Nach Wochen intensiven Bemühens schien am Freitagvormittag alles klar: Livan Burcu hatte den Medizincheck beim SV Darmstadt 98 bestanden, bereits zuvor hatten sich die Lilien und der SV Sandhausen über die Transfermodalitäten für den 19 Jahre alten Offensivspieler verständigt. Doch dann kam alles anders.
„Nachdem wir eine Einigung erzielt hatten, gab es von Spielerseite noch Nachforderungen“, sagte Sportchef Paul Fernie am Sonntag dem Lilienblog. „Das hat nicht den Werten des SV Darmstadt 98 entsprochen. Deswegen haben wir uns entschlossen, endgültig von einem Transfer Abstand zu nehmen.“ Welche Forderungen das genau waren, sagte Fernie nicht. Über den geplatzten Transfer hatte zunächst der „kicker“ berichtet.
Burcu, der in Frankfurt geboren wurde und auch bei der dortigen Eintracht in der Jugend spielte, gilt als großes Talent, ist bereits türkischer U21-Nationalspieler. Für Schlagzeilen hatte er zuletzt aber auch gesorgt, weil er wegen seiner Vertragssituation vor das Arbeitsgericht gezogen war. Dieses hatte festgestellt, dass Burcu seinen Arbeitsvertrag rechtmäßig zum Saisonende gekündigt hatte. Der Grund: Sandhausen hatte es versäumt, das Ablaufdatum in den Vertrag zu schreiben.
Vor diesem Hintergrund wäre Burcu eigentlich ablösefrei gewesen. Dennoch war man beim SV Darmstadt 98 dem Vernehmen nach bereit, eine Ablösesumme zu zahlen, weil man nicht von solchen juristischen Spitzfindigkeiten profitieren wollte. Wie es nun mit Burcu weitergeht, ist unklar.
Welche Rolle spielte der Berater?
Welche Rolle sein Berater bei den gescheiterten Verhandlungen spielte, ist ebenfalls unklar. Laut transfermarkt.de wird Burcu weiterhin von Bektas Demirtas betreut. Dieser hatte zuletzt beim 1. FC Köln für Schlagzeilen gesorgt. In Folge des Transfers des von ihm betreuten Pierre Nadjombe (20) zum 1. FC Magdeburg wurde Demirtas laut Medienberichten in Köln zur unerwünschten Person erklärt.
Zuvor hatte Demirtas auch den türkischen Nationalspieler Hakan Calhanoglu betreut. Mit dem hatte er sich nach der Trennung und einem Rechtsstreit über rund drei Millionen Euro im Jahr 2022 außergerichtlich geeinigt.
Linker Schienenspieler gesucht
Burcu kam bei Sandhausen zwar oft auf Linksaußen zum Einsatz, galt für die Lilien aber eher als Back-up für Marvin Mehlem auf der 10er-Position. Unabhängig von dem geplatzten Transfer ist der SV Darmstadt 98 weiter auf der Suche nach einer Verstärkung für die linke Außenbahn.
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- Ber veröffentlichung ist das Bild mit“Foto: Arthur Schönbein“ zu Zeichnen.: Arthur Schönbein