Matej Maglica spricht über das Derby-Fieber vor dem Frankfurt-Spiel und die Hoffnung auf einen Schub für die Rückrunde. Zudem erklärt der 25 Jahre alte Abwehrspieler, wie er mit seinen zwei Roten Karten in der laufenden Saison umgeht und warum er sich dazu entschlossen hat, nach Ende seiner Leihe weiter beim SV Darmstadt 98 zu bleiben.
Matej, nach dem Spiel gegen Dortmund steht nun das Heim-Derby gegen Eintracht Frankfurt an. Was erwartet ihr für einen Gegner?
Wir sind auf jeden Fall vorbereitet. Wir wissen, um was es geht. Wir wissen, dass das ein Derby ist. Aber nichtsdestotrotz wissen wir auch, dass es um drei Punkte geht. Also gehen wir das Spiel vielleicht emotional ein bisschen anders an als andere Spiele. Aber sportlich gehen wir es ganz normal an
Hast du dir persönlich etwas vorgenommen?
Nein, ich möchte einfach, wenn ich spiele sollte, mein bestes Spiel abliefern. Wir wissen, dass in jeder Bundesliga-Mannschaft gute Spieler unterwegs sind ,und so ist das auch bei Frankfurt der Fall. Aber ich habe mich jetzt nicht speziell auf Mario Götze, Sasa Kalajdzic oder irgendjemand anderen vorbereitet. Ich freue mich einfach darauf, mein Bestes auf den Platz zu geben.
Die Fans haben nach dem Dortmund-Spiel ein Transparent ausgerollt mit dem Aufruf „Holt uns den Derbysieg!“. Gibt euch das Rückenwind?
Unsere Fans geben uns immer Rückenwind, egal ob das jetzt Frankfurt ist oder Dortmund oder Bayern. Natürlich wissen wir, dass es für die Fans das wichtigste Spiel des Jahres ist, weil die Rivalität zwischen den Vereinen besteht.
Inwiefern könnte euch so ein Derbysieg auch noch mal einen richtigen Push für die Rückrunde geben?
Der Trainer hat auch gesagt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt das richtige Spiel ist. Wenn wir das Derby gewinnen, die drei Punkte holen, kann uns das einen Push geben – vor allem, weil jetzt Rückrunde ja erst startet.
„Ich gehe manchmal ein bisschen mehr zur Sache,
als es vielleicht sein sollte“
Im Hinspiel in Frankfurt habt ihr euch beim 0:1 teuer verkauft. Ist das ein Auftreten, an dem ihr euch jetzt für Samstag orientieren könnt?
Das ist schon lange her. Ich weiß nicht, ob man das jetzt so wiederholen kann. Und natürlich wollen wir es auch nicht genau so wiederholen, weil wir da verloren haben (grinst).
Du bist bereits zwei Mal in dieser Saison bereits zweimal vom Platz geflogen. Gegen Dortmund gab es zuletzt Gelb nach einem Scharmützel mit Jamie Bynoe-Gittens. Wie gehst du damit um?
Meine Mentalität ist halt, dass ich auf dem Platz ein bisschen unruhiger bin und manchmal ein bisschen zur Sache gehe, als es vielleicht sein sollte. Aber nichtsdestotrotz gehört das auch beim Fußball dazu. Aber danach habe ich mir mit Bynoe-Gittens die Hand gegeben und alles war wieder okay. Mit Blick auf die Platzverweise höre ich nie auf zu lernen. Ich habe die Notbremse gegen Harry Kane im Bayern-Spiel auch als meinen Fehler gesehen, weil ich früher hätte laufen, ihn früher hätte aufnehmen müssen. Ich habe gesehen, wie ein Topspieler das ausnutzt und habe versucht, daraus für mein Spiel zu lernen. Nur bei der Roten Karte gegen Gladbach wegen des Handspiels wusste ich wirklich nicht, was ich machen sollte. Das war wirklich Pech.
Noch mal zurück zum Scharmützel mit Bynoe-Gittens. Der hatte schon Gelb. War es für dein Empfinden okay, dass er von Schiedsrichter Deniz Aytekin nicht Gelb-Rot gesehen hat?
Als mir Aytekin Gelb gegeben hat, habe ich ihn gefragt: Wieso nur mir? Wieso wir nicht beide, weil wir beide genau dasselbe gemacht haben? Er hat mir dazu nichts gesagt. Ich habe es dann einfach so hingenommen. Ich kann da ja auch nichts machen.
„Jeder hier in Darmstadt hat es verdient,
in der Bundesliga zu sein und zu bleiben“
In deinem guten halben Jahr in Darmstadt bist du die meiste Zeit Stammspieler gewesen. Aber im Spätherbst gab es eine Phase, als du plötzlich auch mal auf der Bank saßt. Wie bist du damit umgegangen?
Ich bin gut angekommen, habe viele Spiele gemacht. Die Spiele, die ich nicht angefangen habe, wurde ich immer eingewechselt. Im Spätherbst ist nichts passiert, das ist einfach Fußball. Man hat nie eine Garantie zu spielen. Das ist auch okay so. Ich bin damit ganz normal umgegangen, habe versucht, im Training mein Bestes zu geben, eine gute Vorbereitung zu zeigen. Natürlich will ich immer spielen. Aber manchmal ist es eben nicht der Fall. Wir sind alle Profis und müssen damit leben.
Deine Leihe vom VfB Stuttgart wird im Sommer in einen langfristigen Vertrag bis 2027 beim SV Darmstadt 98 übergehen. Was waren die Gründe dafür, dass du dich für die Lilien entschieden hast – auch wenn es möglicherweise in die 2. Liga geht?
Für mich war das relativ schnell klar. Ich habe eine gute Anerkennung gespürt vom Verein, vom Trainer, von den Spielern. Die Leute hier schätzen mich, wissen, was ich kann. So habe ich mich dann nach guten Gesprächen mit dem Verein dazu entschlossen, hier ein bisschen länger zu bleiben als nur bis zum Sommer. Was dann mit uns passiert, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich kann aber nur sagen, dass wir noch nicht mit der 2. Liga planen. Wir wollen alles geben in den ausstehenden 17 Spielen, weil jeder hier in Darmstadt es verdient hat, in der Bundesliga zu sein und zu bleiben.
(Aufgezeichnet in der Medienrunde mit Matej Maglica am Mittwoch)
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Bildquellen
- scf-SVD–2023-24-blog-0010: Arthur Schönbein