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Marvin Mehlem: Ich habe Braydon angeschrien

Marvin Mehlen, SV Darmstadt - Holstein Kiel

Marvin Mehlen, SV Darmstadt - Holstein Kiel

Siegtorschütze Marvin Mehlem sprach nach dem Spiel gegen Hannover über seinen Treffer, den aktuellen Lauf bei sich und der Mannschaft und seinen unglücklichen Kumpel Phillip Tietz.

Marvin, Glückwunsch zum Sieg. Wie viel Spaß macht es im Moment, hier Fußball zu spielen?

Viel Spaß. Wir spielen guten Fußball, sind Tabellenführer.

Schildere doch bitte mal dein Tor!

Ich weiß gar nicht mehr, wer die Flanke geschlagen hat. Ich sehe nur, dass der Ball abprallt. Braydon war kurz davor, zum Ball zu rennen. Da habe ich ihn angeschrien, dass er ihn durchlassen soll. Ich treffe ihn ganz gut und … 1:0.

War es symptomatisch, dass in diesem Spiel ein Schuss aus der Distanz das Spiel entschieden hat?

Jeder weiß, wie schwer es ist, gegen zehn Mann zu spielen. Die gegnerische Mannschaft lässt sich dann eher hinten reinfallen. Da ist es schwieriger, die Lücke zu finden. Wir wussten, dass wir weiter nach vorne spielen müssen, Standards herausholen und Weitschüsse probieren. Das ist ganz gut gelungen.

Im Moment läuft es ziemlich gut für dich. Gegen St. Pauli das Tor vorbereitet, gegen Gladbach sogar beide Treffer, heute das Tor. Mal ganz platt gefragt: Woran liegt das?

Weiß ich selbst nicht. Ich versuche, immer mein Bestes zu geben. Natürlich hat jeder Fußballer auch mal einen schlechten Tag. Umso schöner, wenn es dann gut läuft.

Es sah so aus, als wärst du nochmals aufgeblüht, also du in der zweiten Halbzeit vom Flügel mehr ins Zentrum rücken durftest …

Ich sage ja immer selbst, dass ich lieber im Zentrum spiele. Der Trainer hat vor dem Spiel mit mir gesprochen. Ich finde zwar nicht, dass ich auf links ein schlechtes Spiel gemacht habe. Aber im Zentrum fühle ich mich wohler. Doch wenn der Trainer mich auf links spielen lassen will, dann höre ich natürlich auf meinen Trainer und spiele links.

Du bist ja auch schon länger hier beim SV Darmstadt 98. Ihr seid jetzt seit 16 Spielen unbesiegt. Was macht euch im Moment so gut?

Wir haben den Schwung mitgenommen. Nachdem wir mit dem 0:2 in Regensburg schlecht gestartet sind, wollten wir alles besser machen. Jetzt haben wir seit ein paar Spielen nicht verloren, und die Gegner haben Respekt vor uns. Aber den haben wir uns erarbeitet. Wenn man schon mit einem Unentschieden gegen Kiel oder St. Pauli unzufrieden ist, dann hat das schon einiges zu bedeuten. Jetzt ist Magdeburg dran. Da wollen wir auch am besten einen Dreier holen. Aber jetzt heißt es erst mal Kräfte tanken.

Es sind noch zwei Spiele bis zur Winterpause. Würdest du mit Blick auf euren Lauf lieber weiterspielen oder denkst du dir: Gott sei Dank, ist bald Pause?

Angesichts der Personalnot wird uns der Urlaub sicher ganz guttun. Einfach mal ein paar freie Tage genießen und abschalten. Aber die zwei Spiele ziehen wir jetzt natürlich noch durch. Und dann schauen wir weiter.

Ihr habt zum ersten Mal auch als Tabellenführer gewonnen. Ist das etwas Besonderes?

Für mich ehrlich gesagt nicht. Ich glaube, der Tietzer (Phillip Tietz) hat es nach dem Spiel rumgeschrien. Da ist es mir wieder eingefallen. Das steht jetzt wahrscheinlich in den Geschichtsbüchern (grinst).

Musstest du deinen Kumpel Tietzer eigentlich aufbauen, nachdem er heute zwei dicke Chancen ausgelassen hat?

Die erste Chance kann man mal machen. Aber zu der zweiten, als ich ihn angespielt hatte, habe ich ihm gesagt, dass er sich keinen Kopf machen soll. Da war es ziemlich schwer, den Ball anzunehmen und einzuschieben, weil er von hinten schon Druck hatte. Aber den ersten macht er an guten Tagen (grinst).

Bildquellen

  • SVD-KSV-2022-23-blog-0027: Arthur Schönbein
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