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Routinier Klaus Gjasula spricht über die bevorstehenden Wochen, die albanische Nationalmannschaft und seine Zukunftin Darmstadt, wo sein Vertrag im Sommer ausläuft, oder anderswo. Denn: „Wenn die Gesundheit mitspielt, warten noch ein paar Jährchen auf mich“, sagt der 34-Jährige.

Klaus, ihr hattet heute Morgen schon eine Trainingseinheit, heute Nachmittag noch eine. Generell habt ihr in der Länderspielpause viele Einheiten absolviert, und man hat das Gefühl, dass ihr nochmal richtig reinhaut. Gibt es einen besonderen Fokus, den ihr im Training gelegt habt?

Einfach viel arbeiten und die Zeit für das Team nutzen. Damit man am Ende ruhigen Gewissens sagen kann, dass man in der spielfreien Zeit alles getan hat, um für die kommenden Aufgaben bestmöglich vorbereitet zu sein.

Wenn man mit euch spricht, hat man das Gefühl, dass ihr noch sehr ruhig seid und euch von der Situation nicht unterkriegen lasst. Wie nimmst du das in der Mannschaft wahr?

Was heißt ruhig? Ich glaube, die Harmonie in der Mannschaft ist gut. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben. Ich denke, jeder einzelne glaubt daran, dass wir unser großes Ziel noch erreichen können. Dafür sind jetzt die letzten acht Spiele entscheidend und wir werden unser Bestmögliches raushauen. Am Ende werden wir dann sehen, wofür das reicht.

Die Saison läuft für die Mannschaft bisher nicht gut. Wie fällt dein persönliches Fazit aus?

Wenn du Tabellenletzter bist und zufrieden bist, dann stimmt irgendetwas nicht. Wir wussten im Vorhinein, dass es eine schwierige Saison wird. Wir haben gute Spiele gezeigt, viele Spiele meiner Meinung nach zu Unrecht verloren, viele Spiele aber auch zu Recht verloren. Daraus gilt es jetzt, die Lehren zu ziehen, weiterzumachen und zu probieren, das Bestmögliche rauszuholen. Es werden keine einfachen Wochen für uns, aber sehr entscheidende. Noch nichts ist verloren oder vorbei. Es geht einigen Mannschaften ähnlich wie uns, und deswegen geben wir alles. Wir haben nichts zu verlieren.

Es ist Länderspielpause und du warst letztes Jahr bei der albanischen Nationalmannschaft dabei und hast die EM als großes Ziel formuliert. Jetzt hat es dieses Mal nicht gereicht. Gab es einen Grund dafür?

Ich glaube, dass es über das vergangene Jahr gesehen damit zusammenhängt, dass ich öfter in der Verteidigung spiele. Für Albanien hingegen bin ich Sechser. Mir wurde dann auch gesagt, dass ich auf der Sechs spielen muss. Andere Spieler, die im Verein wöchentlich auf der Sechs spielen und ihre Sache ordentlich machen, haben da natürlich einen Vorteil.

Rechnest du damit, dass es mit der EM für dich noch klappen könnte?

Die Nominierung für die EM ist noch nicht raus. Ich gebe alles und versuche, mich anzubieten. In erster Linie für uns hier in Darmstadt, um unseren Traum zu erreichen, und dann kommt natürlich noch der andere Traum hinzu. Ich habe aber noch nicht damit abgeschlossen.

Dein Vertrag läuft aus, und der Verein steht aktuell ohne Sportlichen Leiter da. Würdest du denn gerne über die Saison hinaus in Darmstadt bleiben?

Klar, ich fühle mich wohl hier. Nichtsdestotrotz ist die Situation nicht einfach. Man weiß noch nicht sicher, in welcher Liga man nächste Saison spielt. Wir haben viele auslaufende Verträge. Ich bin aber offen für alles, und will jetzt erst einmal Gas geben und so erfolgreich wie möglich sein. Danach werde ich mir über meine persönliche Zukunft Gedanken machen.

Würdest du es davon abhängig machen, in welcher Liga man nächste Saison spielt?

Nein. Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, wo man anders abwägen muss. Das Wichtigste für mich ist, jetzt erst einmal gesund zu bleiben, alles zu geben und auch mich für die EM zu empfehlen.

Du sprichst dein Alter an. Du siehst noch fit aus. Aber fühlst du es schon so langsam zwicken oder macht sich das Alter bemerkbar?

Danke schön (lacht). Ich glaube, das ist normal im Alter. Aber ich würde mal behaupten, dass ich noch sehr fit bin.

Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie lange du überhaupt noch aktiv spielen möchtest und wie es danach weitergeht?

Momentan fühle ich mich echt gut, und ich möchte so lange spielen wie möglich. Wenn die Gesundheit mitspielt, warten noch ein paar Jährchen auf mich. Wie es danach weiter geht, weiß ich noch nicht zu 100 Prozent. Ich lasse alles auf mich zukommen. Aber in erster Linie kommen jetzt die nächsten acht Wochen hier in Darmstadt, und dann schaue ich weiter.

(Aufgezeichnet in einer Medienrunde mit Klaus Gjasula am Dienstag)

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Bildquellen

  • bmg-SVD-2023-24-blog-0040d: Arthur Schönbein

2 Kommentare

  • Udo sagt:

    Bei aller Sympathie für Gjasula muss man doch ganz nüchtern feststellen, dass eine Vertragsverlängerung aus sportlicher Perspektive keinen Sinn macht. Wir brauchen für die nächste Saison junge, schnelle Spieler. Fürs DM ist Gjasula inzwischen zu langsam.

  • Kallinski sagt:

    Ich kann mir eine Zukunft ohne Klaus in Darmstadt vorstellen …

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