Es war die Szene, in der RB Leipzig den Sack gegen den SV Darmstadt 98 zumachte. Aber sie schmerzte die Lilien auch aus einem anderen Grund.
In der 75. Minute kam Leipzigs 38-Millionen-Euro-Angreifer Lois Openda im Lilien-Strafraum an den Ball – entweder mit der Schulter oder mit dem Arm. Der 23 Jahre alte Belgier legte ab, kam wenige Momente später wieder an den Ball und schob ein.
Der an diesem Tag mehrfach indisponierte Schiedsrichterassistent entschied zunächst auf Abseits, was bei Openda definitiv nicht der Fall war. Der Videoassistent checkte die Szene lange, sah aber auch kein Handspiel. Nach rund drei Minuten wurde das Tor gegeben.
„Ein ganz feiner Junge“
Opendas provokanter Jubel vor der Südtribüne erregte einige Lilien-Fans so sehr, dass sie den Zaun kletterten und dem Torschützen an die Wäsche wollten. Die Situation war zwar schnell deeskaliert, aber eine saftige Geldstrafe ist dem SV Darmstadt 98 sicher.
Leipzigs Trainer Marco Rose wollte das Gebaren seines Spielers nicht gesehen haben. „Lois ist ein ganz feiner Junge. Es war ein hoch emotionales Spiel. Wenn er da irgendjemanden provoziert hat, dann hat er das sicher nicht mit Absicht gemacht“, sagte er auf Nachfrage des Lilienblogs.
Da hatte Rose jedoch weniger mitbekommen als seine Spieler und Tausende Menschen um ihn herum. Oder er wollte das Thema einfach mehr oder weniger geschickt umschiffen. Lilien-Keeper Marcel Schuhen erzählte jedenfalls später, mehrere Leipziger Spieler hätten sich bei den Lilien für den Jubel entschuldigt.
Tor oder Handspiel? – „Kann man durchaus geben!“
Zum Thema mutmaßliches Handspiel erklärte Rose, der Ball sei Openda über dem Ärmel an den Arm gesprungen, das Spiel sei danach ja auch noch einige Momente weitergelaufen, ehe der Ball im Tor gelandet sei. „Das kann man durchaus geben“, sagte der Leipzig-Coach mit Blick auf das Tor und gab damit Torsten Lieberknecht eine Steilvorlage: „Das Handspiel kann man durchaus geben, so verstehe ich das jetzt“, sagte der Lilien-Coach mit einer Spur Galgenhumor.
Aus Lieberknechts Sicht habe sich der Spieler mit der Hand einen Vorteil verschafft, aus dem ein Tor gefallen sei. Die Szene schmerzt in Darmstadt auch, weil erst wenige Wochen zuvor bei einem ebenfalls fragwürdigen Handspiel nach Videoschiedsrichterentscheid gegen die Lilien entschieden worden war: Im Heimspiel gegen Gladbach flog Matej Maglica vom Platz und die Partie kippte daraufhin zugunsten der Gäste.
Der Barkeeper im Kölner Keller
So kam dann an diesem Tag auch wieder Lieberknechts viel diskutierter Club-Urlaub-Vergleich auf. Nach dem 1:3 in Stuttgart hatte er die Bundesliga mit eben so einem Urlaub verglichen, wo seit vielen Jahren immer die gleichen Menschen hinfahren. Der SV Darmstadt 98 sei da ein neuer Gast, der besonders beobachtet werde. „Dann hast du den Barkeeper, der sitzt im Keller in Köln, und der hat auch noch eine Meinung und sagt: Pass mal auf, die neuen Gäste sind nicht so ganz, wie wir uns das vorstellen.“
Dass man beim SV Darmstadt 98 trotzdem nicht in der Motzki-Ecke landen möchte, machte Kapitän Fabian Holland deutlich. „Man hat vielleicht das Gefühl, dass die kleinen Darmstädter ein bisschen viel meckern“, sagte er. Er habe in vielen Spielen das Gefühl, dass die 50:50-Aktionen gegen Darmstadt gepfiffen würden. Eine Meinung, die auch Kollege Christoph Klarer nach der Partie gegen Leipzig teilte. Trotzdem, so der Kapitän, müsse man aufpassen, dass man sich nicht ständig beschwere. „Man sagt ja immer, das gleicht sich aus im Laufe der Saison.“
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Bildquellen
- SVD-FCU-2023-24-lilien-blog-0001a: Arthur Schönbein
Ja, man kann eine Mannschaft mit 50 zu 50 Entscheidungen Bevorteilen, wenn man Einwurf, Eckball, Freistoß und Handspiel im Mittelfeld und gelbe Karten so verteilt und entscheidet, dass die einen eben mürbe und benachteiligt werden. Ich habe als Anhänger und Zuschauer der Lilien von Anfang an das Gefühl, dass wir alle verarscht werden und sollen. Man will uns in Liga 1 nicht haben Punkt. Und dieser ach so liebe Junge von RB wie ihn sein Trainer genannt hat ist in Wirklichkeit ein ganz schlimmer Finger. Es war einfach nur wiederlich, wie Herr Poulsen und seine Kameraden auch. Vor lauter auf dem Rasen liegen haben die bestimmt schon Druckstellen und Hornhaut. Seit Jahren schlüpfen sie in die Opferrolle. Toller Laden mit 8 Mitglieder. Nie im Leben hätten die Schiris einen Elfer und Rote Karte, Kopfverletzungen aus dem Spiel heraus und Handspiel vor dem Tor bei diesen Mannschaften wie Leipzig, Dortmund, Bayern etc so entschieden. Die Regeln werden nach meinem Gefühl so ausgelegt das es passt. Da hat der Trainer Lieberknecht vollkommen Recht.
Eigentlich ist da gar nichts mehr lustig dran.
Es gab mindestens 3, eher 4 Entscheidungen in Situationen, die in Summe durchaus spielentscheidend waren.
Nach meiner Auffassung (und ich probiere wirklich objektiv zu sein) hätte Openda spätestens nach dem angedeuteten Tritt nach Holland vom Platz gehört. Das er das gleiche später nochmal bei Kempe gemacht hat, habe ich nur gelesen aber nicht selbst gesehen. Ich erinnere mal kurz an Stojilkovic, der vor nicht allzu langer Zeit wegen sowas ähnlichem direkt vom Platz geflogen ist.
Ähnlich das glasklare Handspiel kurz vor der Halbzeit, das einfach durchgewunken wurde, obwohl die Position für einen Freistoß nahezu perfekt gewesen wäre.
Dass das recht eindeutige Foul an Holland ihm beinahe noch einen Platzverweis beschert hätte, kann ich nullstens nachvollziehen.
Dann noch die „Vorkommnisse“ vor dem dritten Gegentor – sorry, aber wie kann das kein Handspiel sein??
Achso, und das Poulsen vor dem 2 Gegentreffer mit unserer Mauer auf Kuschelkurs geht anstatt 100cm Abstand zu halten und das niemanden interessiert und bei Sky einfach als Normal abgehakt wird, ist einfach nur noch albern.
Ich finde das alles einfach nur frustierend.
Und einmal mehr finde ich, dass der allseits bekannte Stadionslogan „Fußballmafia DFB“ seine Berechtigung hat!
Ihr seid eine Tretertruppe und gehört mit Sicherheit nicht in die 1.BL.
Hm. Soso. Tut uns leid, wenn wir euch „Helden“ aus der Heldenstadt, euch Ballzauberer, was sag ich, Ballstreichler, gestört haben sollten. Jetzt heult mal nicht so.
Wir bleiben trotzdem.