Vom ersehnten neuen Stürmer für den SV Darmstadt 98 war bei der Trainingseinheit am Mittwoch keine Spur. Ohnehin waren die Reihen etwas ausgedünnt. So fehlten etwa weiter Fraser Hornby, Braydon Manu, Aaron Seydel und Fabian Nürnberger. Mittelfeldspieler Marvin Mehlem trainierte nach seinem Wadenbeinbruch immerhin auf dem Platz nebenan individuell.
Der Hoffenheimer Reservist Julian Justvan, dessen Name gerade als mögliche Neuverpflichtung durch das Netz wabert, wäre als offensiver Mittelfeldspieler eher ein Ersatz für Kreativspieler Mehlem beziehungsweise nach dessen Genesung auch eine Ergänzung. Von der Spielweise und Statur (1,77 Meter) ist er jedoch nicht der wuchtige Wandstürmer, den sich Torsten Lieberknecht wünscht (der Lilienblog berichtete). Ohnehin galt der Justvans Wechsel zum SV Darmstadt 98 am Mittwoch als unwahrscheinlich.
„Wenn Torsten mich braucht“
Die entsprechende Größe und Kopfballstärke für das Wunschprofil würde Christoph Klarer mitbringen. Zudem hatte ihn Trainer Torsten Lieberknecht vor einigen Wochen selbst als Wunderwaffe bezeichnet. Doch der gelernte Abwehrmann bremst solche Gedankenspiele.
„Ich hab das einmal im internen Testspiel im Herbst gespielt. Da hat es cool funktioniert“, sagt der 23 Jahre alte Österreicher. „Natürlich fühle ich mich hinten auf jeden Fall wohler. Aber wenn Not am Mann ist und wir wieder Ausfälle haben, dann bin ich auch für vorne zu gebrauchen – wenn Torsten mich braucht.“
Wesentlich wahrscheinlicher als eine Versetzung in den Sturm ist, dass Klarer in der Rückrunde dazu beitragen soll, dass die Lilien-Abwehr stabiler wird. Dabei hofft der Spieler – ähnlich wie zuletzt auch sein Mannschaftskollege Christoph Zimmermann – darauf, dass sich dort eine Stammformation herausbildet.
„Natürlich ist es gut, wenn sich eine Mannschaft eingespielt hat. Manchmal geht das aber nicht aufgrund von Leistungstiefs, Verletzungen, Krankheiten oder Sperren. Da waren in der Hinrunde Situationen und Spiele dabei.“ Trotzdem müsse die Mannschaft solche Umständen besser im Team auffangen.
Auf die Frage, was denn genau in der Rückrunde beim SV Darmstadt 98 besser werden müsse, erklärt er, das seien eine ganze Reihe von Punkten. Die größte Herausforderung sieht Klarer jedoch darin, die Balance zwischen Offensive und Defensive besser hinzubekommen. „Wenn wir defensiv stehen, tun wir uns schwer zu Torchancen zu kommen. Und wenn wir vorne draufgehen, bekommen wir zu viele Gegentore“, analysiert er.
Wer das Trikot von Christoph Klarer bekommt
Im ersten Pflichtspiel des Jahres kommt am Samstag Borussia Dortmund ans Böllenfalltor. „Das ist natürlich ein richtiger Kracher gleich zum Start“, sagt Klarer. „Es macht natürlich unfassbar Bock, gegen die Besten im Land, die Besten in Europa anzutreten und zu sehen, wo man steht.“ Und er verspricht: „Wir wollen selbstbewusst ins Spiel gehen und auf jeden Fall Vollgas geben.“
Ob er sich ein Trikot eines Dortmunder Stars sichern wird, weiß er noch nicht. „Ich mache das immer ergebnisabhängig, je nachdem auch, wie ich mich fühle“, sagt er. Betteln werde er aber nicht um ein Trikot, dazu sei er zu stolz. „“Wenn es passt, dann passt es. Wenn nicht, dann nicht. Dann behalte ich mein Trikot und gebe es der Mama.“
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Bildquellen
- fcb-SVD-2023-24-blog-0028: Arthur Schönbein