Marcel Schuhen stand den Journalisten nach dem DFB-Pokalsieg gegen Borussia Mönchengladbach hinter der Haupttribüne gerade Rede und Antwort, als Gladbachs-Keeper verletzt ausgewechselter Stammkeeper Yann Sommer vorbeihumpelte und ihm sein Trikot in die Hand drückte. Ohne das Gespräch zu unterbrechen, zog Schuhen seinen zitronengelben Sweater aus, reichte ihn Sommer und wünschte ihm viel Erfolg im Winter. „Ich wollte sein Trikot haben. Er ist ein hervorragender Torhüter, und ich hoffe, dass seine Verletzung nicht so schlimm ist, weil er im Winter bei der Weltmeisterschaft mit der Schweiz noch etwas vorhat.“
Verletzte gab es aber auch beim SV Darmstadt 98 einige zu beklagen. Nachdem bereits vor dem Spiel Christoph Zimmermann mit Adduktorenproblemen gegen seinen Ex-Verein und Ex-Coach Daniel Farke hatten passen müssen, erwischte es im Spiel auch noch Aaron Seydel. Kurz nach seinem Tor zum 2:1 musste der Angreifer mit muskulären Problemen vom Platz. Er fällt voraussichtlich für die Partie gegen Holstein Kiel am Freitag aus.
Marcel Schuhen über die Verletztenmisere: „Eine absolute Katastrophe“
Ob Schuhen nicht so langsam mulmig werde angesichts der vielen Verletzten, wollte der Lilienblog wissen. „Gute Frage“, sagte Schuhen, während sich im Hintergrund Magnus Warming an Krücken und mit einem Spezialschuh für das lädierte Syndesmoseband vorbeischleppte. „Das ist im Moment eine absolute Katastrophe. Wir lassen gerade viele Körner, gewinnen aber immerhin die Spiele“, sagte er. „Wir haben einen guten Kader, eine gute Breite. Aber wenn es nach mir geht, kann das jetzt mal aufhören mit der Verletztenliste.“
Auf der stehen schon länger Klaus Gjasula, Fabian Schnellhardt und Mathias Honsak. Gegen Gladbach saßen die beiden A-Jugendspieler Philipp Sonn und Nico Baier auf der Bank. „Wir haben noch ein paar Jungs“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht mit Blick auf die Partie gegen Kiel. „Aber es wird knapp, wenn man sieht, dass bei uns fast eine komplette Mannschaft in Zivil mitjubelt.“
Das tägliche Brot und ein verrückter Schwede
Einig sind sich der Keeper und sein Coach mit der Aussage, dass der Fokus auf der Liga liegt. „Das war heute ein Highlight-Spiel für alle. Aber das tägliche Brot ist am Freitag“, sagte Schuhen. „Wenn wir am Freitag nicht wieder alles raushauen und – unabhängig vom Ergebnis – ein gutes Spiel machen, dann beißen wir uns in den Arsch.“ Denn dann habe auch die Leistung gegen Gladbach nicht viel gebracht.
Im Pokal hatte Schuhen sein Team mit mehreren Paraden in der Partie gehalten. Einmal hatte er auch Glück, als Gladbachs Marcus Thuram allein auf ihn zulief. Schuhen drängte ihn im Strafraum ab, den schwachen Schuss des Franzosen klärte dann Thomas Isherwood. „Das war ein geiler Moment, dass ich da meinen verrückten Schweden hinten drin hatte, der das Ding von der Linie kratzt“, sagte er und schob mit Blick auf Isherwood lachend nach: „Positiv verrückt, meine ich natürlich.“
Bildquellen
- SVD-BMG-Pokal-2022-23-blog-0026: Arthur Schönbein
- SVD-BMG-Pokal-2022-23-blog-0043: Arthur Schönbein
Stand heute besteht die theoretische Möglichkeit, daß es in Berlin 2023 zu einem Duell SGE vs. SVD kommt. Das wäre mal ne Sensation.
Gude,
irrelevant derzeit!
Die 40 Pkt fest vor den Augen, trotz aller Verletzungen weiterhin erfolgreich wünsche ich mir/Uns!
Sollten Wir dann noch oben mitmischen können ist mir das Recht!
Pokal, ja schön!
Nur Liga mMn wichtiger!
Zu Schuh, toller authentischer Mensch mit dem Herz am richtigen Fleck!
Toller Beitrag, Stephan!
Danke!
Allez le blue