Neuzugang Paul Will war nach der Auftaktniederlage des SV Darmstadt 98 natürlich enttäuscht. Trotzdem sieht er auch positive Dinge in der Partie gegen Düsseldorf, auf denen die Mannschaft aufbauen kann. Außerdem sprach er über Pechvogel Othmane El Idrissi und seinen Doppelgänger auf der Doppelsechs.
Paul, wie bitter war die Niederlage zum Saisonstart ?
Ich glaube, dass vor allem der Spielverlauf bitter war. Wir sind eigentlich ordentlich reingekommen, haben in der ersten Halbzeit wenig zugelassen. Es ist viel aufgegangen von dem, was wir geplant und trainiert haben und wie wir es uns vorgestellt haben. Wir kommen auch zwei-, dreimal relativ gefährlich vor das Tor, verpassen es aber, den Treffer zu machen. So, wie die Gegentore fielen und wie dann der Verlauf mit der Roten Karte war, war es einfach unglücklich und schwer planbar.
Trainer Torsten Lieberknecht hatte gesagt, man müsse im ersten Spiel erstmal ein Gefühl bekommen. Wie hat sich das für euch auf dem Platz angefühlt? War das schon okay? Oder siehst du noch viel, was zu verbessern ist?
Am ersten Spieltag muss man natürlich versuchen, nicht gleich ins offene Messer zu laufen und ein wildes Spiel zuzulassen. Wir haben geguckt, dass wir solange wie möglich die Null halten und dann über Konter unsere Chancen bekommen. Das ist uns gerade in der ersten Halbzeit relativ gut gelungen. Wir sind zwar nicht ganz so oft ins Angriffspressing gekommen, aber unser Abwehrpressing hat sehr gut funktioniert. Ich erinnere mich in der ersten Halbzeit nicht wirklich an eine große Chance von Düsseldorf. Deswegen können wir zumindest auf einen Teil unserer Leistung aufbauen.
Wieso hat das Spiel nach vorne hat nicht so gut funktioniert?
Wir sind nicht ganz so viel in Umschaltsituationen gekommen, weil unsere Ballgewinne relativ tief waren. Da ist dann natürlich der Weg zum gegnerischen Tor relativ weit. Trotzdem hatten wir gerade in der ersten Halbzeit ein paar gute Szenen Luca (Marseiler) hat da relativ viel gewirbelt. Auch Matze (Bader) hat über die rechte Seite viele gute Laufwege gemacht. Es war jetzt nicht so, dass gar nichts nach vorne funktioniert hat. In der zweiten Halbzeit sind wir dann nicht ganz so gut ins Spiel gestartet, auch weil Düsseldorf das eine oder andere umgestellt hatte. Da haben wir einen Moment gebraucht, um uns zu finden. Und dann kriegen wir halt ein unglückliches Gegentor, resultierend aus einem der vielen Standards.
Du hast die Rote Karte für Othmane El Idrissi angesprochen. Wie hast du die gesehen?
Ich finde so eine Entscheidung immer schade. Es heißt doch, dass der VAR nur bei klaren Fehlentscheidungen einschreiten soll. Für mich war das keine klare Fehlentscheidung, die der Schiedsrichter sich noch mal angucken muss. Vor allem: Überhaupt keinen Vorwurf an Otto (El Idrissi). Der konnte im Endeffekt gar nichts mehr machen. Die Situation müssen wir vorher klären. Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, wie scheiße so eine Situation ist. Wenn da einer vor dir allein aufs Tor zuläuft, sind es Millisekunden, in denen du dich entscheiden musst. Er hat im Endeffekt noch versucht, das Maximale rauszuholen. Ich denke, es werden ihm genug Leute sagen, dass das nicht sein Fehler war und dass wir nicht seinetwegen verloren haben.
Du hast auf der Doppelsechs mit Kai Klefisch gespielt, der ja fast dein Doppelgänger sein könnte. Wie hat sich das angefühlt?
Die letzten zwei Jahre in Dresden war ich allein auf der Sechs. Aber ich spiele ja jetzt auch schon ein paar Jahre Fußball. Da habe ich auch schon die eine oder andere Doppelsechs gespielt. Mit Kai harmoniert das gut. Gerade gegen den Ball können wir uns sehr viele Laufwege abnehmen. Kai ist ein guter Spieler, der auch sehr viel läuft und sehr engagiert ist gegen den Ball. Und der Schiedsrichter hat uns tatsächlich auch mal verwechselt bei einer Aktion in der ersten Halbzeit. Also das mit dem Doppelgänger stimmt wahrscheinlich schon irgendwie (grinst).
(Das Gespräch mit Paul Will fand in der Mixed Zone nach dem Spiel statt)
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Bildquellen
- SVD-f95-2024-25-blog-0032: Arthur Schönbein
- SVD-f95-2024-25-blog-0005: Arthur Schönbein
Sehr gute Analyse . Dein Nachname , lieber Paul , steht für alle Lilien- Fighter und Lilien- Anhänger!
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