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Die traditionsreiche Dugena-Uhr kehrt ins Stadion des SV Darmstadt 98 zurück. Sie soll ihren Platz zwischen Haupt- und Nordtribüne des Böllenfalltors in einer sogenannten Nostalgie-Ecke erhalten, wie Vizepräsident Markus Pfitzner am Montagabend auf der Mitgliederversammlung des Vereins sagte. In dieser Nostalgie-Ecke sollen etwa 30 Stehplätze entstehen, die über Ticket-Pakete für Wirtschaftspartner und Mitglieder gebucht werden können. Die Umsetzung ist für den Sommer 2024 geplant.

Noch steht die Uhr hinter der Nordtribüne. Doch schon bald soll sie demontiert und in Zusammenarbeit von SV Darmstadt 98 und dem Verein Makerspace Darmstadt – soweit wie möglich – instandgesetzt werden, wie Stadiongeschäftsführer Michael Weilguny dem Lilienblog sagte. Ob sie dann tatsächlich – wie in der ausgehändigten Abbildung- blau wird, stehe noch nicht fest. Ursprünglich war die Uhr rot, später kam das Gelb eines Darmstädter Autohauses dazu. Über die Farbe werde man in Abstimmung mit den Fans entscheiden, sagte Weilguny.

Der Schriftzug Dugena werde dann nicht mehr auf der Uhr stehen. Zugleich stellte Weilguny klar, dass die Schaffung der Nostalgie-Ecke mit 30 Plätzen keine Erhöhung der Zuschauerkapazität des Stadions bedeute. Es müsse bei den 17.810 Plätzen bleiben, die baurechtlich genehmigt seien.

Seit der ersten Bundesliga-Spielzeit des SV Darmstadt 98 in den Jahren 1978/79 ist die „Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft Alpina“, so die ausgeschriebene Bedeutung des Kunstworts, mit den Lilien verbunden. Das machen die blau-weißen Dugena-Trikots aus jener Zeit bis heute deutlich und eben die dreieckige Uhr im Norden des Stadions am Böllenfalltor, die gleichzeitig als die etwas andere Anzeigentafel funktionierte – oder auch nicht.

Dugena-Uhr, SV Darmstadt 98

Die Dugena-Uhr – Zeugin alter Zeiten

Mitte Februar hatte Lilienblog-Autor Frank Horneff in seinem sehr persönlichen Beitrag “Die Rückkehr der Kult-Uhr ist ungewiss” die Geschichte und Bedeutung der Uhr geschildert. Dabei ließ er auch Verein und die heutige Dugena-Mutter Nova Tempora zu Wort kommen. Nova-Tempora-Geschäftsführer Marco Schneider erklärt damals, dass sein Unternehmen und der Verein bei dem Thema „wohl eher nicht zusammenkommen werden”. Allerdings schloss Schneider auch nicht kategorisch aus, dass man sich doch nochmals zusammensetzen werde.

Dugena-Mutter Nova Tempora nicht an Restaurierung beteiligt

Der Beitrag von Frank Horneff wurde damals nicht nur sehr häufig geklickt, sondern löste auch umfassende, emotionale Reaktionen aus. Es wurde deutlich, welche Bedeutung die Uhr aus den 70er Jahren für viele Fans hat. In einer Umfrage des Lilienblogs sprachen sich 94 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür aus, dass sie auch einen Platz im neuen Stadion finden soll. Spendenaktionen wurden angeregt, Makerspace bot an, den Nachbau von möglicherweise fehlenden Ersatzteilen zu prüfen.

Nova Tempora machte einen Uhrmacher in Nordrhein-Westfalen ausfindig, der sich um eine Instandsetzung der Uhr mit einem neuen Funkwerk, der Anpassung der Zeiger und der Lackierung kümmern könnte. Doch von diesem Angebot machte der Verein keinen Gebrauch. Nova Tempora hatte erst kürzlich auf Lilienblog-Anfrage erklärt, dass man keine Rückmeldung vom SV Darmstadt 98 erhalten habe. Weilguny stellte klar, dass jetzige Entscheidung nicht gegen Nova Tempora, sondern für eine Lösung in der Region getroffen worden sei.

(Aktualisierte Neufassung mit Reaktion des Vereins)

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Dugena-Uhr, SV Darmstadt 98

Dugena-Uhr, SV Darmstadt 98

Bildquellen

  • SV98-UHR: Vereinshistorisches Referat SV Darmstadt 98
  • Dugena-Uhr: Claus-Jürgen Junglas
  • SV98Buli7879.jpg: Archiv SV Darmstadt 98
  • 231025_Image 01_02_ohne lilien: 1100 Architekten

Ein Kommentar

  • Jürgen sagt:

    Alles ist besser als die aktuelle Situation, in der man die hinter der Nordtribüne schlafende Uhr nicht sieht. Wäre ein wichtiger Beitrag zur Fankultur und zum Klasenerhalt.

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