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Luca Pfeiffer: Stuttgart war ein extrem schweres Jahr

Luca Pfeiffer, Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Luca Pfeiffer, Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Vergangene Woche hat der SV Darmstadt 98 Luca Pfeiffer vom VfB Stuttgart zurückgeholt – zunächst als Leihspieler. Über die wenig erfolgreiche Zeit bei den Schwaben will der 27 Jahre alte Angreifer nur ungern sprechen. Stattdessen richtet er den Blick nach vorn und will mit den Lilien alle widerlegen, die die Mannschaft bereits als Absteiger abgestempelt haben. 

Luca, schön dich wieder in Darmstadt zu sehen. Du strahlst über das ganze Gesicht. Es sieht also so aus, als würde es dir gut gehen?

Das stimmt auch. Ich bin sehr froh, wieder hier zu sein.

Kannst du nochmal erzählen, wie die Leihe nach Darmstadt zustande kam? Du warst ja auch bei anderen Vereinen im Gespräch …

Ich habe bei Stuttgart die komplette Vorbereitung mitgemacht. Am Ende sind beide Seiten zu dem Entschluss gekommen, dass es sinnvoll ist, für ein Jahr einen anderen Weg einzuschlagen. Es gab mehrere Interessenten. Aber für mich war klar, dass ich nach Darmstadt möchte. Ich weiß, was ich hier vorfinde. Der Verein weiß, was er an mir hat. In den Gesprächen hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Und es ging dann ja auch relativ schnell. Ich musste mich nicht groß umstellen, war direkt wieder integriert und das hat man dann auch im Spiel gegen Frankfurt gesehen.

Das ist doch aber nicht selbstverständlich. Du warst ein Jahr weg. Aus deiner Zeit in der Saison 2021/22 standen bei deiner Einwechslung noch fünf Spieler auf dem Platz. Dein damaliger Sturmpartner Phillip Tietz ist weg und die Mannschaft spielt ein anderes System …

Trotzdem kennt man sich. Ich weiß, auf was der Trainer Wert legt. Und es waren ja immerhin noch fünf Spieler und viele auch vom Team drumherum. Deswegen war es für mich keine große Umstellung. Ich habe mich vom ersten Tag an so gefühlt, als wäre ich nie weg gewesen. Vielleicht hat man den Fokus inzwischen etwas verlagert, weil man in der vergangenen Saison nicht ganz so viele Tore geschossen hat wie davor. Aber für den Aufstieg hat vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit den Ausschlag gegeben. Und im Endeffekt ist eine gute Defensive die Basis für alles andere.

Wie sehr geht dir die Szene von deinem Pfostenkopfball kurz nach deiner Einwechslung gegen Frankfurt noch nach?

Das war natürlich sehr schade. Es wäre ein Traum gewesen, so zu starten. Aber das bringt alles nichts, sich darüber aufzuregen. Man muss sich auch daran hochziehen, dass man Chancen herausspielt gegen einen von den Namen sehr guten Bundesligisten.

„Ich musste mich nicht groß umstellen, war direkt wieder integriert“ – Luca Pfeiffer (rechts) über seine Rückkehr bei den Lilien.

Wenn die Rede auf dich kommt, fällt immer wieder der Begriff „Wohlfühlspieler“. Musst du dich ganz besonders wohlfühlen, um deine optimale Leistung abzurufen?

Es ist immer wichtig, sich wohlzufühlen und eine gewisse Wertschätzung zu bekommen. Es ist schon so, dass ich dann meine Leistung zeigen kann und mehr an mein Maximum komme.

Was hat in Stuttgart nicht gepasst? Woraus ziehst du deine Lehren?

Lehren kann man immer ziehen. Aber das ist Vergangenheit. Ich will das hinter mir lassen. Es war ein extrem schweres Jahr. Es ist ein sehr großer Verein, man steht ständig unter Druck, wir hatten vier verschiedene Trainer und es wird schon auch ein bisschen anders gearbeitet. Aber ich will jetzt den Blick nach vorne richten.

Auch wenn es erstmal nur eine Leihe für ein Jahr ist – besteht denn die Hoffnung, dass es ein längerfristiges Zurückkommen nach Darmstadt ist?

Gute Frage. Aber ich habe danach noch zwei Jahre Vertrag beim VfB Stuttgart. Was nach einem Jahr sein könnte, ist noch so weit weg. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Was hast du dir mit Darmstadt vorgenommen?

Wir waren von Anfang an abgeschrieben. Alle sehen uns auf dem letzten Tabellenplatz. Da wollen wir das Gegenteil beweisen. Wir haben am Sonntag vielen Leuten gezeigt, dass man mit uns rechnen kann, auch wenn es nicht für einen Punkt gereicht hat.

Hast du dir eine persönliche Zielmarke gesetzt?

Tatsächlich habe ich mir noch nie vorgenommen, eine bestimmte Zahl von Toren zu schießen. Wenn wir Erfolg mit der Mannschaft haben, kommt der Erfolg für den einzelnen von selbst.

Wie viel Bock habt ihr auf das erste Heimspiel am Samstag gegen Berlin?

Wir haben extrem viel Bock – auf das Böllenfalltor, die Fans, die Stimmung. Mit den Fans im Rücken ist alles möglich, das hat man auch im vergangenen Jahr im Pokal gegen Gladbach gesehen. Ich persönlich freue mich, dass ich zum ersten Mal am fertigen Böllenfalltor spielen kann, denn das Vergnügen hatte ich noch nicht.

Jetzt spielst du mit Christoph Klarer zusammen, der aus Düsseldorf kam. Es gab am vorletzten Spieltag der Saison 2021/22 einen strittigen Zweikampf mit ihm, der Ball landete im Tor, doch die Szene wurde wegen eines angeblichen Fouls von dir abgepfiffen. Er hat eingeräumt, dass man das nicht unbedingt hätte pfeifen müssen. Bist du ihm noch böse deswegen?

Wir haben tatsächlich noch nicht darüber gesprochen. Die Szene habe ich aber noch im Kopf. Er hat da das Maximale für seinen Verein herausgeholt. Wenn er das jetzt für Darmstadt tut, bin ich sehr froh darüber. Das gehört im Fußball dazu. Ich war noch nie nach einem Spiel auf einen Gegenspieler sauer, der das Maximale für seinen Verein herausgeholt hat.

Aufgezeichnet in einer Medienrunde mit Luca Pfeiffer am Mittwoch.

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Bildquellen

  • SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0032: Arthur Schönbein
  • SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0001c: Arthur Schönbein
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