Kurz vor dem Start der Bundesliga-Saison hat der SV Darmstadt 98 nochmals zwei neue Spieler geholt. Doch auch wennder Verein mit der Verpflichtung von Luca Pfeiffer und Bartol Franjic die beiden noch gesuchten „Profile“ im Kader gefunden hat, bleibt nach Aussage von Torsten Lieberknecht alles Weitere offen. „Es gibt Überlegungen. Aber ob wir das dann – ohne ins Detail zu gehen – tatsächlich umsetzen, werden wir sehen“, sagt der Lilien-Coach.
In Franjic lotsten die Lilien einen Spieler ans Böllenfalltor, der im vergangenen Sommer bei seinem Wechsel von Dinamo Zagreb zum VfL Wolfsburg noch etwa sechs Millionen Euro Ablöse gekostet hatte.
Allerdings konnte sich der defensive Mittelfeldspieler in der abgelaufenen Saison nicht durchsetzen. Er kam auf lediglich sechs Pflichtspiele in der Hinrunde und blieb in der Rückrunde ganz ohne Einsatz. Bei der U21-Europameisterschaft vor wenigen Wochen führte er sein Heimatland immerhin als Kapitän auf den Platz. Dabei spielte er jedoch Innenverteidiger.
Im defensiven Mittelfeld ist derzeit nur Holland gesetzt
Als sogenannter polyvalenter Spieler passt er damit ideal ins Anforderungsprofil des SV Darmstadt 98. Während die Lilien in der Innenverteidigung recht gut aufgestellt sind, ist im defensiven Mittelfeld derzeit nur Fabian Holland gesetzt, wie Lieberknecht vor wenigen Tagen erklärte.
Die beiden Routiniers Klaus Gjasula und Tobias Kempe, die noch zu Beginn der vergangenen Saison die Doppelsechs bildeten, waren zuletzt mehrfach länger verletzt. Zudem befinden sie sich eher im Herbst ihrer Karriere und ob sie noch das Tempo für die Bundesliga aufbringen, darf zumindest angezweifelt werden.
Drei Leihspieler: Laut Lieberknecht war es anderes nicht möglich
Bei dem aus Stuttgart geholten Pfeiffer weiß Lieberknecht, was er hat. Zwar hatte der Angreifer – ähnlich wie Franjic – zuletzt ein schlechtes Jahr. Aber in der Spielzeit 2021/22 bei den Lilien hat er gezeigt, was er kann.
Doch auch wenn man bei den Lilien eine Doppelspitze mit den beiden – zumindest von der Statur und Physis – sehr ähnlichen Spieler Pfeiffer und Fraser Hornby nicht ausschließt, ist fraglich, ob die Mannschaft mit so einer relativ offensiven Grundformation auflaufen wird.
Pfeiffer wie auch Franjic und zuvor schon Abwehrspieler Matej Maglica kamen auf Leihbasis. Lieberknecht erklärt, er werde nie „überbordende Anforderungen“ an seinen Klub stellen, der sehr seriös wirtschafte. Etwas anderes als Leihgeschäfte sei nicht möglich gewesen, weil sich die abgebenden Vereine besonders bei Maglica und Franjic noch eine Entwicklung erhofften.
Dass Lieberknecht Pfeiffer dabei nicht explizit nannte, kann man als Indiz dafür verstehen, dass Stuttgart dem Angreifer keine größeren Steine in den Weg legen würde, wenn dieser nach der Saison in Darmstadt bleiben wolle. Dafür muss er sich freilich zunächst beweisen.
Insgesamt könnten aber alle Beteiligten profitieren, wie der Lilien-Trainer sagt. Für die Spieler sei es eine Chance, sich sportlich zu empfehlen. Und der SV Darmstadt 98 könne auf die Qualität der Spieler bauen, um so seine Ziele – also primär den Klassenerhalt – zu erreichen.
Euch gefällt der Lilienblog? Dann gebt uns doch einen aus! Hier könnt Ihr unsere Arbeit unterstützen!
Bildquellen
- IMG_2023-08-19-000816: SV Darmstadt 98