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Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein über den Rückzug der Software AG als Hauptsponsor des SV Darmstadt 98:

Es ist wie so oft im Leben: Man begegnet sich, findet Gefallen aneinander, es entsteht eine innige Beziehung, bei der man durch dick und dünn geht. Doch irgendwann ist es dann vorbei. Am Ende fällt oft der Satz: „Lass uns Freunde bleiben.“ Das ist in einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen oft schwierig. Erst recht, wenn das Geld der Trennungsgrund ist. Im vorliegenden Fall könnte es allerdings gelingen.

Am Mittwoch teilt der SV Darmstadt 98 mit, dass die Software AG ihre Zusammenarbeit mit den Lilien vorzeitig verlängert hat. Das klingt zunächst nach einer guten Nachricht. Die eigentliche und zunächst weit weniger erfreuliche News kommt jedoch im zweiten Satz: Nach 15 Jahren wird sich das Darmstädter Unternehmen als Hauptsponsor zurückziehen und künftig nur noch als Premiumsponsor agieren. Spätestens zur Saison 2024/25, wenn möglich aber schon in diesem Sommer, benötigt der SV Darmstadt 98 nun einen neuen Hauptsponsor.

Jetzt muss die Software AG sparen

2008 war die Software AG Hauptsponsor geworden. Zu dieser Zeit waren die Lilien alles andere als ein attraktiver Partner. Nach Jahren der Misswirtschaft hatte der Verein Insolvenz angemeldet, spielte nur viertklassig und dort sogar einige Zeit auch noch gegen den Abstieg. Auch mit dem Geld der Software AG gelang es, zunächst die Insolvenz abzuwenden und den Verein über die Jahre hinweg finanziell und sportlich wieder auf die Beine zu bringen.

Jetzt wird bei der Software AG das Geld knapp(er). Man habe aktuell ein Kostensparprogramm, bei dem man auch die Sponsoring-Aktivitäten neu ordnen müsse, räumte COO Benno Quade ein, der bei der Software AG das operative Geschäft verantwortet. Weil man ein verlässlicher Partner bleiben wolle, werde man sich auf der Premiumebene noch bis mindestens 2028 engagieren. Für die Entscheidung habe man bewusst einen Zeitpunkt der Stärke gewählt, um den Lilien die bestmögliche Aufstellung nach vorne zu ermöglichen – auch mit Blick auf einen möglichen Aufstieg.

Für den Verein ergibt sich nun die Chance, im derzeitigen Höhenflug einen noch zahlungskräftigeren Sponsor zu gewinnen. Dass Sponsoren finanziell oft mehr bringen als Zuschauer, hat Präsident Rüdiger Fritsch erst vor wenigen Wochen im Lilienblog-Interview ausgeführt.

Wermutstropfen ist, dass nach dem Rückzug der Pfungstädter Brauerei ein weiterer lokaler Partner sein Engagement zurückfährt. Aber womöglich ist das eben auch Teil des normalen Geschäfts. Und zumindest für die kommenden fünf Jahre bleiben die Lilien und die Software AG ja auch auf Geschäftsebene auch noch Partner und Freunde.

 

 

 

 

Bildquellen

  • 14-SVD-S04-2021-22-blog-0035: Arthur Schönbein

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