Nach dem Heimdebakel gegen den FC Augsburg muss der SV Darmstadt 98 eine Reaktion zeigen. Ob das ausgerechnet beim nächsten Gegner RB Leipzig gelingt, ist allerdings fraglich. Denn Leipzigs Stärke sei, dass die Mannschaft keine Schwächen habe, sagte Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag.
Insgesamt sei es nach dem Augsburg-Spiel keine einfache Woche, räumte der Lilien-Coach ein. Er habe lange überlegt, wie er der Mannschaft gegenübertrete und welche Worte er wähle, um sie wieder aufzurichten. So viele individuelle Blackouts wie gegen Augsburg habe er in seiner Trainerlaufbahn noch nie erlebt. „Jeder weiß, dass wir an dem Tag eine große Scheiße gebaut haben“, sagte Lieberknecht.
Trotzdem sei das Team intakt. Man könne die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Entscheidend sei, dass die Spieler auch weiterhin Fehler machen dürften. „Sie dürfen halt nicht so spielentscheidend sein“, schränkte er ein.
Die Aufgabe in Leipzig wird zusätzlich erschwert durch die Tatsache, dass der SV Darmstadt 98 auf wichtige Spieler wie Matthias Bader (Muskelfaserriss), Fabian Holland (Gehirnerschütterung) und Fabian Nürnberger (Sprunggelenkverletzung) verzichten muss.
Hinzu kommen die Langzeitverletzten Fraser Hornby (Sprunggelenkoperation), Clemens Riedel (Knöchelbruch) und Marvin Mehlem (Wadenbeinbruch). Hornby setzt nach Aussage des Trainers die Reha in seiner Heimat England fort, während Riedel und Mehlem ihr Programm mit Spezialisten in Darmstadt absolvieren.
Leicht angeschlagen ist zudem Matej Maglica, wobei sich Lieberknecht zuversichtlich zeigte, dass der Abwehrspieler gegen Leipzig wieder fit sein wird. Wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind Fabian Schnellhardt nach seiner Oberschenkelverletzung sowie Braydon Manu nach seinen langwierigen Sprunggelenkproblemen. Beide hätten einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Eine Herausforderung ist die Besetzung der rechten Außenbahn, wo der Ausfall von Matthias Bader schmerzt. Der Versuch mit Dreierkette und Julian Justvan als Wingback funktionierte gegen Augsburg in der ersten Halbzeit nicht.
Deswegen wird Tim Skarke, bislang meist im Sturm eingesetzt und bester Torschütze, die rechte Außenbahn bekleiden – voraussichtlich in einer Viererabwehrkette. Das ließ Lieberknecht am Donnerstag etwas überraschend durchblicken. Im Weggehen schränkte er dann allerdings noch ein: „Wenn er sich nicht verletzt.“
Im Lilienblog steckt viel Arbeit. Für euch ist das Angebot kostenfrei und soll das auch bleiben. Deswegen: Unterstützt uns HIER!
Bildquellen
- SVD-fca-2023-24-blog-0056: Arthur Schönbein
- SVD-fca-2023-24-blog-0039: Arthur Schönbein