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Angreifer Sebastian Polter hat für sein Startelf-Debüt beim SV Darmstadt 98 gegen Borussia Mönchengladbach viel Anerkennung erhalten. Die Leihgabe vom FC Schalke 04 habe auf dem Platz in beide Richtungen gewühlt, vorne die Bälle festgemacht und auch hinten mitgeholfen, lobte Trainer Torsten Lieberknecht den 32-Jährigen. Ein anderer Angreifer in Reihen der Lilien erlebte dagegen einen eher traurigen Nachmittag im Borussia-Park: Luca Pfeiffer saß 90 Minuten auf der Bank – zum ersten Mal in dieser Saison, in der ihn der VfB Stuttgart nach Darmstadt verliehen hat.

Doch es muss keineswegs bei einem Entweder-Polter-oder-Pfeiffer bleiben – im Gegenteil: Es gibt sogar Argumente, die dafür sprechen, dass beide Angreifer demnächst gemeinsam auflaufen werden. Und das liegt nicht nur daran, dass Lieberknecht gerne mit zwei Angreifern spielen lässt.

Rückblick in die Spielzeit 2021/22: Da wirbelten Pfeiffer und ein gewisser Phillip Tietz in Diensten des SV Darmstadt 98 die Abwehrreihen der 2. Bundesliga ziemlich durcheinander. Tietz hatte davor bei Drittligist Wehen-Wiesbaden leidlich erfolgreich gespielt, Pfeiffer beim dänischen Spitzenklub FC Midtjylland ein wenig erfreuliches Jahr hinter sich. Im deutschen Profifußball hatten beide bis dahin keine Bäume ausgerissen.

Wie sich Pfeiffer und Tietz ideal ergänzten

Doch in der Spielzeit kam Tietz auf 15 und Pfeiffer sogar auf 17 Tore. Beide funktionierten ideal zusammen: Der kopfballstarke Tietz war der Spieler, der sich ganz vorne in die Bresche warf und die Bälle festmachte. Pfeiffer kam gerne mit Anlauf von etwas weiter hinten, weil er da seine Dynamik am besten entfalten konnte. Auch vom Naturell ergänzten sich beide sehr gut: auf der einen Seite der eher ruhige, in sich ruhende Pfeiffer, auf der anderen Seite der emotionale, extrovertierte Tietz.

Nach einer Saison zog Pfeiffer weiter zum VfB Stuttgart. Tietz blieb noch ein Jahr und hatte maßgeblichen Anteil am Bundesliga-Aufstieg der Lilien. Im vergangenen Sommer wurde er mit einem satten Gewinn weiter an den FC Augsburg verkauft.

Zugleich holten die Lilien Pfeiffer auf Leihbasis wieder aus Stuttgart zurück. Doch Pfeiffer konnte bislang nicht an die Leistungen von 2021/22 anknüpfen. Das Bemühen kann ihm niemand absprechen, doch mehr als ein Treffer im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Hoffenheim gelang dem 27-Jährigen nicht. Mehrfach verhinderten Pfosten und Latte einen Torerfolg, zuletzt wirkte Pfeiffer auch etwas verzagt wie bei seinen beiden Torschüssen gegen Leverkusen. Immerhin: Mit sechs Assists ist er nach Tim Skarke zweitbester Scorer bei den Lilien.

Polter – ein Typ wie Tietz?

Was Pfeiffer womöglich fehlt, ist ein Sturmpartner wie Tietz. Fraser Hornby, der als Tietz-Nachfolger vorgesehen war, konnte der Mannschaft verletzungsbedingt nicht helfen und wird in der laufenden Saison nicht mehr eingreifen. Aber nun könnte sich genau da die Verpflichtung von Polter auszahlen, der viel gemeinsam hat mit Pfeiffers Nebenmann aus der Saison 2021/22 – sowohl von der Spielanlage als auch von der Persönlichkeit.

Der Bundesliga-Rekordhalter mit sieben verschiedenen Klubs geht in den Strafraum, ist kopfballstark und zudem ein kommunikativer Typ, der seine Mitspieler auf dem Platz und in der Kabine pusht. Lieberknecht selbst hatte vor dem Gladbach-Spiel erklärt, dass Polter genau das einbringe, was seit dem Abgang von Tietz etwas gefehlt habe.

Schon im nächsten Spiel könnte das Duo Pfeiffer-Polter in der Startelf Premiere feiern: Denn Tim Skarke, der beste Torschütze der Lilien und in der laufenden Saison meist zweite Spitze, ist wegen der 5. Gelben Karte gesperrt. Für Pfeiffer wäre die Motivation dann ganz besonders groß, sein Können zu beweisen: Schließlich geht es gegen den VfB Stuttgart, wo man ihn zu Saisonbeginn ausgemustert hatte.

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Bildquellen

  • IMG_2024-02-11-174506: Arthur Schönbein

4 Kommentare

  • Jürgen sagt:

    Ganz meine Meinung. Bin gespannt. Wäre interessant, das mal im Training zu sehen.

  • De Maddin sagt:

    Das wäre nicht nur sehr wünschenswert, sondern absolut notwendig – und wenn es funktionierte schon fast ein Deus ex Machina. Es gibt kein Vertun: Wenn wir Stuttgart mal abschreiben, müssen gegen Werder und Augsburg 6 Punkte her, oder die Lichter gehen aus. Köln wäre gestern fast auf 6 Punkte weggewesen und vom 15. müssen wir schon gar nicht mehr träumen. Wir können und werden nicht länger dadurch am Leben gehalten, dass die anderen genauso miserabel punkten wir wir.

  • Udo sagt:

    Wir haben wirklich nichts mehr zu verlieren. Die Doppelspitze sollte auf jeden Fall getestet werden.

  • J.Anders sagt:

    Vielleicht kann Polter das neue dynamische Duo mit Pfeiffer bilden? Das wäre doch schön! *Daumen drücken*

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