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Lieberknechts Kampfansage: Werden zurückschlagen

Torsten Lieberknecht, SV Darmstadt 98

Torsten Lieberknecht, SV Darmstadt 98

Mit der Niederlage in Hannover hat der SV Darmstadt 98 auch die zweite Gelegenheit ausgelassen, um den Bundesliga-Aufstieg vorzeitig perfekt zu machen. Trainer Torsten Lieberknecht stellte sich danach demonstrativ hinter sein Team. „Heute nehme ich es gerne auf meine Kappe, dass wir hier verloren haben“, sagte er beim Fernsehsender Sky. Darmstadt könne nicht das Recht beanspruchen, schon am 32. Spieltag in die Bundesliga aufzusteigen. „Die Mannschaft soll mir komplett in Ruhe gelassen werden – vor allem von denen, die meinen, sie müssen schon irgendetwas feiern.“  

In der Tat hatte Lieberknecht einen beträchtlichen Anteil an der Niederlage. Überraschend offensiv hatte er das defensivstärkste Team der Liga aufgestellt: Phillip Tietz und Filip Stojilkovic agierten im Angriff und die beiden Offensivspielern Braydon Manu und Mathias Honsak dahinter, dazu kam eine ungewohnte Dreier-Mittelfeldkette mit Fabian Holland im Zentrum, der erstmals nach seiner Kehlkopfentzündung wieder in der Startformation stand. Die Rechnung ging nicht auf. Erst, als das Team nach einer halben Stunde bereits mit zwei Toren zurücklag, wechselte er Fabian Schnellhardt ein und stellte auf ein 4-4-2-System um. Doch mehr als der Anschlusstreffer gelang der Mannschaft nicht mehr.

Schmähgesänge über den SV Darmstadt 98

Überraschend offensiv wurde Lieberknecht dann auch nach dem Spiel. Da gab er die Zurückhaltung auf, die er in den vergangenen Wochen demonstrativ vor sich hergetragen hatte. „Wir sprechen über den Aufstieg“, sagte er nicht ohne Trotz und fügte mit Blick auf das anstehende Heimspiel gegen Magdeburg an: „Auch wenn alle sich gegen dich verbünden – am Freitag werden wir zurückschlagen.“ Aus der Reserve gelockt hatten den Coach vor allem die Schmähgesänge des Hannoveraner Publikums, wonach Darmstadt auch in der kommenden Saison Zweite Liga spielt.

Zugleich zeigte Lieberknecht auch Größe bei der Beurteilung des Schiedsrichtergespanns um Sascha Stegemann, der wegen einer Entscheidung im Spiel Bochum gegen Dortmund massiv kritisiert worden war. In Hannover ließ Stegemann ein mögliches Handspiel von Phil Neumann im Hannoveraner Strafraum ungeahndet, stellte zudem Manu und Matthias Bader mit Gelb-Rot vom Platz.

In der Vergangenheit hatte sich der Lilien-Coach nach Niederlagen immer wieder über Entscheidungen der Unparteiischen beklagt. Noch vergangene Woche hatte ihn beim 0:3 gegen St. Pauli ein nicht gegebener Elfmeter gegen Marvin Mehlem erzürnt.

Das Unparteiischen-Gespann habe „eine super Leistung“ gezeigt und sei nicht für die Niederlage in Hannover verantwortlich. „Wir nehmen uns an die eigene Nase, ich nehme mich an die eigene Nase“, sagte Lieberknecht.

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Bildquellen

  • Lieberknecht-Vorstellung-005: Arthur Schönbein
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