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Update: Pechvogel Fraser Hornby trainiert wieder

Fraser Hornby, SV Darmstadt 98

Fraser Hornby, SV Darmstadt 98

Eine halbe Stunde war im Testspiel gegen Coventry City absolviert, als Angreifer Fraser Hornby kurz nach einem Zweikampf zu Boden ging. Der 24 Jahre alte Schotte wurde behandelt, musste dann – gestützt auf Mannschaftsarzt Ingo Schwinnen und einen Physiotherapeuten – den Platz verlassen. Es war wieder der rechte Knöchel. Als Hornby in den Eingeweiden des Stadions verschwand, zog er zutiefst frustriert das Trikot vor sein Gesicht. Alles deutete zunächst darauf hin, dass dem Pechvogel erneut eine längere Pause droht. Doch nach dem Spiel sah es dann doch nicht so schlimm aus. Und tatsächlich: mit Beginn der Trainingswoche am Dienstag war er schon wieder auf dem Platz und trainierte unter individueller Belastung.

Bis zu seiner Auswechslung hatte sich Hornby redlich bemüht, konnte sich allerdings ebenso wenig wie Sturmkollege Oscar Vilhelmsson und der Rest der Lilien-Offensive in Szene setzen. Der Angreifer will sich unbedingt beweisen. Schließlich hat er die an ihn geknüpften Erwartungen nach seinem Wechsel ans Böllenfalltor vor einem Jahr bislang nicht erfüllen können. Erst waren es kleinere Blessuren, dann musste er sich im vergangenen Spätherbst einer Sprunggelenksoperation unterziehen, die ihn mehr als ein halbes Jahr außer Gefecht setzte.

Hornby arbeitete sich heran, doch in der Vorbereitung auf die anstehende Saison warf ihn – ebenso wie mehrere andere Lilienspieler – ein Infekt erneut zurück. In dem guten Jahr in Darmstadt war der Angreifer, der im englischen Northampton geboren und beim FC Everton ausgebildet wurde und für die schottische U21-Nationalmannschaft in 18 Spielen zehn Tore erzielt hatte, nie richtig fit.

Insofern ist Hornbys tatsächliches Potenzial für den deutschen Fußball bislang nicht seriös einzuschätzen. Und nun erwischte es ihn erneut an dem Knöchel, der ihn vergangene Saison über Monate matt gesetzt hatte.

Wieder der Knöchel, aber …

Nach der Partie ging Hornby mit leicht schleppendem Gang und ohne Krücken durch die Katakomben des Stadions. Auch wenn es noch keine konkrete Diagnose gab, zeigte sich Trainer Torsten Lieberknecht vorsichtig optimistisch, schob die Reaktion Hornbys vor allem auf dessen Enttäuschung und Erschöpfung als auf die Schwere der Verletzung.

Auch aus der medizinischen Abteilung der Lilien kam zumindest eine kleine Entwarnung. Es handele sich nicht um die gleiche Stelle, die Hornby die lange Zwangspause beschert hatte. Deswegen konnte Hornby am Dienstag wieder auf den Platz zurückkehren. Ob es schon für einen Einsatz am Sonntag gegen Düsseldorf reicht, war allerdings zunächst noch offen.

Tatsache ist, dass die Lilien einen gesunden Hornby sehr gut brauchen können. Neuzugang Fynn Lakenmacher, der nach seiner Einwechslung für Wirbel sorgte, erst nach resolutem Nachsetzen den Pfosten traf und dann mit etwas Glück das 2:0 erzielte, ist für Lieberknecht zumindest noch eher ein Joker. Wenn der Neuzugang von 1860 München von Anfang an zum Einsatz komme, reibe er sich noch zu sehr auf, sagte der Lilien-Coach.

Angreifer sind im Kader Mangelware

Ansonsten sind Angreifer für die vorderste Front im aktuellen Kader neben Hornby, Vilhelmsson und Lakenmacher nicht gerade üppig gesät, wenn Filip Stojilkovic den Verein noch verlassen sollte. Ein Abgang des ehemaligen Schweizer U21-Nationalspielers ist weiterhin nicht ausgeschlossen, auch wenn er gegen Coventry als Joker zum Einsatz kam und ihm Lieberknecht ordentliche Trainingsleistungen bescheinigte.

Daneben kommen nur noch Fabio Torsiello und Luca Marseiler für diese Position infrage. Marseiler ist jedoch ein Spieler, der sich eher auf der Acht oder Zehn wohlfühlt, wie er kürzlich im Lilienblog-Interview sagte. Und dort brauchen die Lilien aktuell Ersatz für den vor dem Absprung stehenden Marvin Mehlem.

(überarbeitete Version, Name Mannschaftsarzt korrigiert, aktualisiert: Hornby trainiert wieder)

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Bildquellen

  • SVD-2024-25-Test-Coventry-blog-0015: Arthur Schönbein
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