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Als Trainer hat Torsten Lieberknecht eine ziemlich lausige Bilanz gegen den nächsten Gegner Bayern München: Vier Aufeinandertreffen gab es in seiner Braunschweiger Zeit, in allen unterlag sein Team, nie gelang dabei ein Tor. Als Spieler traf er einmal im DFB-Pokal mit dem FSV Mainz 05 auf die Münchner. Auch hier gab es mit dem 0:3 eine Niederlage ohne eigenes Tor.

Gefragt nach seinem einschneidendsten Bayern-Erlebnis musste Lieberknecht deswegen auch ganz tief in die Vergangenheit eintauchen. Bei dem Bayern-Spiel, das ihn nach eigener Aussage am meisten geprägt hat, war er gerade knapp drei Monate alt. Direkte Erinnerungen hat er daran mit Sicherheit nicht, aber in der fußballerischen Identität eines Pfälzers spielt das Ereignis eine riesige Rolle.

Als Lautern die Bayern düpierte

Es war am 20. Oktober 1973, als der amtierende Deutsche Meister Bayern München beim 1. FC Kaiserslautern gastierte. In der 57. Minute erzielte Gerd Müller das 4:1 für die Gäste. Die Entscheidung? Von wegen! In einem der unglaublichsten Spiele der Fußball-Bundesliga-Geschichte schaffte der FCK zunächst den Ausgleich. Dann flog bei den Bayern der zweimalige Torschütze Bernd Gersdorff vom Platz und Lautern spielte sich vollends in einen Rausch. Am Ende stand es 7:4 für die Roten Teufel.

„Wenn du in der Pfalz aufwächst, bekommst du das natürlich beim Aufwachsen mit“, sagte Lieberknecht. In der Vereinsgeschichte seines Stammvereins sei es – neben dem 5:0 über Real Madrid im März 1982 – das Spiel der Spiele. Verstärkt wurde die Bedeutung des Spiels gegen die Bayern noch dadurch, dass sein A-Jugendtrainer und großer Mentor Ernst Diehl als Spieler selbst dabei war und sogar noch den 5:4-Führungstreffer erzielte.

Das Erfolgserlebnis des SV Darmstadt 98

Nur unwesentlich besser als Lieberknechts Bilanz ist die des SV Darmstadt 98 gegen die Bayern. Und man muss fast genauso tief in die Vergangenheit eintauchen, um auf ein Erfolgserlebnis zu stoßen: Es war im allerersten Bundesliga-Aufeinandertreffen am 11. November 1978. Nachdem Paul Breitner die Bayern per Elfmeter in Führung gebracht hatte, gelang Uwe Hahn in der 89. Minute das 1:1. Das ist bis heute das einzige von bislang neun Pflichtspielen, das die Lilien nicht gegen die Münchner verloren haben.

Als plötzlich die Gelb-Sucht grassierte

Deutlich gewannen die Bayern die jüngsten Aufeinandertreffen aber nicht gegen Darmstadt. Zuletzt gab es zweimal ein 1:0 für den Rekordmeister. Im Februar 2016 führten die Lilien in München sogar 1:0 zur Pause (Torschütze war der Ex-Bayer Sandro Wagner), mussten sich aber am Ende 1:3 geschlagen geben. Das war umso beachtlicher, weil sich in der Partie zuvor kurioserweise gleich fünf Lilien-Spieler – wohl gezielt, aber natürlich vehement abgestritten –  eine Gelb-Sperre eingehandelt hatten und nur eine Rumpfmannschaft auflief. Ob es ein Vorteil ist, sei einmal dahingestellt: Aber bei der nun anstehenden Partie kann der SV Darmstadt 98 – abgesehen von den verletzten Reservisten Aaron Seydel und Fabio Torsiello – in Bestbesetzung antreten.

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Bildquellen

  • SVD-Trainingslager-2023-24-blog-0006: Arthur Schönbein

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