Neun Verträge laufen beim SV Darmstadt 98 zum Saisonende aus. Nicht alle Spieler werden verlängern – darunter aller Voraussicht nach auch mindestens ein Leistungsträger.
Steve Kroll (25 Jahre, 0 Einsätze)
Auch wenn Beteiligte und Trainer den Konkurrenzkampf im Tor loben – Kroll hat in eineinhalb Jahren kein Pflichtspiel für den SV Darmstadt 98 bestritten. Dass zur neuen Saison nach aktuellem Stand der an Waldhof Mannheim verliehene Morten Behrens zurückkehren wird und die beiden anderen Keeper Marcel Schuhen und Alexander Brunst noch laufende Verträge haben, erhöht seine Chancen auf einen Verbleib nicht.
Pfeiffer zählt zu den besten Innenverteidigern der Liga, obwohl ihm manchmal noch ein paar Unkonzentriertheiten unterlaufen. In der laufenden Saison hat er zudem das Toreschießen beziehungsweise -köpfen entdeckt. Mit Vorstößen für eine Vertragsverlängerung sind die Lilien gescheitert, bereits im Sommer war immer wieder über einen vorzeitigen Abschied spekuliert worden. Der Verein ließen ihn nicht ziehen, muss nun auf eine Ablösesumme verzichten. Dass Pfeiffer doch noch bleiben könnte, hielt zuletzt sogar Trainer Torsten Lieberknecht für unwahrscheinlich.
Yassin Ben Balla (26 Jahre, 13 Einsätze, 0 Tore)
Der Franzose kam im Sommer ablösefrei und nach einem Jahr ohne Pflichtspieleinsatz auf ausdrücklichen Wunsch von Lieberknecht, der mit ihm bereits in Duisburg zusammengearbeitet hatte. Seine Aufgabe als Ergänzungsspieler erfüllte der Mann fürs defensive Mittelfeld, über Kurzeinsätze kam er jedoch kaum hinaus. Bei seinem einzigen Startelfeinsatz gegen Karlsruhe konnte er nicht überzeugen und blieb zur Pause in der Kabine. Seine Zukunft bei den Lilien hängt auch davon ab, wie sich die Verhandlungen bei den anderen Mittelfeldspielern gestalten, deren Verträge ebenfalls auslaufen.
Klaus Gjasula (32 Jahre, 8 Einsätze, 0 Tore)
Der Albaner zählte zu den Pechvögeln der Hinrunde. Erst musste er wegen einer Gelb-Roten Karte im Spiel gegen den Hamburger SV vom Platz, dann zog er sich bei der albanischen Nationalmannschaft einen Muskelbündelriss zu und bestritt seither kein Spiel mehr für die Lilien. Mit seinen wiederholten Hinausstellungen ist Gjasula zwar immer wieder auch ein Sicherheitsrisiko. Doch sein Wert für die Mannschaft ist unbestritten, sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in zentraler Position in der Dreierkette. Auch Gjasula weiß, was er an Darmstadt hat. Vor diesem Hintergrund ist ein Verbleib um ein weiteres Jahr bei den Lilien gut vorstellbar.
Tobias Kempe (33 Jahre, 17 Einsätze, 3 Tore)
Nach Fabian Holland ist Kempe dienstältester Spieler beim SV Darmstadt 98, eine Identifikationsfigur für Fans und Mitspieler. Auch in der laufenden Saison zeigt er gute Leistungen, stand in jedem Spiel in der Startformation, glänzt dabei immer wieder als Vorbereiter (acht Assists) und erzielte auch selbst schon drei Tore. Natürlich mache er sich mit fast 34 Jahren Gedanken über seine Zukunft, sagte er kürzlich und fügte an: „Lassen wir uns überraschen.“ Alles andere als ein Verbleib um zumindest ein weiteres Jahr wäre eine Überraschung.
Mathias Honsak (25 Jahre, 0 Einsätze)
Wegen einer hartnäckigen Rückenverletzung absolvierte der frühere österreichische U21-Nationalspieler kein einziges Pflichtspiel in der laufenden Saison. Wann er wieder spielen kann, ist ungewiss. Damit hatte er bislang auch keine Gelegenheit, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Honsaks Schnelligkeit und seine Stärke in Eins-gegen-Eins-Situationen sind bekannt, allerdings zeigt er auch immer wieder Nerven vor dem Tor. In den dreieinhalb Jahren bei den Lilien konnte er nicht auf Dauer überzeugen. Vor diesem Hintergrund täte ihm ein Tapetenwechsel womöglich nicht schlecht.
Philipp Sonn (18 Jahre, 0 Einsätze)
Vergangene Saison wurde er zum jüngsten Lilien-Spieler der Geschichte. Doch sein Einsatz gegen den Karlsruher SC blieb der bislang einzige bei den Profis in eineinhalb Jahren. Noch spielt Sonn für die A-Junioren, sitzt zudem immer wieder bei der Zweitliga-Mannschaft auf der Bank. Ob er kommende Saison bereits bei den Profis auf genug Spielzeit kommen würde, ist zu bezweifeln. Sinnvoller wäre wohl eine Vertragsverlängerung mit einem anschließenden Leihgeschäft.
Keanan Bennetts (23 Jahre, 2 Einsätze, 0 Tore)
Im Sommer wollten die Lilien den ehemaligen Gladbacher und damaligen Gastspieler noch nicht verpflichten. Im Spätherbst griff man dann doch zu, weil die Verletzungsnot so groß war. Im letzten Spiel der Hinrunde gegen Fürth zeigte Bennetts als Joker gute Ansätze. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es aber noch zu früh, um eine Prognose über eine mögliche Zukunft beim SV Darmstadt 98 abzugeben. Allerdings hat Bennetts noch die gesamte Rückrunde Zeit, sich für ein weiteres Engagement zu empfehlen.
Magnus Warming (22 Jahre, 12 Spiele, 0 Tore)
Der Leihspieler vom FC Turin konnte bislang noch nicht überzeugen. Kein einziges Mal stand er in der Startelf, ein Tor gelang ihm auch bei seinen Einwechslungen nur im Pokal gegen Drittligist Ingolstadt. Der dänische Offensivspieler kam mit körperlichen Defiziten und hatte zudem manchmal noch Sprachprobleme auf dem Feld. Im Spiel gegen Karlsruhe zog er sich einen Syndesmoseband-Riss zu und verpasste damit den Rest der Hinrunde. Wenn er sich in der Rückrunde nicht deutlich steigert, ist es unwahrscheinlich, dass die Lilien die ausgehandelte Kaufoption ziehen werden.
Bildquellen
- Kroll-Steve: Arthur Schönbein
- SSV-SVD-2022-23-blog-0002d: Arthur Schönbein
- KSC-SVD-2022-23-blog-0008: Arthur Schönbein
- FCI-SVD-pokal-2022-23-blog-0011: Arthur Schönbein
- FCSP-SVD-2022-23-blog-0024: Arthur Schönbein
- FCN-SVD-2021-22-blog-0027: Arthur Schönbein
- SVD-RWD-testspiel-2022-23-blog-0044: Arthur Schönbein
- Keanan-Bennetts-03: Arthur Schönbein
- HSV-SVD-2022-23-blog-0003c: Arthur Schönbein
- Combo_Verträge: Arthur Schönbein
80 % der obigen Namen sind derzeit überflüssiger Ballast.