Marcel Schuhen bleibt beim SV Darmstadt 98 und ist weiter die Nummer eins im Tor. Beides war noch vor wenigen Wochen nicht klar. In einer Medienrunde am Dienstag sprach der 31 Jahre alte Keeper über den Konkurrenzkampf im Lilien-Tor und verriet die Gründe für sein Bleiben.
Natürlich wäre er nach dem Abstieg mit den Lilien gerne in der Bundesliga geblieben. Das habe er mit dem Verein auch ganz offen besprochen. „Es gab ein, zwei Anfragen auch aus der Bundesliga“, sagt er. „Aber das war alles so ein bisschen noch mal gucken, mal sehen und was weiß ich. Ich bin jemand, der sehr klar ist. Deswegen war es für mich persönlich schwierig, damit umzugehen.“
Entscheidung fiel vor dem Trainingslager in Herxheim
„Vor dem Trainingslager in Herxheim ist mir dieses ganze Hin- und Her-Geeiere dann zu viel geworden“, erzählt er weiter. Deswegen habe er im Gespräch mit Sportdirektor Paul Fernie und Torwartrainer Dimo Wache dann eine Deadline für einen Wechsel gesetzt.
Für Darmstadt hätten letztlich zwei Erlebnisse dann den Ausschlag gegeben: Das sei zum einen kurz vor dem Trainingslager die Radtour durch die Stadt mit anschließendem Motivationsvideo in der Kabine gewesen. „Als ich da saß, habe ich gefühlt: Alles gar nicht so einfach, wenn die Emotionalität dazu kommt.“ Und dann sei da noch die Resonanz der Leute am Fanabend gewesen: „Da habe ich gemerkt: Okay, du hast hier die letzten Jahre das eine oder andere doch richtig gemacht. Und das hat mich dann dazu gebracht, Klarheit zu schaffen.“
Verantwortung für die Mannschaft und den Verein
Er fühle eine große Verantwortung der Mannschaft und dem Verein gegenüber. „Da kann ich nicht immer wieder wischi-waschi sein und sagen: Mal gucken, mal sehen, mal schauen“, sagt Schuhen und fügt an: „Dafür brenne ich viel zu sehr für die Aufgabe. Dafür habe ich einfach viel zu viel Lust, wieder das Trikot des Vereins am Sonntag tragen zu dürfen.“
Dass er sich zum Bleiben entschieden habe, sei für die Verantwortlichen gut, für die Mitspieler, aber auch für ihn persönlich. In diesem Zusammenhang sieht er auch die Resonanz bei der Mannschaftsratswahl, wo er nach Klaus Gjasula die zweitmeisten Stimmen erhielt.
Zuversichtlich im Konkurrenzkampf
Zudem ist Schuhen weiterhin die Nummer eins im Lilien-Tor. Laut Trainer Torsten Lieberknecht sei es eine knappe Entscheidung zwischen Schuhen und Neuzugang Karol Niemczycki gewesen. Den Konkurrenzkampf mit seinem neuen Herausforderer habe er als spannend erlebt. „Aber ich war eigentlich von Anfang an ziemlich überzeugt, dass ich auch spielen darf, wenn ich meine Leistung bringe, wenn ich gut trainiere und Gas gebe.“
Insgesamt habe man ein gutes Niveau im Torhüterteam. Schuhen bedauert, dass der dritte Keeper Alexander Brunst zuletzt mit einer Knieoperation ausfiel. Aber er sei schon wieder auf dem Weg der Besserung. Konkurrenz belebe grundsätzlich das Geschäft. „Ich habe mich eigentlich darüber gefreut, dass da Gas drin war und es hier und da ein bisschen gekitzelt hat. Das gehört dann eben auch dazu.“
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Bildquellen
- Rückschau-074: Arthur Schönbein