Ohne Tore keine Siege – diese Fußball-Binsenweisheit macht das aktuelle Hauptproblem des SV Darmstadt 98 deutlich. Gerade drei Treffer gelangen den Lilien in diesem Jahr. In den ersten fünf Spielen der Hinrunde hatten die Lilien noch doppelt so oft getroffen.
Trainer Torsten Lieberknecht bescheinigte seinem Team zwar seit der Winterpause mehr Reife als noch zuvor. Tatsächlich wurde auch die Zahl der Gegentore im Vergleich zur Hinrunde mehr als halbiert (7 statt 16). Doch ohne Siege wird seine Mannschaft die Klasse nicht halten. Gegen den mehr als eine Halbzeit in Unterzahl spielenden VfB Stuttgart kam sein Team zwar – anders als noch vor einigen Spielen – zwar zu mehr Abschlussgelegenheiten. Am Ende stand man wieder einmal mit leeren Händen da.
Mit Luca Pfeiffer kann man mittlerweile schon Mitleid haben. Die Leihgabe vom VfB Stuttgart mühte sich redlich, kam auch zu Abschlussgelegenheiten, doch zweimal parierte VfB-Keeper Fabian Bredlow (41. und 65. Minute) und einmal rettete Stuttgarts Kapitän Waldemar Anton (59.) kurz vor der Linie. Mit Blick auf Pfeiffers erste Chance sagte Lieberknecht: „Da wünschen wir uns natürlich, dass er den mit seiner Coolness, die er normalerweise hat, auch reinmacht.“ Das Entscheidende sei, dass er seine Spieler weiter unterstütze.
Winterneuzugang Sebastian Polter ist in seinen drei Einsätzen für die Lilien ebenfalls noch ohne Tor, sieht aber die Stürmer nicht in der alleinigen Verantwortung. „Das ist nicht nur Luca. Das bin nicht nur ich. Das sind wir als komplette Mannschaft, die die Bälle über die Linie drücken müssen“, stellte der 32 Jahre alte Angreifer klar. Die Abstimmung mit Pfeiffer im Sturm müsse sich zudem noch einspielen, da man gegen Stuttgart erstmals gemeinsam in der Startelf gestanden habe.
Seydel trifft als erster Stürmer in diesem Jahr
Immerhin haben die Lilien in Polter endlich einen Spieler, der in den gegnerischen Strafraum geht und mit seiner Physis und Erfahrung dort für Unruhe sorgt, sodass sie endlich auch im letzten Drittel vor dem gegnerischen Tor wieder mehr Präsenz haben. Fast hätte er sogar den Ausgleich eingeleitet, doch der Treffer von Marvin Mehlem wurde nach VAR-Intervention wegen Polters umstrittenem Handspiel annulliert (siehe Lilienblog-Analyse).
Dass gegen Stuttgart dann der eingewechselte Aaron Seydel als einziger Stürmer traf, hat eine kuriose Note. Schließlich hatte der Verein dem verletzungsanfälligen Angreifer noch zu Saisonbeginn nahegelegt, den Verein zu verlassen. Dabei zeigte der 27-Jährige genau den entscheidenden Willen, das Tor zu machen, der den anderen gefehlt hatte. Immerhin: Der sehenswerte Treffer entstand aus einer gelungenen Kombination mit Polter und dem eingewechselten Stürmer Oscar Vilhelmsson.
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Bildquellen
- SVD-VfB-2023-24-blog-0044: Arthur Schönbein
- SVD-VfB-2023-24-blog-0007: Arthur Schönbein
Irgendwann wird auch wieder ein Stürmer treffen. Kopf hoch.
ja, gestern
Ja, stimmt. Habe gar nicht mehr an Seydel gedacht. Entschuldigung.
Ich fühle mich schlecht für Preiffer. Er ist ein harter Kerl und gibt alles, aber er kann einfach keine Tore schießen. Das ist frustrierend und schmerzhaft.
Ich muss mir meine Seydal-Witze verkneifen und ihm zum wahrscheinlich schönsten Tor der Saison gratulieren.
Bitte bleibe gesund!
An Aron Seydel herzliche Glückwünsche zu seinem Traumtor. Bitte weiter so.