Sechs Testspiele hat der SV Darmstadt 98 bestritten, in vier Partien blieb man ohne eigenes Tor. Trotzdem bereitet der Angriff Trainer Torsten Lieberknecht kurz vor Saisonstart keine Sorgen. In einem internen Testspiel unter Wettkampfbedingungen hätten Frazer Hornby und Filip Stojilkovic jeweils ein Tor erzielt, Braydon Manu sogar zwei, sagte Lieberknecht am Freitag. Beim 1:3 gegen Liverpool traf zudem Mathias Honsak. „Wir haben viele Stürmer, wir haben gute Stürmer und wir haben Jungs, die wissen, wo das Tor steht“, sagte der Coach. „Wichtiger ist mir, dass wir die Jungs vorne auch in Szene setzen. Aber wir haben definitiv kein Sturmproblem.“
Das Testspiel gegen Liverpool habe gezeigt, „was nicht geht, aber auch viel, was geht“. Kritik äußerte der Coach an der Art, wie die Mannschaft die Gegentore kassiert haben: Nach zwei Standardsituationen habe man Treffer auf den kurzen Pfosten bekommen. Das müsse man einfach besser verteidigen.
Zudem habe seine Mannschaft zu oft versucht, von hinten herauszuspielen, was gegen einen hoch pressenden Gegner gefährlich sei. „Ich habe den Jungs gesagt: Ihr seid eine mutige Truppe. Seit Jahren verfolgt ihr den FC Liverpool und wisst, dass sie relativ schnell vor einem stehen. Auf dem Niveau werden die Fehler sofort bestraft.“
Allerdings werde der SV Darmstadt 98 öfter Gegnern begegnen, die hoch pressen. „Es ist wichtig, nicht immer das volle Risiko zu spielen. Aber ich habe alle Hüte gezogen, dass sie das weiter gespielt haben. Es hätte wenig Sinn gehabt, nur lange Bälle zu spielen. Das wäre schade gewesen.“ Allerdings sei dem schönen Tor durch Honsak auch ein langer Ball vorausgegangen. Zudem habe man einige Gelegenheiten zum Ausgleich gehabt.
Liverpool als Vorbild für das Homburg-Spiel
Dass seine Mannschaft zwischen dem stimmungsvollen Liverpool-Test und dem Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt den Pokalgegner FC 08 Homburg unterschätzen könnte, glaubt Lieberknecht nicht. Mit dem Abpfiff in Liverpool habe man sofort der Fokus auf das Pokal-Spiel gegen den Viertligisten gelegt. „Wir müssen es so ähnlich machen, wie es Liverpool gegen uns gemacht hat: sich auf Augenhöhe sehen mit dem Gegner und dementsprechend sehr ernst zur Sache gehen. Und das werden wir machen.“
Homburg habe eine ambitionierte Truppe, die Dank eines potenten Sponsors alles versuche, um in die 3. Liga zu kommen. Es sei eine Mannschaft, die meist ein 4-4-2-System mit klaren Abläufen spiele und über eine Achse mit Erfahrung, aber auch hochtalentierten Spielern verfüge, die auch das Format für die zweite Liga hätten.
Kempe und Bader fehlen
Fehlen werden den Lilien in Homburg Matthias Bader und Tobias Kempe wegen „muskulärer Dysbalancen“. Ansonsten seien alle Mann wieder im Training, auch Routinier Klaus Gjasula sei am Donnerstag wieder eingestiegen und habe volles grünes Licht der medizinischen Abteilung bekommen. Er habe jedoch ebenso wie Frank Ronstadt, der auch aus einer längeren Verletzung kommt, noch etwas Rückstand aufzuholen.
Die weiteren in der Vorbereitung aufgetretenen Blessuren seien ausgeheilt – auch bei Neuzugang Hornby, den man mit der nötigen Geduld aufbaue. Und Bader werde voraussichtlich ab Dienstag wieder voll ins Training einsteigen können.