Der SV Darmstadt 98 darf ab der neuen Saison mit einer U23-Nachwuchsmannschaft in der Hessenliga antreten. Das teilte der Hessische Fußball-Verband (HFV) am Montag mit. Damit wurde der im Februar gestellte Antrag (der Lilienblog berichtete) der Lilien vom Verbandsausschuss für Spielbetrieb und Fußballentwicklung bewilligt.
Uwe Kuhl, bestellter Präsidiumsvertreter für das Nachwuchsleistungszentrum begrüßte die Entscheidung des HFV in einer Mitteilung des Vereins. „Wir freuen uns, dass unser ausgearbeitetes Konzept auf Zustimmung gestoßen ist“, sagte der frühere Lilien-Spieler. „Mit dem nun feststehenden Bescheid können wir die Planungen für unser Top-Talente-Team konkretisieren.“
Ziel des fünftklassigen Hessenliga-Teams ist es, Jugendspielern noch früher Einsatzzeiten im Herrenbereich zu gewähren und so den Übergang zu den Profis zu erleichtern. Bestehen wird die Mannschaft aus den talentiertesten Spielern aus dem U17- und U19-Bereich sowie Übergangsspielern, die im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Lilien ausgebildet wurden.
Verband sieht Genehmigung im Sinne der Talentförderung
Wie der Verband erklärte, wurde die Entscheidung nach umfassender Anhörung des Vereins inklusive Begutachtung der Strategieplanung und intensiven internen Diskussionen getroffen. Formal steht die Entscheidung unter der aufschiebenden Bedingung, dass die erste Herrenmannschaft des SV Darmstadt 1898 in der Spielzeit 2024/2025 am Spielbetrieb einer Lizenzliga teilnimmt, also einer der ersten drei Ligen in Deutschland.
„Die HFV-Spielordnung offeriert die Möglichkeit, dass eine untere Mannschaft eines Vereins der Lizenzligen auf Verbandsebene eingruppiert werden kann“, sagte HFV-Spielleiter Robert Neubauer. „Wie im Falle von Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren bereits praktiziert, unterstützt der HFV-Ausschuss für Spielbetrieb und Fußballentwicklung diesen Schritt. Damit soll jungen Talenten Wettkampfpraxis auf höchstmöglichem Niveau ermöglicht werden.“ So könnten jüngere Spieler Spielpraxis sich in der U23-Mannschaft bei ihrem Verein weiter entwickeln.
Lieberknechts gute Erfahrungen mit Nachwuchsteam
Nach dem Zweitliga-Aufstieg 2014 hatte der SV Darmstadt 98 seine 2. Mannschaft abgemeldet – aus Kostengründen, aber auch weil die Mannschaft damals nur in der sechsten Liga spielte und der Abstand zu den Profis zu groß war. Trainer Torsten Lieberknecht gilt als großer Befürworter einer solchen Mannschaft. In Braunschweig förderte er über so ein Team spätere Profis wie Deniz Undav, Phillip Tietz, Gerrit Holtmann oder Braydon Manu.
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Bildquellen
- wob-SVD-2023-24-blog-0028: Arthur Schönbein
Das ist doch eine gute Nachricht. Hessenliga kann für junge talentierte Jungs, tatsächlich etwas bringen. Hoffe nur, dass sie nicht zeitgleich mit der ersten ersten Mannschaft spielen. So hätte man eine Möglichkeit auch die Hessenliga – Mannschaft zu unterstützen. Hoffentlich bleiben die Griesheimer dieses Jahr noch drin, da hätte man es nicht so weit zum Auswärtsspiel. Ich freue mich schon darauf.
Das war damals der größte Fehler gewesen die U23 abzumelden, auch wenn man es wegen dem strikten Sparkurs getan hat. Hier können Talente den Feinschliff bekommen, entweder man integriert sie in die eigene Profimannschaft oder verkauft sie.
Um aber eine vernünftige Ablöse zu kassieren wäre zunächst die Profimannschaft von Vorteil.
Ich finde das sehr wichtig eine eigene Talentschmiede zu haben. Sehr gute Entscheidung.
Wichtig ist aber auch, dass die Profis einen Trainer haben, der etwas mit jungen Spielern anfangen kann und sie auch fördert. Das war damals unter Schuster nicht der Fall. Da wäre eine 2. Mannschaft wirklich Geldverschwendung gewesen.
Damals war Sparzwang oberstes GEbot und man spielte nur Verbandsliga. Liebertknecht hat wohl ein Konzept für die Zukunft erarbeitet. Vielleicht trainiert er ja die Mannschaft bald. Laut Eigenwerbung kann er gut Jugend aufbauen. Viel Erfolg.