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Fabian Holland: Das ist für mich der pure Horror

Fabian Holland, SV Darmstadt 98 - FC St. Pauli

Fabian Holland, SV Darmstadt 98 - FC St. Pauli

Fabian Holland spricht über seine Krankheit, die Qual des Zuschauens und die Motivation der anderen Vereine, Darmstadt den Aufstieg zu vermasseln.

Fabi, schön, dass du wieder dabei bist. Wie geht es dir nach deiner Kehlkopfentzündung mit Krankenhausaufenthalt?

Mir geht es gut. Ich bin froh, wieder im Training zu sein und hoffe natürlich auch, der Mannschaft in den kommenden Wochen weiterhelfen zu können.

Wie ist es dir in den vergangenen Wochen ergangen?

Es hat mit Halsschmerzen und den anderen üblichen Krankheitssymptomen begonnen. Ich war eigentlich schon wieder auf dem Weg der Besserung und habe mir das Spiel gegen Paderborn im Stadion angesehen. Allerdings war der Kehlkopf da noch angeschwollen. Das ist dann vom einen auf den anderen Tag viel schlimmer geworden. Und weil das auch gefährlich ist, bin ich ins Krankenhaus. Das größte Problem war das Schlucken. Dann kam noch eine Entzündung im Mund dazu. Ich konnte nicht richtig essen und kaum schlafen wegen der Schmerzen. Bis das abgeheilt war, hat es sehr lange gedauert. Morgens bei der Visite im Krankenhaus waren gefühlt zehn Ärzte dabei, weil die das so noch nicht gesehen hatten. Aber jetzt ist alles wieder weg. Ich bin wieder fit und merke auch nichts mehr auf dem Trainingsplatz.

Vergangenes Wochenende hast du erstmals seit der Krankheit wieder auf der Bank gesessen und musstest das 0:3 gegen St. Pauli erleben. Wie schmerzhaft war es, da nicht eingreifen zu können?

Allgemein finde ich es ziemlich schlimm, von draußen zugucken zu müssen und nicht helfen zu können. Das merke ich auch, wenn ich ausgewechselt werde oder gesperrt bin. Da es fällt mir schwer, dann ruhig zu bleiben. Auf der Bank oder nur im Stadion zu sitzen ist für mich der pure Horror.

Was hätte die Mannschaft gegen St. Pauli anders machen müssen, damit es ein besseres Ende genommen hätte?

Wir hatten einige Situationen im gegnerischen Strafraum, bei dem die Bälle mit etwas mehr Glück und Zielstrebigkeit hätten reingehen können, so wie wir das in dieser Saison schon oft gezeigt haben. St. Pauli hat die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht und gut verteidigt. Aber am Ende haben wir eben nur ein Spiel verloren. Nichts anderes ist passiert.

Zeitweise hatte man das Gefühl, dass ihr den Aufstieg womöglich zu sehr wolltet, weil es so gut gepasst hätte mit der Kulisse und dem Heimspiel …

Es stimmt schon, dass es der perfekte Zeitpunkt gewesen wäre. Alles war vorbereitet auf eine Party. Womit ich aber nicht sagen will, dass wir verkrampft waren. Ich habe das aus der anderen Perspektive auch schon erlebt. Ich glaube, es war vor zwei Jahren in Kiel, da war sogar schon eine Bühne aufgebaut. Und das macht etwas mit dir als Gegner. Du willst die Party unbedingt crashen. Das hat sicher auch St. Pauli noch heißer gemacht.

Mit Tobias Kempe bist du der letzte Spieler aus der Aufstiegsmannschaft von 2015. Natürlich ist heute vieles anders als damals. Aber siehst du auch Parallelen?

Die Stimmung in der Mannschaft spielt immer eine große Rolle. Wir haben hier Jahr für Jahr eine gute Chemie im Team. Und wir waren schon damals sehr stark nach Standardsituationen.

Was habt ihr euch jetzt für das Auswärtsspiel in Hannover vorgenommen? Den Aufstieg perfekt machen?

Wir wollen das Spiel gewinnen, so wie in der ganzen Saison. Wir bleiben bei unserer Marschroute, dass wir von Spiel zu Spiel schauen.

Hannovers Sportdirektor Marcus Mann, früher selbst für die Lilien am Ball, hat diese Woche gesagt, dass Darmstadt nicht in Hannover aufsteigen und lieber zu Hause feiern soll

Das ist doch verständlich. Wie gesagt: Ich weiß, wie einen eine solche Situation motiviert. Die wissen, dass wir aufsteigen können. Die wollen nicht, dass wir bei ihnen feiern. Aber am Ende sind da einfach zwei Mannschaften, die das Spiel gewinnen wollen. Und wir werden alles dafür tun, dass wir das sind.

(Aufgezeichnet in der Medienrunde mit Fabian Holland am Mittwoch)

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Bildquellen

  • SVD-FCSP-2022-23-blog-0002c: Arthur Schönbein
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