Offiziell ist bislang nichts. Die Beteiligten schweigen. Aber möglicherweise bahnt sich beim SV Darmstadt 98 der überraschende Abgang des langjährigen Stammkeepers Marcel Schuhen an. Einige Punkte legen diese Option jedenfalls nahe.
Da ist zunächst die Verpflichtung des Düsseldorfer Ersatzkeepers Karol Niemczycki. Bis dahin schien die Torhüter-Position keine der Baustellen im Kader für die neue Saison. Nun haben die Lilien einen jungen, ambitionierten Keeper geholt und dafür wohl noch eine Ablöse gezahlt. Für einen Keeper, der nur den Konkurrenzkampf anheizen soll, ist das zumindest ungewöhnlich.
Schuhen ist zudem mit 31 Jahren in einem guten, aber fortgeschrittenen Torhüter-Alter. Sein Vertrag läuft noch bis 2025. Für die Lilien besteht damit in diesem Sommer noch die Möglichkeit, eine Ablösesumme zu kassieren. Der Fall wäre ähnlich gelagert wie bei Victor Palsson, den die Lilien im Sommer 2021 an Schalke 04 verkauften, obwohl er ein Führungsspieler war.
Präsident Rüdiger Fritsch hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass der Verein auf Dauer Transfererlöse erzielen müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei hatte er explizit auch Abgänge von Publikumslieblingen nicht ausgeschlossen. Zudem wäre es auch legitim, wenn Schuhen selbst nach fünf Jahren Lilien nochmals eine neue Herausforderung suchen würde.
Einer der wenigen Leader
Schuhen kam zur Saison 2019/2020 ablösefrei vom SV Sandhausen ans Böllenfalltor. Zunächst war er nicht unumstritten und leistete sich auch den einen oder anderen Patzer. Doch spätestens in der Spielzeit 2021/22 machte er einen großen Schritt nach vorn, war einer der besten Zweitliga-Keeper und schwang sich zum Publikumsliebling auf.
Der Übergang in die Bundesliga im vergangenen Sommer gelang zwar nicht ohne Holperer. Doch mit zunehmender Saisondauer steigerte Schuhen sich. Ohnehin war er in der abgelaufenen Spielzeit einer der wenigen Leader im Team, das sang- und klanglos abstieg.
Unbequeme Aussagen
Welches Standing Schuhen bei den Lilien-Verantwortlichen und im Team hat, ist schwer zu sagen. Sein emotionaler Stil macht ihn markant und wichtig. Ob das bei seinen Mitspielern immer gut ankommt, ist eine andere Frage. So war er nach dem Heimdebakel gegen Hoffenheim mit Mitspieler Christoph Klarer aneinandergeraten und hatte sich dafür später entschuldigt.
Mit seinen ehrlichen Aussagen stimmte Schuhen manchmal auch nicht mit Trainer Torsten Lieberknecht überein, etwa in seiner Einschätzung, dass er in der vergangenen Saison anders als sein Coach alle Spiele in der vergangenen Saison genossen habe.
Ein mögliches Misstrauensvotum
Dass Schuhen im Endspurt gleich zwei Spiele auf der Bank saß, damit sein Vertreter Alexander Brunst nochmals Bundesliga-Luft schnuppern durfte, war nach Aussagen der Beteiligten abgesprochen. Dass es dem ehrgeizigen Schuhen geschmeckt hat, darf man bezweifeln.
Ob der Vortritt für den Konkurrenten womöglich Ausdruck eines nicht uneingeschränkten Vertrauens war, ist Spekulation. Torwarttrainer Dimo Wache hatte vor rund einem Jahr offen eingeräumt, dass er Schuhen nicht geholt hätte. Bei dessen Verpflichtung war Wache langfristig im Krankenstand gewesen.
Natürlich sind all die aufgeführten Punkte keine zwingenden Beweise für einen unmittelbar bevorstehenden Abgang. Aber es sind zumindest Aspekte, die man im Blick haben sollte, damit die Überraschung nicht zu groß ist, wenn es bei den Lilien in der Sommerpause noch mehr Bewegung auf der Torhüterposition gibt.
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Bildquellen
- bvb-SVD-2023-24-combi-medien-0050: Arthur Schönbein
Wenn man Eins und Eins zusammenzählt sieht es tatsächlich nach einem Abgang von Schuhen aus.
Ansonten macht die Verpflichtung eines weiteren ambitionierten Torhüters keinen Sinn.
Ich persönlich fände das sehr schade – ich halte „Schu“ für einen sehr guten Zweit-Liga-Torwart; erheblich
besser auch wie Brunst.
