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Mannschaftskapitän Fabian Holland spricht nach der Heimniederlage gegen Borussia Dortmund im ersten Pflichtspiel des Jahres über die Schwächen des SV Darmstadt 98, verrät, was ihm trotz der schlechten Platzierung Hoffnung gibt, und baut dabei weiter auf den engen Zusammenhalt mit den Fans – besonders mit Blick auf das Derby am kommenden Wochenende gegen Eintracht Frankfurt.

Fabi, wie bitter ist die 0:3-Niederlage gegen Dortmund?

Extrem bitter. Ich glaube, alle im Stadion haben gemerkt, dass auf jeden Fall mehr drin war. In der ersten Halbzeit waren wir sehr gut im Spiel. Da war das Gegentor natürlich bitter. Ich hatte das Gefühl, dass wir Dortmund ganz gut im Griff hatten, sogar immer mal wieder gefährlich in das letzte Drittel gekommen sind. Dann gehst du mit 0:1 in die Halbzeit. Aber auch danach hatte man das Gefühl, dass wir etwas mitnehmen können.

Es sind immer wieder die hausgemachten Fehler wie beim 0:1. Tobias Kempe und Emir Karic hatten die Chance, Jamie Bynoe-Gittens zu stoppen, haben es aber nicht geschafft …

Auf jeden Fall. Ich glaube, da waren wir in Überzahl, standen eigentlich nicht schlecht, aber wir verlieren wichtige Zweikämpfe. Und das sind natürlich genau die Dinge, die uns dann das Genick brechen. Aber auch nach dem Tor hatten wir immer wieder die Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen.

Die Chance vom Luca Pfeiffer nach einer Stunde – das wäre es gewesen, da hätte das Stadion noch mal richtig gekocht …

Ja, ich glaube, es hat nicht viel gefehlt, das Stadion zum Kochen zu bringen. Wir hatten immer wieder Ansätze. Aber allgemein hatten wir zu wenig Abschlüsse, zu wenig Durchschlagskraft im letzten Drittel. Dortmund hat trotzdem gemerkt, dass das hier kein Selbstläufer wird. Und wir haben das auch gespürt. Deswegen ist die Niederlage so bitter.

Aber die individuelle Qualität von Dortmund ist eben auch unfassbar gut? Die wechseln Marco Reus und Jadon Sancho ein …

Da sind natürlich auch Spieler mit Namen auf der Bank, die man schon mal gehört hat (grinst). Dass da eine Menge Qualität auf dem Platz ist, wussten wir vorher. Aber das haben wir dann größtenteils gut geschafft. Dass diese Qualität herauskommt, wenn am Ende des Spiels vielleicht ein bisschen die Kraft nachlässt, wenn wir ein bisschen mehr draufgehen, mehr Risiko gehen müssen, dann sieht man das schon, dass die natürlich extrem schwer zu verteidigen sind.

Du hast gerade das letzte Drittel angesprochen. Das ist ja schon ein Problem in der ganzen Saison. Was macht ihr dafür, dass das besser wird?

Wir trainieren Abläufe, Abschlüsse, immer wieder, dass die Jungs da vorne ein gutes Gefühl bekommen. Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir vorne die Qualität haben, Tore zu machen, auch Tore herauszuspielen. Da wollen wir einfach dranbleiben. Aber das ist natürlich nicht das einzige, woran wir arbeiten und wo wir uns verbessern wollen.

Wo genau wollt ihr euch noch verbessern? 

Ein großes Thema ist, den Mix hinzubekommen zwischen Defensive zur Offensive. Wir wissen natürlich, dass wir zu viele Gegentore kriegen. Ärgerlich, dass wir auch heute wieder drei Stück bekommen haben. Aber ja wie gesagt, da ist bei Dortmund eine Menge Qualität auf dem Platz gewesen. Und es war viel mehr drin. Ich glaube, das hat man auch in der Hinrunde in vielen Spielen gesehen. Diese Spiele müssen wir halt auch mal ziehen.

Es fehlt immer so ein bisschen, ihr schnuppert immer am Punkt oder am Sieg, könnt euch aber nicht belohnen. Wie richtet ihr euch denn jetzt immer wieder auf – gerade auch mit Blick auf das Derby gegen Frankfurt kommende Woche?

