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Warum der SV Darmstadt 98 trotz einer insgesamt ordentlichen und konzentrierten Defensivleistung gegen Bayern München 2:5 verloren hat, zeigt die Taktikanalyse des Lilienblogs:

Die Aufstellungen

Bayern startete – wie zu erwarten – in seinem 4-2-3-1 und schickte eine Topbesetzung gegen den Tabellenletzten auf das Spielfeld. Darmstadt startete in einem 4-4-2, Jannik Müller kehrte als Rechtsverteidiger in die Startformation zurück und Fabian Holland agierte nach langer Zeit mal wieder als Linksverteidiger. Ebenfalls in der Startaufstellung zu finden war Mathias Honsak. Das war der erste Startelfeinsatz in 2024 für den Österreicher.

Erste Halbzeit

Im Aufbau sah man bei den Bayern häufig, dass sich Leon Goretzka in die Verteidigung fallen ließ und als linkes Glied eines Dreieraufbaus agierte. Darmstadt hingegen stand kompakt in einem Low-Block und verschob konzentriert. Darmstadt wollte klar dem Gegner den Ball überlassen. Das zeigte sich auch in der Statistik. Die Südhessen hatten im gesamten Spiel nur 24 % Ballbesitz.

Das erneute frühe Gegentor blieb den Lilien dieses Mal erspart, so parierte Marcel Schuhen in der siebten Spielminute einen Schuss von Joshua Kimmich. Eben jener Schuhen hatte auch die Aufgabe, mittels langer Abschläge das Pressing der Bayern zu umgehen. Für diese überlagerten die Darmstädter meistens eine Spielfeldseite. Die Abschläge landeten oft bei Oscar Vilhelmsson, der in Duellen mit den Elite-Verteidigern der Münchener nicht nachgab und viele Kopfballduelle gewann. So ein Kopfballduell gab es auch vor dem 1:0 von Tim Skarke. Auch wenn Vilhelmsson nicht der Sieger war, landete der Kopfball des Bayernspielers bei Honsak. Dieser zeigte seine Qualität und sah nach einem guten Dribbling den freien Tim Skarke, der zum Führungstreffer einschob.

Im Anschluss machten es die Bayern offensiv besser und erzielten vor der Halbzeit noch zwei Treffer. Plan der Bayern scheint es gewesen zu sein, die Außenverteidiger an der Außenlinie kleben zu lassen, um das Spiel so breit wie möglich zu machen. Hoffnung dabei dürfte gewesen sein, dass der kompakte Darmstädter Block das ein oder andere Mal nicht schnell genug verschiebt. Die Lilien machten das aber konzentriert, weshalb darüber nicht oft große Chancen entstanden.

Zweite Halbzeit

In der ersten Hälfte kaum zur Geltung kam auch Jamal Musiala. Der Hauptgrund dafür hatte einen Namen: Tobias Kempe. Der Routinier nahm das Mittelfeldjuwel in vielen Szenen in Manndeckung. Kempe stand Musiala meistens sofort auf dem Fuß, wodurch es dem Edeltechniker schwerfiel, Fahrt aufzunehmen.

Auch eine gute Leistung in der ersten Hälfte zeigte Christoph Klarer, der sich mit allem, was er hatte, in die Zweikämpfe warf. Eben jener musste Anfang der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt den Platz verlassen. Auch wenn der für ihn ins Spiel gekommene Christoph Zimmermann eine ordentliche Leistung zeigte, fehlte Klarer in der zweiten Hälfte deutlich.

Die zweite Hälfte musste erst etwas Anlauf nehmen, bevor es große Torchancen gab. Ab dann zeigten die Bayern aber wieder ihre Qualitäten. Individuelle Qualität und die Bestrafung von selbst kleinen Darmstädter Fehlern führten dazu, dass der Rekordmeister auf 1:5 stellte. In der Nachspielzeit belohnte sich Vilhelmsson noch mit einem Tor für die gute Leistung und traf zum 2:5 Endstand. Dem Tor voraus ging eine gute Kombination der eingewechselten Aaron Seydel und Sebastian Polter. Die beiden zeigten mehrmals nach ihrer Einwechslung schönes Kombinationsspiel.

Fazit

Die Darmstädter zeigten ein gutes, wenn nicht sogar ihr bestes Saisonspiel. Mit mehr Effektivität hätte man auch gut mehr Tore erzielen können. Defensiv standen sie gut und konzentriert. Aber eine solche Leistung brachte den Lilien gegen den FC Bayern keinen Punktgewinn. Der Rekordmeister zeigte, dass er schwer zu schlagen ist. Denn genau wie die Darmstädter hatten auch die Münchener einen guten Tag erwischt und zeigten ihre ganze Klasse. Trotz des verlorenen Spieles kann der SV Darmstadt 98 mit Sicherheit viel Positives aus dem Spiel ziehen und daraus einen Nutzen für die entscheidenden Spiele nach der Länderspielpause ziehen.

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Bildquellen

  • SVD-fcb-2023-24-combi-medien-0012: Arthur Schönbein

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