Knapp drei Jahre spielte Christoph Klarer für Fortuna Düsseldorf. Nun könnte der Österreicher in Reihen des SV Darmstadt 98 maßgeblichen Anteil daran haben, dass der Düsseldorfer Erzrivale 1. FC Köln zur kommenden Saison in die 2. Liga spielt.
Mit seinem Tor in der 57. Spielminute legte Klarer nicht nur den Grundstein für den 2:0-Auswärtssieg der Lilien in Köln. Mit einer starken Leistung in der Defensive in der zentralen Innenverteidigung hatte der 23-Jährige zudem großen Anteil daran, dass sein Team zum dritten Mal in der laufenden Saison ohne Gegentor blieb.
Erst Stammspieler, dann auf der Tribüne
Wie für viele Lilien-Spieler ist es auch für Klarer eine Saison mit Höhen und Tiefen. Für rund zwei Millionen Euro war er im vergangenen Sommer aus Düsseldorf ans Böllenfalltor gekommen, um den nach Augsburg abgewanderten Patric Pfeiffer zu ersetzen. Zunächst gehörte er zum Stamm, war bis zu seiner Gelb-Sperre am 12. Spieltag einziger Abwehrspieler, der in jedem Spiel in der Startformation stand.
Doch dann wurde es holprig. Zeitweise saß er zunächst nur auf der Bank. In der Rückrunde kam er gegen Gladbach nicht zum Einsatz, gegen Stuttgart wurde er zur Halbzeit nach schwacher Leistung ausgewechselt, fehlte gegen Bremen und Augsburg komplett im Kader. Grund waren zum einen körperliche Probleme. Aber Trainer Torsten Lieberknecht war auch sportlich nicht mit ihm zufrieden.
Denkpause mit Lerneffekt
Die Denkpause ist Klarer gut bekommen. Seit dem Leipzig-Spiel stand er in jeder Partie in der Startformation und spielte durch – mit Ausnahme der Partie gegen Bayern München. Da musste er nach starker Leistung in der 50. Minute angeschlagen vom Platz. In der Folge wackelte die Lilien-Abwehr deutlich und man kassierte noch drei Treffer.
Klarer steht mit gerade 23 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Damit ist er einer der Hoffnungsträger für die kommende Saison (Vertrag bis 2027). Bereits mit 16 Jahren hatte er Wien verlassen und war in den Nachwuchs des FC Southampton gewechselt. „Das war sportlich und menschlich eine riesige Herausforderung“, sagte er kurz nach seiner Ankunft bei den Lilien (siehe Lilienblog-Beitrag). „In England wurde mir jeden Tag eingetrichtert: Du bist Verteidiger! Verteidige dein Tor! Diese Mentalität habe ich mitgenommen.“
Ein Sieg für die Fans
In Darmstadt ist freilich auch seine Offensivstärke gefragt. Sein Treffer gegen Köln war bereits sein zweites Saisontor. Bereits beim Rückrundenauftakt gegen Frankfurt hatte er in der Nachspielzeit ein ähnliches Tor aus dem Getümmel erzielt und damit für das umjubelte 2:2 im Hessen-Derby gesorgt. Den Sieg in Köln widmete er vor allem den vielen mitgereisten Fans. „Wir haben die Fans in dieser Saison viel zu selten belohnen können, für die ganzen Kilometer, die sie Woche für Woche abspulen“, sagte er. „Es tut gut, ihnen etwas zurückzugeben.“
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Bildquellen
- koe-SVD-2023-24-blog-0043a: Arthur Schönbein