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Mit 28 Jahren ist für Alexander Brunst der Traum vom Bundesliga-Profi in Erfüllung gegangen. Doch dafür musste er einen schier unglaublichen Weg zurücklegen. Die anrührende und zugleich mutmachende Geschichte gab der Torhüter nach seinem Debüt beim Spiel des SV Darmstadt 98 beim SC Freiburg preis, wo er den verletzten Stammkeeper Marcel Schuhen gut vertreten hatte.

Dass er es in seiner Karriere nie einfach gehabt habe, hatte Brunst bereits bei seinem ersten Interview bei den Lilien kurz nach seiner Verpflichtung im Sommer 2022 erklärt. “Harte Arbeit schlägt das Talent. Ich bin ein Arbeiter. Mir wurde nie etwas geschenkt – egal, ob beim HSV, in Wolfsburg, in Magdeburg oder bei Vejle”, sagte er damals rückblickend auf seine bisherigen Vereinsstationen. Er sei immer auf seine Einsätze gekommen, weil er auch nach Rückschlägen drangeblieben sei.

“Fein- und Grobmotorik glatt null”

Solche Aussagen hört man natürlich öfter von Spielern, ebenso wie den Dank an ihre Familien, die sie häufig auf dem Weg zum Profi massiv unterstützt haben. Doch was Brunst nach dem Spiel in Freiburg noch erzählte, war für einen Profi-Torhüter extrem ungewöhnlich: “Ich bin mit Fein- und Grobmotorik glatt null geboren. Ich musste alles erlernen, war zwölf Jahre in der Ergotherapie. Ich konnte keinen Ball fangen.” Zudem habe er viele Ängste gehabt, konnte nicht allein bleiben.

Seine Mutter habe ihn zwölf Jahre lang überall hingefahren. Natürlich habe er auch an sich gearbeitet, der Fußball habe ihm dabei geholfen. “Ich hatte schon damals diesen gewissen Ehrgeiz, diesen unbedingten Willen und bin den Weg weitergegangen. Aber wenn meine Mutter nicht so hinterhergewesen wäre, dann wäre ich vielleicht nicht hier.”

“Ich bin ein Stehaufmännchen”

Diese Erfahrungen hätten ihm auch geholfen, Nackenschläge in seiner sportlichen Karriere zu verarbeiten wie Trainerentscheidungen gegen ihn oder Verletzungen zu ungünstigen Zeitpunkten. So hatte er beispielsweise im Herbst 2019 in Magdeburg nach einer Blinddarm-Operation seinen Stammplatz an Morten Behrens verloren, der heute die Nummer drei bei den Lilien ist.

“Ich bin ein Stehaufmännchen und weiß, dass harte Arbeit belohnt wird”, sagte Brunst. Gut möglich, dass er bereits kommende Woche wieder ins zweite Glied zurücktreten muss, wenn Schuhens Bluterguss im Oberschenkel abgeklungen ist. “Mein Ziel ist, trotzdem immer zu spielen”, stellte er klar. “Dafür ist man Profi.”

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Bildquellen

  • scf-SVD–2023-24-blog-0006: Arthur Schönbein

One Comment

  • Astrid sagt:

    Hut ab vor dieser Offenheit und Ehrlichkeit . Ganz großes Kino . Wer gibt schon gerne zu , daß der eigene Weg holprig war . Aber das ist ein gutes Beispiel dafür , daß man aus Tiefschlägen gestärkt hervortreten kann . Alles Gute für dich : )

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