Brunst am Meniskus operiert: Zweikampf im Lilien-Tor

Noch vor rund zwei Wochen sah es nach einem Dreikampf um die Nummer eins im Tor des SV Darmstadt 98 aus. Doch mit der Verletzung von Alexander Brunst ist daraus nun ein Zweikampf geworden. Der Ausgang ist weiterhin offen.

Es geschah bei erste Einheit am Montag vor rund einer Woche im Trainingslager in Herxheim: Die Torhüter trainierten gesondert, als sich Brunst das Knie verdrehte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde er am Spielfeldrand behandelt. Anschließend fuhr ihn ein Kleinbus ins Hotel zurück, während ein Mitglied des Betreuerstabs sein Fahrrad zurückbrachte. Brunst reiste jedoch nicht sofort ab. Er blieb bis zum Ende des Trainingslagers bei der Mannschaft. Schließlich war dort auch das medizinische Personal vor Ort, das ihn behandeln konnte.

Aber auf dem Trainingsplatz war er nicht mehr zu sehen. Zunächst klangen die Prognosen beim Verein noch zurückhaltend optimistisch. Beim Testspiel gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken (1:2 nach der regulären Spielzeit) fehlte Brunst. Seine Konkurrenten Marcel Schuhen und Karol Niemczycki kamen dagegen etwa gleich lang zum Einsatz.

Am Mittwoch erklärte Sportdirektor Paul Fernie dann, der Keeper habe sich inzwischen einem „kleineren Eingriff“ am Meniskus unterzogen. Dieser sei zwar gut und erfolgreich verlaufen. Der 29-Jährige werde jedoch in den kommenden Wochen fehlen.

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.@alex95nms hat sich einem kleineren Eingriff am Meniskus unterzogen. Der Keeper wird dadurch in den kommenden Wochen nicht mitwirken können. Fernie: „Die Eingriff ist gut & erfolgreich verlaufen. Wir freuen uns darauf, Alex bald wieder auf dem Trainingsplatz begrüßen zu dürfen.“ pic.twitter.com/FSAYgwbnLd

— SV Darmstadt 98 (@sv98) July 24, 2024

Schuhen und Niemczycki kämpfen um den Platz im Tor

Rückblick: Beim Testspiel gegen den Luxemburger Erstligisten Swift Hesperingen (5:1) vor knapp zwei Wochen waren die Keeper Brunst, Schuhen und Niemczycki noch jeweils 30 Minuten zum Einsatz gekommen – ein Indiz für einen offenen Konkurrenzkampf im Tor der Lilien. Brunst ist seit zwei Jahren in Darmstadt, hatte in dieser Zeit immer wieder unter Beweis gestellt, dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn er gebraucht wird.

In Niemczycki haben die Lilien einen jungen und ehrgeizigen Keeper geholt, dem es zwar vergangene Saison in Düsseldorf nicht gelungen war, dort Stammkeeper Florian Kastenmeier zu verdrängen, der es davor aber immerhin schon in den Dunstkreis der polnischen Nationalmannschaft geschafft hatte.

Der 25-Jährige ist sicher nicht nach Darmstadt gekommen, um erneut nur die Nummer zwei zu sein. Zudem hatten Niemczycki in Düsseldorf noch einen Vertrag. Nur um einen Spieler für die Bank zu holen, hätte Darmstadt wohl kaum eine Ablösesumme gezahlt angesichts des zumindest quantitativ großen Angebots auf dem Torhütermarkt.

Schuhen-Wechsel aktuell unwahrscheinlich

Die Verpflichtung Niemczyckis soll Stammkeeper Marcel Schuhen weniger geschmeckt haben, wie zu hören war. Schuhen, der beim 1. FC Köln ausgebildet wurde und über Rostock und Sandhausen 2019 nach Darmstadt kam, war in seiner Anfangszeit nicht unumstritten. Torwarttrainer Dimo Wache, der bei der Verpflichtung Schuhens eine langwierige Reha bestritt, hatte selbst erklärt, er hätte den Keeper nicht geholt.

Doch in den beiden Zweitliga-Jahren unter Trainer Torsten Lieberknecht wurde Schuhen zu einem der besten Keeper der Klasse – auch weil er in Mortens Behrens und später eben auch Brunst zwei ambitionierte Konkurrenten mit Potenzial im Rücken hatte, die ihn zu Höchstleistungen pushten. In der Bundesliga konnte Schuhen allerdings zunächst nicht an seine Leistungen anknüpfen, auch wenn er sich in der Rückrunde deutlich steigerte.

Keeper Nummer drei ist gerade 17 Jahre alt

Schuhen ist auch wegen seiner emotionalen Art enorm beliebt bei den Fans. Zudem ist er einer der wenigen lautstarken Leader der Mannschaft. Zuletzt wurde jedoch über einen möglichen Abgang des 31-Jährigen spekuliert, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft. Bei einer entsprechenden Ablösesumme wäre man bei den Lilien wohl – ähnlich wie beim gerade nach England transferierten Christoph Klarer – gesprächsbereit gewesen.

Angesichts der Personalsituation nach der Verletzung Brunsts ist ein Transfer Schuhens jedoch zum aktuellen Zeitpunkt äußerst unwahrscheinlich. Im Trainingslager in Herxheim war als dritter Keeper der gerade 17 Jahre Til Rohde dabei.

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