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Marcel Schuhen: Können das nicht jede Woche ansprechen

Marcel Schuhen, Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Marcel Schuhen, Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Präsident Rüdiger Fritsch ging mit ernster Miene in der Mixed Zone an den wartenden Journalisten vorbei, auch die Spieler huschten wortlos und mit Tunnelblick in die Kabine. Nur von den gewohnt freundlichen Österreichern Mathias Honsak und Emir Karic gab es ein kurzes „Servus“. Wie schon nach dem Pokal-Aus gegen Homburg mussten dann Kapitän Fabian Holland und sein Stellvertreter Marcel Schuhen den Medienvertretern Rede und Antwort stehen. Doch selbst dem sonst eloquenten Schuhen fiel es nicht immer leicht, Worte zu finden.

Marcel, wie fällt dein Fazit zum Spiel aus?  

Wir sind natürlich nicht zufrieden, das ist ja klar. (längere Pause) Wir haben zu einfache Gegentore bekommen. Es heißt ja, in Überzahl sollte man keine Standardgegentore bekommen. Die sollte man natürlich auch so nicht bekommen. Es ist aber heute passiert. Wir wussten Bescheid, dass Berlin da sehr stark ist. Das hatten sie im Spiel gegen Mainz auch schon gezeigt. Das ist erstmal das Fazit.

Woran liegt das? Fehlende Konzentration? Fehlende Qualität?

Schwierig, das jetzt nach dem Spiel nicht emotional zu beantworten. Wir werden uns das in den Videoanalysen anschauen und sehen, was jeder einzelne besser machen kann. Das ist vielleicht ein Satz, den hier keiner hören will. Aber das ist das, was ich sagen kann und was das Entscheidende ist.

Hast du eine Erklärung für die Standardschwäche?

Naja, im ersten Spiel haben wir es gut gemacht. Das ist für mich das Entscheidende …

Aber im Pokal in Homburg habt ihr auch schon ein Standard-Gegentor bekommen …

Ja, aber Homburg ist mir egal. Hier geht es um die Bundesliga. Im ersten Spiel haben wir es gut gemacht. Heute haben wir es nicht gut gemacht. Das müssen wir uns anschauen. Gefühlt ist auf jeder Position in der Defensive mal ein Ball von Berlin reingefallen.

Bezeichnend war doch aber auch, dass sich der Berliner Torschütze beim 4:1 voll reinhaut und verletzt, während sich Clemens Riedel in der Situation wegdreht …

Ich kann jetzt schwer zu jedem einzelnen Gegentor etwas sagen, weil es auch sehr schnell ging. Wir müssen uns das angucken und schleunigst verbessern. Wir haben nach dem Testspiel gegen Liverpool darüber gesprochen und es gegen Frankfurt viel besser gemacht. Und heute nicht. Das können wir natürlich nicht jede Woche ansprechen, das sollte eine Selbstverständlichkeit werden.

Für ein Aufsteiger sind doch aber gerade Standards ein Basic. Die solltet ihr doch eher für euch nutzen als umgekehrt?

Ja, da kann ich nur „ja“ dazu sagen.

Eigentlich lief es doch nach der Gelb-Roten Karte für Berlin und dem Ausgleich für euch. Was ist dann passiert?

Dann kriegen wir drei Standards. Sonst war ja nichts. Die Berliner sind clever, die spielen Champions League, haben für den Gosens was weiß ich wie viele Millionen bezahlt. Was soll ich da noch sagen? Die Art und Weise ist das Entscheidende. Drei Standards – das darf einfach nicht passieren. Wir hatten auch gute Phasen, finde ich gut, dass du das auch sagst. Wir haben unser erstes Bundesliga-Tor mit einer schönen Kombination geschossen. Das war ein super Ball von Clemens, dann Luca und dann verwertet ihn Marv. Und jetzt müssen wir die anderen Thematiken in aller Nüchternheit ansprechen.

Wahrscheinlich bist du der falsche Ansprechpartner als Torwart. Ihr habt ja zwar ein Tor gemacht. Aber da war doch noch mehr drin, nicht zuletzt mit dem Pfostentreffer von Luca Pfeiffer. Oder?

Ich fand speziell die Kopfball-Chancen in der zweiten Halbzeit sehr gut. Ich weiß nicht, wie viele Kopfballduelle Fraser in der Box gewonnen hat. Wir müssen einfach weiterarbeiten. Und wenn man mal ein Ding macht, dann kommt man auch wieder.

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Bildquellen

  • SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0001a: Arthur Schönbein
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