verlor Braunschweig damals sogar ziemlich deutlich in Gladbach. Lieberknecht kann dem Ereignis trotzdem rückblickend etwas Positives abgewinnen: „Ich habe den Rainer Bonhof mal wieder sehen dürfen.“
Bonhof, mittlerweile 70 Jahre alt, ist heute Vizepräsident bei Borussia Mönchengladbach. Ob er die Reise zum Pokalspiel nach Darmstadt am Dienstagabend antritt und es ein erneutes Wiedersehen geben wird, wusste Lieberknecht am Tag vor der Partie allerdings nicht. Und vielleicht verpasst ja auch der Gladbacher Busfahrer diesmal die Ausfahrt nach Darmstadt.
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- KSC-SVD-2022-23-blog-0058: Arthur Schönbein