….ich hoffe Astrid meldet sich jetzt nicht sofort….😉🤣🤣🤣
Ei “ Otti “ , du mal wieder . Jetzt weiß ich , was mir gefehlt hat im Sommerloch ; ) Und ich weiß , daß ihr auf einren sofortigen Kommentar von mir spekuliert habt . Aber , ihr werdet dazu nix von meiner Seite zu hören bekommen . Jetzt grad net …
🤣🤣🤣
Ich glaube Torhüter sind für die Lilien leichter zu holen als einen guten Stürmer. Natürlich war Schuhen die letzten zwei Zweitliga Jahre gut. Allerdings ist auch ein gesunder Konkurrenzkampf gut. Schlecht von außen zu beurteilen ob er sich dem in seinem Alter jede Woche stellen will. Schon aufgrund seines Alters könnte ich mir sogar vorstellen, dass Schuhen sogar in Liga Eins bleibt, sogar als Ersatztorwart mit viel besseren Konditionen. Schließlich müssen solche Leute bis 35 genug Geld angespart haben, damit sie sich ein zweites Standbein aufbauen können. Ist nicht jeder ein Manuel Neuer oder oder Olli Kahn. Im übrigen ist, soviel ich weiß, auch ein Kevin Broll aus Dresden zu haben, da auch die kleinere Brötchen backen müssen. Der Junge kommt aus Mannheim, hat erste Erfahrung bei Sonnenhof Großasbach in Liga drei gemacht, anschließend in Dresden zwei Jahre zweite Liga gespielt und ist dann nach Polen gegangen, weil er auch polnische Wurzeln hat. Ein halbes Jahr mit Lucas Podolski zusammen gespielt und ist wieder zurück nach Dresden. Leider ist es oft so, dass die Wurzeln oft Hindernisse sind (Neid, Missgunst, Intrigen, Trainerwechsel), so wie auch bei unserem ex Capitano Aytac Sulu in der Türkei. Auch da ist es nach einem Jahr zum Abschied gekommen.
Warum sollte Schuhen wechseln?
Wenn es so kommt verstehe ich die „Alibi Phrasen“ nicht. Solche Aussagen wie: ich brenne für den Verein, Fans, die Stadt, usw. darf dann nicht kommuniziert werden.
Identifikation mit was?
Sonnige Grüße
Heut zu Tage kann man sich im Profifußball auf Bekenntnisse und Sprüche, sowie auf das küssen vom Vereinswappen nichts kaufen und schon gar nicht darauf hoffen, dass einer ewig bleibt. Die Fans müssen damit leben und der Verein auch.
Da bin ich komplett bei dir. Dennoch sehr schade, wenn er jetzt wechseln sollte!
Der Hessenschau von heute entnehme ich, dass der Verein durch einen Verkauf Geld einnehmen möchte. Ich meine mich an eine Aussage schon vor dem Aufstieg sinngemäß erinnern zu können „es müssen vielleicht auch gute Spieler verkauft werden“. Nach Wertschätzung für Spieler klingt dies nicht.
Vielleicht war es nicht die Idee von Schuhen
zu gehen. Ich halte diese Strategie für falsch. Vielleicht muss man dann wieder für Neuzugänge hohe Zahlungen tätigen.
Ich teile die Einschätzungen und bin relativ sicher, dass Schuhen den Verein verlassen wird. Ob er allerdings in der Bundesliga bleibt, ist für mich fraglich. Dafür waren seine Leistungen in der Saison einfach nicht überzeugend genug.
Ich würde es sehr bedauern, wenn ein so guter und vor allem engagierter Torwart wie Schuhen die Lilien verlassen würde. Die Kritik an ihm ist überzogen. Auch ein Torwart braucht stabile Abwehrspieler. Diese haben sich in dieser Saison „nicht mit Ruhm bekleckert“. Er konnte nicht alles retten.
Sollte er jedoch nicht mehr das Vertrauen vom Trainer genießen, würde ich einen Wechselwunsch nachvollziehen können.
Entsprechend einem Beitrag eines sonst sehr gut informierten Users auf Transfermarkt, scheint sein Berater ihn wie „Sauerbier“ bei sämtlichen vorstellbaren Vereinen aktiv anzubieten … er will unbedingt weg, verständlich denn bei den Lilien wartet die Bank auf ihn … nur warum sein Berater ernsthaft glaubt, bei Erstligisten wie Augsburg anfragen zu müssen, wirft doch einige Fragen auf und erzeugt ungläubiges Staunen ….
Man könnte natürlich auch ganz ketzerisch behaupten, er ist sich der Tatsache bewusst, dass er hier einen schweren Stand mit höchstwahrscheinlich wenig Einsatzzeit hat und bei einem Erstligisten selbst auf der Bank mehr verdient als in Darmstadt ?! … das könnte nach hinten los gehen zumal es doch sehr offensichtlich wäre das man sich eine lame-duck ins Haus holt … egal, ich hab bekanntermaßen und zur Freude ein paar Weniger eh schon länger mit ihm abgeschlossen …
Mit 86 Eiern im Säckel aus der letzten Saison stehen sicherlich keine Erstligisten Schlange. Da er einige Eier selbst verschuldet hat, das waren nicht wenige, würde ich ihn sofort ziehen lassen wenn es eine angemessene Ablöse gibt. Nur wer? Bisher scheint sich niemand um ihn zu reißen, zumindest aus Liga 1&2 nicht.
Abwanderungswillige Spieler sollen gehen wenn es für alle Protagonisten passt.
Erst auf die Lilie klopfen, dann gehen. So ist es in diesem Geschäft heute.
Da waren früher andere Kerle unterwegs, z.B. Uwe Seeler und Fritz Walter, die Millionenverträge ablehnten und bei ihren Vereinen blieben.