Mehlem-Nachfolger muss schwimmen können

Spätestens seit einer Woche ist bekannt, dass Marvin Mehlem nicht mehr für den SV Darmstadt 98 spielen wird. Die Suche nach einem Nachfolger für den offensiven Mittelfeldspieler läuft intensiv. Zu vermelden gab es bislang noch nichts und Trainer Torsten Lieberknecht beantwortete Nachfragen zuletzt ziemlich lapidar mit den Worten: „Es gibt dann etwas zu vermelden, wenn es etwas zu vermelden gibt. Es ist so, wie es ist.“ Hinter den Kulissen sieht man sich beim SV Darmstadt 98 jedoch auf einem guten Weg und geht von einer zeitnahen Verpflichtung aus.

Es wird jedoch wohl kein klassischer Zehner sein, wie Lieberknecht durchblicken ließ. Der letzte reine Zehner sei für ihn Diego Maradona gewesen. „Solchen Zehnertypen hast du permanent den Ball gegeben, und die haben alles geleitet“, sagte Lieberknecht. „Marv war nicht unbedingt so ein Zehner. Er ist mehr geschwommen im Mittelfeld von der 10 über die 8 bis zur 6. Seine große Stärke war die Antizipation.“

Die Sechser als neue Zehner

Heutzutage gibt es aus Sicht von Lieberknecht keine klassische Zehner als Spielmacher mehr. Diese spielten heute eher defensiver, sagte Lieberknecht und nannte als Beispiel den spanischen Spielmacher Rodri, der auch im defensiven Mittelfeld zu Hause ist.

Bezeichnenderweise hatte Mehlem in seiner gesamten Zeit bei den Lilien auch immer die 6 getragen, obwohl er sich selbst zumindest in der Anfangszeit immer wieder als klassische 10 bezeichnet hatte.

Und auch von anderen Verantwortlichen des SV Darmstadt 98 hieß es auf die Frage nach dem Profil des Mehlem-Nachfolgers, dass dieser unter anderem zwischen den Reihen im Mittelfeld unterwegs sein solle.

Marseiler und Papela als Übergangs-Mehlems

Lieberknecht betonte zudem, dass er sich nun zunächst auf die Spieler konzentriere, die ihm zur Verfügung stünden. Da ist zum Beispiel Luca Marseiler, der von sich selbst gesagt hatte, dass er gerne zwischen den Reihen unterwegs sei (siehe Interview im Lilienblog). Damit gilt der Neuzugang von Viktoria Köln auch als erster Anwärter für die Mehlem-Vertretung. Marseiler trägt übrigens die Rückennummer 8.

Auch Neuzugang Merveille Papela (Rückennummer 21) könnte so ein schwimmender Spieler sein, wie er Lieberknecht vorschwebt. Der Ex-Mainzer ist allerdings etwas defensiver ausgerichtet als Marseiler. Aber sowohl Papela als auch Marseiler sind wohl zunächst nur Übergangslösungen, bis der SV Darmstadt 98 dann auch offiziell etwas zu vermelden habt.

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