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Lilien-Erfolgsrezept: Defensiv stark und im Zweifel mutig

Torsten Lieberknecht, SV Darmstadt 98

Torsten Lieberknecht, SV Darmstadt 98

Das Zitat von Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok hatte es Torsten Lieberknecht angetan. „Das Motto „Im Zweifel mutig sein“ finde ich geil“, sagte der Coach des SV Darmstadt 98 bei der Pressekonferenz im Anschluss an den 2:1-Sieg seines Teams über das Kwasniok-Team. „Das werde ich auch für meine Jungs in nächster Zeit benutzen“, kündigte er an.

Mutig hatte sich Lieberknecht selbst bei der Aufstellung gezeigt. Vor der Partie hatte er die Offensivstärke der Paderborner gelobt. Doch dann hielt er er selbst offensiv dagegen. Statt den gelb-gesperrten Mannschaftskapitän Fabian Holland im defensiven Mittelfeld positionsgetreu durch den Ex-Paderborner Klaus Gjasula zu ersetzen, entschied er sich für die Variante aus dem Kaiserslautern-Spiel mit den beiden schnellen Angreifern Filip Stojilkovic und Braydon Manu sowie Phillip Tietz etwas zurückgezogen auf der Zehner-Position.

Während Stojilkovic engagiert, aber glücklos spielte, zahlte sich die Hereinnahme von Manu aus. Der quirlige Offensivmann wirbelte die Paderborner Defensive immer wieder durcheinander, war beim schlampigen Rückpass von Paderborns Ron Schallenberg hellwach und erzielte so den Siegtreffer.

Dass Lieberknecht nach knapp 70 Minuten mit Tietz, Manu und Stojilkovic die komplette Offensivabteilung auswechselte und neben den beiden Offensivspielern Mathias Honsak und Oscar Vilhelmsson auch den defensiven Klaus Gjasula brachte, hatte nach Aussage des Trainers dann auch in erster Linie nichts mit Ergebnissicherung zu tun – im Gegenteil. „Wir wollten mit den frischen Jungs höher stehen und höher attackieren“, erklärte er. Die Ausgewechselten hätten zuvor eben auch viel Kraft gelassen.

Bereits 12 Liga-Siege mit einem Tor Unterschied für den SV Darmstadt 98

Ausschlaggebend dafür, dass die Lilien das 2:1 über die Ziellinie brachten, waren am Ende jedoch einmal mehr die Defensive und die geschlossene Teamleistung. „Insgesamt haben wir das richtig gut verteidigt, weil alle die Bereitschaft hatten, die entstandenen Löcher in der Rückwärtsbewegung wieder zuzulaufen“, analysierte der Schütze des ersten Tores, Matthias Bader.

Das große Spektakel mit Kantersiegen wie mehrfach in der vergangenen Saison bieten die Lilien diese Saison nicht. Dafür sind sie reifer in der Spielanlage geworden, stehen hinten sicher und bringen auch knappen Ergebnisse meist über die Zeit. Nicht von ungefähr stehen bereits jeweils sechs 2:1- und sechs 1:0-Siege auf dem Konto.

Die Verfolger Hamburg und Heidenheim haben derzeit elf beziehungsweise zehn Tore mehr geschossen als die Lilien – allerdings auch elf beziehungsweise neun Tore mehr kassiert und auch deswegen fünf beziehungsweise sieben Punkte weniger. Sieben Spieltage vor Schluss ist das allerdings nur eine Momentaufnahme.

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Bildquellen

  • SVD-SCP-2022-23-blog-0003c: Arthur Schönbein
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