Mit einem Sieg in Hannover stünde der SV Darmstadt 98 zwei Spieltage vor Schluss als Bundesliga-Aufsteiger fest. Von einem Matchball will Trainer Torsten Lieberknecht aber nichts wissen. Wer Matchbälle sehen wolle, der sollte zum Tennis oder zum Tischtennis gehen, sagte er am Donnerstag. Beim Fußball gebe es im besten Fall drei Punkte. „Deswegen spielt es für uns auch keine Rolle, über solche Begrifflichkeiten nachzudenken.“
Am Donnerstag sei die Mannschaft sogar etwas unzufrieden aus der Trainingseinheit gegangen, weil sie im Positionsspiel nicht ruhig geblieben sei und die Lösungen hätte besser ausspielen können. „Aber das ist wichtig und richtig, dass das vorkommt, weil uns das am Leben hält“, sagte der Lilien-Coach weiter.
Dass die Mannschaft sich nach einem vorangegangen Regenerationstag bei der Rückkehr ins Training auf dem Platz etwas schwerer getan habe, sei schon öfters der Fall gewesen. „Meistens, wenn wir das in der Woche hatten, war das folgende Wochenende richtig geil“, sagte Lieberknecht schmunzelnd. Die Ansagen des Gegners, dass man keine Feier der Lilien in Hannover wolle, überraschten ihn nicht. „Ich gehe eh immer davon aus, dass der Gegner gewinnen möchte.“
Vilhelmsson fehlt dem SV Darmstadt 98 weiter
Insgesamt sei sein Team konzentriert und in einer guten Verfassung. Auch wenn die Partie gegen St. Pauli am vergangenen Wochenende klar verloren ging und damit die Vorentscheidung im Aufstiegskampf vertagt wurde, habe er seine Mannschaft couragiert gesehen. Sie sei ohne Angst und gelähmte Beine aufgetreten und bis zum Ende fokussiert geblieben.
Weiter fehlen werden Frank Ronstadt (Adduktorensehnenriss und Knieoperation) sowie Oscar Vilhelmsson (Muskelfaserriss). Bei dem jungen Schweden zieht sich die Verletzung wieder einmal etwas länger als zunächst erwartet. Möglich sei, dass er vielleicht im letzten Spiel in Fürth wieder zur Verfügung stehe. Winterneuzugang Filip Stojilkovic saß zwar die vergangenen zwei Spiele zunächst auf der Bank, sei an der Mannschaft aber „eher näher drin als draußen“.
Holland vor der Rückkehr in die Startformation
Möglicherweise könnte der Schweizer für den wegen der zehnten Gelben Karte gesperrten Marvin Mehlem wieder in die Startformation rutschen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Kapitän Fabian Holland nach überstandener Kehlkopfentzündung inklusive stationärem Klinikaufenthalt wieder ins Team zurückkehrt. Der 32-jährige Defensivspieler habe einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und einen frischen Eindruck im Training hinterlassen.
Oder Lieberknecht entscheidet sich, wie er selbst andeutete, für eine etwas andere Grundformation, etwa indem er Phillip Tietz wie zuletzt mehrfach und meist erfolgreich praktiziert auf die Zehner-Position zurückzieht und mit Braydon Manu und einem weiteren schnellen Außenspieler wie Stojilkovic oder Mathias Honsak beginnt. Sollte Holland dann trotzdem in die Mannschaft zurückkehren, wären Fabian Schnellhardt oder Emir Karic mögliche Kandidaten für die Bank.
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Bildquellen
- SVD-H96-2022-23-blog-0029: Arthur Schönbein