Wir sehen in jedem Spiel, dass wir nicht chancenlos sind. Es wäre viel schlimmer, wenn wir es nicht schaffen würden, uns Torchancen herauszuspielen. Wir sehen jede Partie, dass wir im Spiel sind. Wir wissen natürlich alle, was nächste Woche da für ein Kracher auf uns zukommt, was das für für die Fans, für die Stadt, für uns bedeutet. Am besten wäre es, dann schon nächste Woche dieses Spiel zu ziehen.

Die Fans haben ein Transparent „Holt euch den Derbysieg“ ausgerollt. Was gibt euch das jetzt in dieser Phase?

Ja, nach dem Spiel gegen Dortmund ist man natürlich krass enttäuscht. Aber wenn man dann in die Kurve geht und sieht, wie die Kurve dich anschaut, wie die Fans dich motivieren und wie viel das einfach bedeutet … es ist einfach extrem wichtig, dass die Fans uns da immer wieder mitnehmen, ein gutes Gespür haben. Wir sind auf jeden Fall extrem heiß auf dieses Spiel und werden da alles raushauen.

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Bildquellen

  • fch-SVD-2023-24-blog-0033b: Arthur Schönbein

4 Kommentare

  • Prof. K.K sagt:

    Ich glaube nicht das es an den Fans liegt. Die im übrigen bundesligareife Unterstützung ist ja da. Vielmehr muss der Funke von der Mannschaft auf die Fans überspringen durch die Leidenschaftlichkeit auf dem Platz und nicht durch Phrasen am Rande. Selbstkritik wäre vielleicht ein Anfang.
    Von der Laufleistung stehen wir auf Platz 15, nur 3 Mannschaften sind schlechter, Bayern, Köln und Gladbach.
    Die Mannschaft steht in der Pflicht abzuliefern, nicht die Fans.

    Vielleicht sollten sich alle mal zusammensetzen, von mir aus auch auf ein Bier und ordentlich auf den Tisch hauen. Die Spieler sollten sagen wem was nicht passt ect. Eventuell Ideen vorschlagen wie man es in Zukunft besser machen kann. Vor dem Derby wäre ein Treffen aller sicherlich angebracht.

    In Derbys werden schließlich Helden geboren.
    Es darf am Samstag kein Grashalm mehr stehen. Wir sind spielerisch gesehen gegen fast jede Mannschaft unterlegen, die Lilien können nur über den Kampf ins Spiel finden. Sind Leidenschaft, Laufbereitschaft und Kampf vorhanden, braucht sich Fabi keine Gedanken zu machen, auch wenn es eine Niederlage gibt.
    Für mich gibt es immer einen entscheidenden Punkt: „Wir man ein Spiel verliert „. Wer aber in einem Spiel nur eine Chance kreieren kann, dann ist das einfach zu wenig. Da nützt es auch nichts wenn man phasenweise bis zum 16er ordentlich gespielt hat. In der Box war eben nix los und dort werden die meisten Tore erzielt.

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Hat Fabian Holland ja auch nicht gesagt, dass es an den Fans liegt. Aber gerade von der Südtribüne habe ich gegen Dortmund zumindest phasenweise mehr monotones „Scheiß SGE“ als wirklichen Support gehört. Hoffen wir auf das Derby.

      • Prof. K.K. sagt:

        Ich habe es vielleicht etwas anders geschrieben, dann eben mitnehmen. Auch hier gilt, die Zündung muss vom Team kommen.
        Mit den Gesängen „Scheiß SGE“ gehört doch dazu Stephan, gerade vor einem so brisanten Derby. In Leipzig war beispielsweise ein Banner zu sehen mit „Anti-Lilien-Gang“.
        Von mir aus können beide Lager sich anheizen, wenn es beim verbalen Austausch bleibt, gibt es nichts dagegen zu sagen.
        Nur habe ich etwas gegen handfeste Randale.
        Schönen Sonntag Stephan.
        Gruß Konny

        • Stephan Köhnlein sagt:

          Gude Konny, klar gehört das gegenseitige Schmähen dazu, aber zumindest im Medienraum hatten auch andere später den Eindruck geäußert, dass es zeitweise mehr Anti-Eintracht-Gesänge gab als Anfeuerung für das aktuelle Spiel. Ich bin vor Jahren viel zu St. Pauli gegangen, dort habe ich das komplett anders wahrgenommen. Und auf das bodenlose Niveau der Eintracht haben sich die Fans in Darmstadt zum Glück noch nicht herabbegeben. Auch dir noch einen schönen Sonntag. Stephan

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