Zwei Volltreffer, zwei gute Griffe, aber auch ein paar Enttäuschung – so die Transferbilanz des SV Darmstadt 98 nach rund einem Viertel der Saison im Lilienblog-Check.
Morten Behrens (bislang kein Bundesliga-Einsatz)
Torwarttrainer Dimo Wache schmeckte die Einschätzung in der Sommerpause überhaupt nicht, dass Rückkehrer Morten Behrens bei den Keepern die schlechtesten Karten hatte. Doch hinter Marcel Schuhen und Alexander Brunst blieb dem 26 Jahre alten Behrens zuletzt tatsächlich nur ein Platz auf der Tribüne. Nur als Brunst in den ersten Saisonspielen an Schulterproblemen laborierte, saß Behrens auf der Bank. Dabei war er im Sommer 2021 eigentlich gekommen, um Schuhen als Nummer eins zumindest unter Druck zu setzen, wenn nicht sogar abzulösen.
Fazit: bislang enttäuschend
Matej Maglica (6 Einsätze, 1 Tor)
Die Leihgabe vom VfB Stuttgart kam etwas schwer in die Saison, hatte Anpassungsprobleme in der Bundesliga und wirkte auch ob seiner Körpergröße bisweilen etwas behäbig. Nach zwei Startelf-Einsätzen kam er gegen Leverkusen nur von der Bank. Gegen Gladbach stand er wieder in der Startformation, überzeugte eine Halbzeit lang und erzielte sein erstes Bundesliga-Tor, ehe er mit einer umstrittenen Roten Karte vom Platz flog. Nach seiner Rückkehr agierte er sowohl gegen Bremen wie auch gegen Augsburg sehr ordentlich.
Fazit: guter Griff
Christoph Klarer (7 Einsätze, kein Tor)
Für rund zwei Millionen Euro eiste der SV Darmstadt 98 den Österreicher von Fortuna Düsseldorf los. Klarer sollte den abgewanderten Patric Pfeiffer ersetzen. Abgesehen von der Größe ist Klarer der 23-Jährige jedoch ein anderer Typ. Insbesondere in der Spieleröffnung und vor dem gegnerischen Tor ist er bislang zurückhaltender als sein Vorgänger. In den bisherigen Partien zeigte er – abgesehen von seinem folgenlosen Blackout gegen Augsburg – solide und vor allem sehr engagierte Leistungen.
Fazit: guter Griff
Fabian Nürnberger (6 Einsätze, kein Tor)
Der Neuzugang aus Nürnberg kam meist im linken Mittelfeld zum Einsatz und überzeugte dort. Einen kuriosen Auftritt hatte er in der Partie gegen Leverkusen, als er nach einem Zusammenprall in der Offensive mit Mannschaftskollegen Fabian Holland mit einer Schädelprellung vom Platz musste. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Emir Karic auf links schlägt Nürnberger wirklich gute Flanken. In den vergangenen beiden Spielen gegen Bremen und Augsburg legte er jeweils einen Treffer auf.
Fazit: Volltreffer
Andreas Müller (1 Einsatz, kein Tor)
In vier der vorangegangenen Spiele hatte er nicht zum Kader gehört, doch im siebten Spiel war es dann auch für Andreas Müller so weit: Gegen Augsburg durfte er in der Bundesliga debütieren. Für den 23 Jahre alten Mittelfeldspieler, der einst in der Jugend von 1899 Hoffenheim ausgemustert worden war, ging damit ein Traum in Erfüllung. Bei seinem Debüt zeigte er ein paar gute Szenen, hatte aber auch ein paar leichtere Ballverluste. So richtig in der Bundesliga angekommen ist das aus Magdeburg geholte Talent mit seinen 19 Einsatzminuten allerdings noch nicht.
Fazit: noch Luft nach oben
Bartol Franjic (5 Einsätze, kein Tor)
Kroatischer U21-Nationalspieler, ein großes Talent, das sich der VfL Wolfsburg rund sechs Millionen Euro hatte kosten lassen – die Erwartungen an Bartol Franjic sind hoch, aber weder in Wolfsburg noch als Leihspieler jetzt beim SV Darmstadt 98 konnte er sie bislang erfüllen. Bei seinen beiden Startelf-Einsätzen gegen Berlin und Leverkusen überzeugte er nicht. In den folgenden vier Partien kam er nur noch zwei Mal als Einwechselspieler zum Einsatz. Das ist auch für seine eigenen Ansprüche zu wenig.
Fazit: bislang enttäuschend
Fraser Hornby
Man muss Fraser Hornby zugute halten, dass er in den wenigen Monaten in Darmstadt immer wieder von Oberschenkelproblemen zurückgeworfen wurde, einen Teil der Vorbereitung verpasste und nach einem Rückfall auch drei Spiele in der Liga verpasste. So fehlt dem Schotten, der zuletzt in Belgien bei KV Oostende am Ball war, einfach noch der Rhythmus. Wenn er auf dem Platz war, sah man das Bemühen und eine gewisse Kopfballstärke. Aber Durchsetzungsfähigkeit und ernsthafte Torgefahr waren bislang noch nicht zu erkennen.
Fazit: bislang enttäuschend
Luca Pfeiffer (7 Einsätze, kein Tor)
In der Saison 2021/22 bildete Luca Pfeiffer mit Phillip Tietz in der 2. Liga ein furioses Sturmduo für die Lilien. Es folgte ein unbefriedigendes Jahr in Stuttgart. Nun ist er als Leihspieler wieder zurück am Böllenfalltor. Doch auch beim SV Darmstadt 98 wartet er weiter auf sein erste Bundesliga-Tor. Manchmal wirkte er etwas langsam im Spiel, hatte mit drei Aluminiumtreffern jedoch auch Pech. Was man Pfeiffer aber bei den meisten Einsätzen nicht absprechen konnte, waren sein großer Einsatz und seine Laufbereitschaft.
Fazit: noch Luft nach oben
Tim Skarke (5 Einsätze, 3 Tore)
Jahrelang lief Tim Skarke in der 2. Liga die Außenbahn rauf und runter. Als Rückkehrer bei den Lilien darf (oder muss) er nun plötzlich als zweite Spitze neben Luca Pfeiffer ran. Der Schachzug machte sich bislang bezahlt: Mit drei Toren und einem Scorerpunkt ist die Leihgabe von Union Berlin (zusammen mit Marvin Mehlem) bester Offensivspieler des SV Darmstadt 98. Dabei setzt er nicht nur seine Robustheit gekonnt ein, sondern überzeugt auch mit feinem Ballgefühl wie bei seinem Schlenzer gegen Werder Bremen.
Fazit: Volltreffer
Umfrage
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Die Umfrage läuft bis Freitag, 13. Oktober, um 12 Uhr.
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Bildquellen
- SVD-SFC-Testspiel-2023-24-blog-0023: Arthur Schönbein
- b04-SVD-2023-24-lilien-blog-0010: Arthur Schönbein
- SVD-bmg-2023-24-blog-0062: Arthur Schönbein
- FCA-SVD-2023-24-blog-0022: Arthur Schönbein