Fabian Nürnberger ist gebürtiger Hamburger, obwohl er zuletzt tatsächlich in Nürnberg spielte. Seit Sommer ist er Darmstädter – und zuletzt hat er seine Sache richtig gut gemacht. Sein Trainer Torsten Lieberknecht tritt allerdings auf die Euphoriebremse.
Der Start in die Saison war für Nürnberger ein wenig holprig – wie auch für den Rest der Mannschaft. Kurioser Höhepunkt für den 24-Jährigen war das 1:5 in Leverkusen, bei dem er mit seinem Mitspieler Fabian Holland bei einer Offensivaktion am Flügel zusammenrasselte. Während die beiden Lilien-Spieler benommen auf dem Boden lagen, erzielte Leverkusen die Führung. Nürnberger kam mit einer Schädelprellung ins Krankenhaus. Beim 1:3 in Stuttgart fehlte er wegen eines Infekts. Ansonsten kam er in jeder Partie zum Einsatz.
Lieberknecht lobt die Scouting-Abteilung, die bei der Verpflichtung Nürnbergers „einen super Job“ gemacht habe. „Der Junge passt hierhin“, sagt er. „Er ist zu recht hier und hat sich zurecht in diese Mannschaft gespielt.“ Vor allem schätzt der Coach die Dynamik des Spielers, sieht ihn deswegen vor allem als Option für den linken Wingback. Tatsächlich glänzte Nürnberger schon mehrfach mit guten Läufen und Flanken, bereitete sowohl gegen Bremen wie auch gegen Augsburg jeweils einen Treffer vor.
Wo Lieberknecht noch Schwächen sieht
Wie bei jedem Spieler, der viel Lob erhält, verweist Lieberknecht – pädagogisch-wertvoll – aber auf das Verbesserungspotenzial. So habe Nürnberger in seinem Spiel manchmal noch den einen oder anderen Schnörkel zu viel. Und im Spiel gegen Leipzig stieß sich der Coach zuletzt auch daran, dass Nürnberger seine linke Seite verließ, um auf der rechten Außenbahn einen Angriff mit Tim Skarke anzuzetteln, der jedoch schief ging und woraufhin Nürnbergers Seite beim Gegenangriff verwaist war.
Eher skeptisch sieht Lieberknecht den Spieler auch als Linksverteidiger. „Da hat er in Nürnberg nicht die besten Spiele gemacht“, sagt er. Zweimal spielte er zudem auf rechts, wobei zumindest die Ergebnisse unbefriedigend waren: Sowohl die Pokal-Partie gegen Viertligist FC Homburg wie auch das erste Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin gingen klar verloren. Dennoch sieht sein Trainer Nürnberger nicht nur auf der Außenbahn. „Er hat die Variabilität, auch im Zentrum zu spielen“, sagt er und kündigt an: „Das werden wir auch noch irgendwann einmal sehen.“
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Bildquellen
- SVD-leipzig-2023-24-blog-0015: Arthur Schönbein