Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein über die Gründe für die Niederlage des SV Darmstadt 98 in Heidenheim:
Der SV Darmstadt 98 hat nach acht Monaten und 21 Partien mal wieder ein Liga-Spiel verloren. Das musste ja mal so kommen. Die Niederlage war kein Beinbruch. Sondern viel mehr eine Kopfsache.
Natürlich hätte der Mannschaft etwas Zählbares beim Verfolger gut zu Gesicht gestanden. Aber Heidenheim ist eben auch eine Spitzenmannschaft, die eine der wenigen Unachtsamkeiten in der Darmstädter Abwehr kurz vor Schluss eiskalt ausnutze: Thomas Isherwood passte kurz nicht auf, ließ den Ball „auftitschen“ (O-Ton Torsten Lieberknecht), statt ihn wie vorher kompromisslos gleich wegzuschlagen oder zu köpfen, rutschte dann auch noch weg und mit einem Mal stand die gesamte – bis dahin sehr sichere – Lilien-Dreierkette schlecht.
Die Szene hatte nicht nur wegen des Ausrutschers Symbolcharakter. Denn unter dem Strich fehlte dem SV Darmstadt 98 an diesem Abend auch das letzte Körnchen Willen und Konzentration, um mehr zu holen.
Man wäre wohl mit einem Remis zufrieden gewesen, wie die Aussagen von Marcel Schuhen („ein gefühltes Unentschieden-Spiel“) und Fabian Holland („hätten gerne den einen Punkt mitgenommen“) nahelegen, gepaart mit dem Vertrauen auf das Match-Glück, das dem SV Darmstadt 98 in den vergangenen Spielen auch immer wieder hold war. Heidenheim wollte und tat jedoch mehr, um zu gewinnen und wurde belohnt.
Der SV Darmstadt 98 kann mit Rückschlägen umgehen, aber …
Lilien-Coach Lieberknecht sprach nach der Partie davon, dass gerade im Aufstiegskampf der „Kopf eine große Rolle spielt“. Seine Mannschaft hat in den vergangenen Monaten immer wieder gezeigt, dass sie mit Rückschlägen umgehen kann. Das gilt vor allem für die vielen Ausfälle, die immer wieder großartig kompensiert wurden. Auch nach den Niederlagen gegen Regensburg in der Liga und im Pokal gegen Frankfurt habe sein Team jeweils eine gute Reaktion gezeigt, betonte der Coach.
Nicht verschweigen sollte man jedoch, dass sich die Mannschaft in den beiden Partien nach den Niederlagen ziemlich schwertat. Am 2. Spieltag gegen Sandhausen gab es einen 2:1-Arbeitssieg. Und mit dem gleichen Ergebnis besiegte der SV Darmstadt 98 nach dem Pokal-Aus Eintracht Braunschweig – allerdings erst in der Nachspielzeit und nach reichlich Anlaufschwierigkeiten.
Ganz ohne Dellen gingen die bisherigen beiden Niederlagen also nie ab. Es wird deswegen eine große Rolle spielen, wie schnell die Mannschaft wieder den Kopf freibekommt und sich auch nicht davon nervös machen lässt, dass sie den Atem der Verfolger Heidenheim und Hamburger SV jetzt wieder ganz dicht im Nacken spürt.
Bildquellen
- SVD-SVS-2021-22-blog-0018: Arthur Schönbein
Es braucht kein Kopfzerbrechen was die Ursache ist. Ist einfache Biologie. Der Kader ist im Moment einfach ausgebrannt. Das Lazarett zu groß. Das ist der Preis des Aufstiegstziels nun einmal. Es gewinnt der, der den längsten Atem bei der Physis am ende hat. Es kommen auch wieder bessere Tage. Gegen Bielefeld wird es noch mal brutal eng. Anschliessend kommt der FCK. Das ist dann entweder der mega Durchbruch wenn Schusater verliert oder wenn Schuster gewinnt nur Platz 3. Und dann haben wir den wahren HSV! Der hat einen riesen Lauf! Sankt Pauli könnte ein Stolpersatein sein. Also hie rist noch lange nichts durch. Im Gegenteil. Alles kommt auf Lieberknechts LANGZEIT MARATHON TRAINING nun an.
Nach der Serie ist vor der Serie. 😉
Heidenheim verliert oder spielt in Düsseldorf Remis, wir gewinnen in Bielefeld und der Abstand stimmt wieder. Es sind viele Spiele und Heidenheim wird nicht immer so viel Glück haben. In Bielefeld und das Last-Minute-Tor gegen uns war schon glücklich, in Bielefeld hatten sie noch mehr Dusel.
Jetzt spielt in Heidenheim auch der Kopf mit, schaun mer mal auf das kommende Wochenende. Körperlich und läuferisch ist Heidenheim stark, mal sehen was die Psyche macht. Der Druck wird nun anwachsen, weil man es wieder packen kann direkt aufzusteigen. Da rattert es nun ordentlich im Köpfchen, was bekanntlich auch hemmen kann.