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Er kam im Winter für die Rekordablösesumme von rund 1,5 Millionen Euro. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an Filip Stojilkovic. Bislang konnte sie der Schweizer mit serbischen Wurzeln nicht erfüllen.

Beim Spiel gegen Werder Bremen reichte es für den Angreifer erstmals seit seinem Wechsel ans Böllenfalltor nicht einmal mehr für einen Platz im Kader des SV Darmstadt 98. Trainer Torsten Lieberknecht setzte lieber den eigentlich bereits ausgemusterten Aaron Seydel auf die Bank, obwohl er in Luca Pfeiffer und Fraser Hornby bereits zwei große und wuchtige Stürmer nominiert hatte. Eine bittere Erfahrung für den 23 Jahre alten Stojilkovic.

In der vergangenen Rückrunde hatte Stojilkovic sein Können mehrfach aufblitzen lassen. Mit einem unwiderstehlichen Solo besorgte er den Ausgleich gegen den Hamburger SV und mit zwei Treffern wurde er gar zum Matchwinner in der Partie gegen Kaiserslautern. Doch festspielen konnte er sich in der Startformation nicht.

Kein Startelf-Einsatz in dieser Saison

In diesem Sommer war Stojilkovic mit der Schweizer U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft, kam in drei von vier Partien zum Einsatz. Deswegen bekam er länger Urlaub, stieß verspätet zur Mannschaft, gab sich aber selbstbewusst. Nach dem Abgang von Sturmkollegen Phillip Tietz hätte er dessen Planstelle im Angriff möglicherweise übernehmen können, sogar von der A-Nationalmannschaft war in einem Interview die Rede. Doch es kam anders.

In keiner Partie der Saison stand Stojilkovic in der Startformation. Beim Pokal-Aus gegen Homburg sorgte er nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit zwar für frischen Wind, verschoss aber auch einen Foulelfmeter. Ansonsten konnte er sich bei seinen Teilzeit-Auftritten nicht nachdrücklich empfehlen. Zu selten zeigte er seine Dynamik. Zu oft blieb er hängen oder verstolperte den Ball in teils aussichtsreichen Positionen. Gegen Stuttgart handelte er sich wegen einer relativ plumpen Schwalbe auch noch eine Gelbe Karte ein.

SV Darmstadt 98 - VfB Stuttgart

Gelb nach Schwalbe – nicht unbedingt eine Empfehlung für Filip Stojilkovic

Stojilkovic ist kein Einzelfall

Stojilkovic’ Nichtberücksichtigung ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Und kein Einzelfall. 30 Spieler umfasst der Kader des SV Darmstadt 98 laut Homepage, nur 20 dürfen pro Spieltag nominiert werden. Gegen Bremen fehlten neben den Rekonvaleszenten Christoph Zimmermann und Oscar Vilhelmsson auch Spieler wie Braydon Manu oder Jannik Müller, die in der vergangenen Spielzeit noch Stammspieler gewesen waren.

Lieberknecht hat selbst bereits mehrfach gesagt, dass da seine Moderationsfähigkeit angesichts der Kadergröße besonders gefragt sei. Der Coach betont aber auch immer wieder, dass er jeden einzelnen Spieler im Verlauf der Saison brauchen werde. Gut möglich aber, dass die Spielerzahl im Winter noch reduziert wird – nicht zuletzt aus dem Grund, dass eine so lange Gehaltsliste eine Stange Geld kostet.

(korrigierte Version, Kadergröße beträgt 20)

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Bildquellen

  • VfB-Stuttgart-SVD-2023-24-blog-0038: Arthur Schönbein
  • SVD-Trainingslager-2023-24-blog-0034: Arthur Schönbein

5 Comments

  • Frank Hofmann sagt:

    Spreu trennt sich vom Weizen:

    Stoyilkovic und Fraser spielen auf Augenhöhe, sind 2. Reihe Spieler / Ersatzbank. Ich halte Stoyilkovic für sehr talentiert. Er muss nur dran bleiben und Geduld haben! Mehlem hat auch gebraucht bis er’s drauf hatte. Von Fraser hab ich gegen Bremen nicht so viel mehr gesehen, als bisher von Stoyilkovic auch. Also alles halb so wild. Am neuen Stürmertrio Pfeiffer, Skarke, Mehlem kommen die 2 erst mal nicht vorbei. Das gilt auch zum Teil für Honsak – schwimmt zwischen erster und zweiter Elf, sicherer Bank Platz, hat aber noch etwas geistigen Nachholbedarf – und Manu leider in Gänze, hohes 2. Liga Niveau, aber für 1. Liga fehlen die geistigen Ansätze. Viel, viel, viel Arbeit für Torsten Lieberknecht. Aber der Fokus muss auf die A Elf gelegt werden. Ausbildung muss komplett hinten an stehen. Nürnberger hat Karic ausgebootet, der mir auch nicht so gefällt. Gehört zur B-Elf / Bank erste Wahl. An Lieberknecht: Frank Ronstadt kommt immer mal wieder etwas zu kurz! Den kannst Du variabel auch vor Bader bei Not am Mann stellen. Torsiello und Wilhelmson sind ebenfalls sehr talentierte Aufbauspieler, müssen halt lernen sich weiter aus dem Fenster zu lehnen.

    Bis zum 12. Spieltag ist noch Zeit. Aber ab Spieltag 13 muss der Laden stabil und sicher laufen! Sonst werd des nix mit noch mal 1. BulI 2024/25.

    Hoffe alle sind fit die am WE aufgelaufen sind.

    • achtundneunzig sagt:

      Bis auf Deine Einschätzung zu Pfeiffer gehe ich mit. Sehe aktuell nicht, wo Pfeiffer besser als Hornsby oder Vilhelmsson sein soll.

    • Dieter Scriba sagt:

      Ob es bei Manu für die 1. Liga nicht reicht, ist es glaube ich ein wenig früh, das jetzt schon anzuzweifeln. Aber einem Spieler “geistigen Nachholbedarf” oder “fehlende geistige Ansätze” zu attestieren, halte ich, gelinde gesagt” für eine absolute Frechheit.

      • H. W. sagt:

        Ich finde es o.k. eine Spielart zu bewerten, also Kritik an der Spielart. In Deinen Aussagen “geistigen Nachholbedarf” und “fehlende geistige Ansätze” fehlt mir jegliche Wertschätzung eines Spielers. Diese sollte immer gegeben sein.

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